Hallöchen ihr lieben, ich melde mich mal wieder :-)
Also erstmal läuft es bei mir im Moment richtig gut, ich habe keine Angst vor bestimmten Lebensmitteln mehr und kann mir vieles gönnen! Milky Way, Schokokekse, Pudding usw. kann ich mir aus meinem Alltag jetzt kaum mehr weg denken ;-)
Später schaue ich mir mit meinen Eltern die Oscar Verleihung an und da gibt es gleich ein paar chips :-D
Kann es kaum fassen dass ich mir all das dank der MS jahrelang verkniffen habe!
War letztens bei meiner Ärztin, die mir gesagt hat wieviel besser ich aussehe und ich fühl mich auch schon besser!
Jetzt frag ich mich welchen BMI ich denn anpeilen soll und ob man Gewichtsziele überhaupt standardisieren kann?
Bitte lest euch das erst durch bevor ihr antwortet, ich bin sicher solche Behauptungen kriegt ihr öfter zu hören, aber dahinter steckt nicht meine MS,
Ich gehe vom Körperbau insgesamt sehr nach meinem Vater, der ist fast 2 Meter groß und (trotz chips, schokolade und was-weiß-ich-noch-alles) ein ziemliches Klappergestell.
Ich bin also von Natur aus sehr schmal und eher feingliedrig, tendiere nicht zu muskeln etc. Zwar hab ich mein Wachstum, dank dem extremen Hungern, praktisch zum stillstand gebracht; aber von den Proportionen her sehe ich recht "gestreckt" aus. :roll:
Soweit so gut, wahrscheinlich denkt ihr gerade "oh, ES-Ausrede #1".
Nun ja, ich war immer sehr sehr dünn. Auf alten Fotos bin ich mit 4 / 5 / 8 / 10 Jahren mit knochigen Knien und eher jungenhaftem Aussehen zu sehen. Ich war auch immer im Untergewicht, trotz Burger King und mich mästenden Großeltern. :-/
Irgendwann wurde das in meiner Familie aber ein Thema, meine Eltern beschäftigten sich damit ob das okay ist wenn ein Kind untergewichtig ist. Und ich, damals 10 Jahre alt, hab das mitgekriegt und gedacht "oh, mama und papa machen sich sorgen. Wenn ich also mehr esse und wiege, dann mache ich sie glücklich" und hab angefangen riesige Massen an süßigkeiten in mich reinzustopfen. :cry:
Jeden Tag mehrere Tüten Chips, Schokoriegel, Keksmischungen, Plätzchen; so viel wie möglich um zuzunehmen und meinen Eltern "einen gefallen zu tun".
Ich hab es mit der Zeit geschafft 10 kg zuzunehmen und sah ziemlich grässlich aus. Ich war sehr ungesund da ich ja nur Junk aß und das ganze extra gewicht war an meinem Bauch und im Gesicht gelandet - der rest war knochig wie eh und je.
Schließlich konnte ich das tägliche fressen nicht mehr aufrecht erhalten und hörte damit auf. Innerhalb von 6 Wochen nahm ich mit normalem Essen und ohne Sport die gesamten angefressenen 10 kg wieder ab, und war wieder bei meinem Ausgangsgewicht.
Einerseits fühlte ich mit jetzt wieder halbwegs wohl, war wieder gesünder und nicht mehr so oft krank, andererseits hatte ich riesige Schuldgefühle gegenüber meinen Eltern, da ich ja nicht geschafft hatte, was ich dachte dass sie von mir verlangten.
Ich bin dann in die MS gerutscht, da ich in meinem Kopf irgendwie das Gefühl hatte dass es von meinem Gewicht abhing wie sehr mich andere Leute mögen - eine schrecklicher Gedanke, denn ich mit hilfe der Therapie hoffentlich mit der Zeit ablegen kann! :-/
Naja, jedenfalls war meine Frage jetzt welchen Ziel-BMI ich anpeilen soll. Einerseits weiß ich das die standart-BMIs am gesündesten für den Körper sind, anderseits musste ich meinen Körper in der vergangenheit immer dauerhaft quälen um einen solchen zu erreichen.
Vor der MS war ich 150 cm groß und wog 35 kg, falls das irgendeine Rolle spielt. Damals habe ich oft genascht und zu den Hauptmahlzeiten sehr viel gegessen, ohne Sport zu machen.
Bitte versucht mich zu verstehen, ich will nicht der MS nachgeben oder meinen Körper weiterhin zwanghaft im UG halten.
Momentan verfluche ich meine Gene, und bin allgemein verzweifelt :cry:
Alles Liebe,
Nordwindchen