In Antwort auf traumverloren1

Hey,
das Problem hat mich auch sehr lange umgestrieben. Ich habe als Jugendliche während meiner schlimmsten Zeit einen BMI von 12,5 gehabt und mich hat niemand gedrängt, unbedingt eine Therapie zu machen. Lediglich zwei Freundinnen, die selbst wegen Magersucht in Therapie waren, haben mich mal angesprochen. Meine Eltern nie so direkt. Heute weiß ich, dass sie sich wahnsinnige Sorgen gemacht haben und einfach nicht damit umgehen konnten. Erst gut zehn Jahre später, hat mich mein damaliger Freund, ich hatte damals zum Glück bereits wieder einen BMI von etwa 16, habe aber immer noch ein sehr schlechtes Essverhalten gehabt, auf meine Essverhalten angesprochen und darauf, dass ich mich trotz meines niedrigen Gewichtes für zu dünn halte, Bei einem Gespräch, indem ich meinte, dass es nicht so schlimm sein könnte, weil mich ja nie jemand drauf anspricht, meinte er, dass ihn sehr oft Kommilitonen darauf angesprochen hätten, dass man mich fast nie essen sähe und ich immer nur literweise Kaffee trinken würde. Sogar mein Bruder hatte ihn mal darauf angesprochen, das er sich Sorgen macht. Später habe ich dann noch erfahren, dass Freunde auch meine Mitbewohnerin oft darauf angesprochen haben. Mich hat das damals sehr verletzt, dass die Leute nicht mit mir selber gesprochen haben ... Heute kann ich es verstehen. Erstens habe ich glaube ich unbewusst sofort abgeblockt, wenn jemand mich drauf angesprochen hat, warum ich nicht esse, Außerdem, macht es anderen Leuten glaube ich oft große Angst, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen und wie sie einem helfen sollen, Als ich endlich gemerkt habe, dass es so nicht weitergehen konnte (war damals schon sei 13 Jahren ms), weil ich verstärkt wieder depressive Phasen und Panikattacken bekam, sobald ich von mir aus versuchte etwas zu ändern, habe ich eine Therapie begonnen. Die paar sehr guten Freunde, die davon wissen, scheuen sich heute auch nicht mehr, mir zu sagen, wenn sie glauben ich hätte wieder abgenommen oder mich zu loben, wenn sie mich essen sehen. Heute weiß ich, dass sie sich davor rieisige Sorgen gemacht haben. Sogar meine Eltern fragen inzwischen ab und zu, ob ich auch genug esse, aber mit meinen Eltern ist das noch immer ein kompliziertes Thema.
Ihr müsst gesund werden wollen und euch Hilfe suchen und nicht erst warten, dass andere euch ansprechen, Ihr sollt ja schließlich für euch gesund werden und nicht für die anderen ...
Ich weiß wie schwer das ist, aber glaubt mir: das sehen mehr Menschen als ihr denkt und es machen sich vor allem wesentlich mehr MEnschen Gedanken als ihr denkt.
Ich hoffe mein Text ist nicht zu chaotisch
. Muss jetzt den Kafffeetisch decken, weil es gleich selbst gemachte Käse-Sahne-Torte gibt, wenn man Freund von der Arbeit nach Hause kommt. Von der werde ich gleich mit Genuss ein oder vielleicht auch zwei normale Stücke essen
Passt auf euch auf!!!
Traumverloren
Liebe Traumverloren,
erstmal möchte ich auch sagen, dass ich deinen Text sehr mutmachend und auch einleuchtend für alle stark betroffenen Mitglieder hier finde.
Eine Frage nun von mir: welche Art von Panikattacken hast / hattest du? Ich hab auch damit zu kämpfen und ich weiß selbst nicht so genau, wo ich da mit meiner Therapeutin anzusetzen habe. Ich habe seit Jahren panische Flugangst und seit etwa zwei Jahren kann ich auch kein Zug (nichtmal mehr Regionalbahn) fahren. Meine Angst ist nicht die, dass das Flugzeug abstürzt oder der Zug nen Unfall hat, sondern einfach die, dass ich dieses Fahrzeug nicht selber steuere. Das Gefühl, ich komme aus dem Gefährt nicht raus wenn ich das möchte, macht mich so wahnsinnig, dass es mir unter keinen Umständen möglich ist einzusteigen.
Des weiteren kann ich nicht über offene Plätze gehen.
Dies alles läuft scheinbar unter Angststörung. Und dann habe ich halt noch die sogenannten Panikattacken. Die kommen einfach so. Manchmal beim chilligen Fernsehengucken, manchmal an der Arbeit, manchmal einfach so auf der Straße: ich krieg Herzrasen, hab das Gefühl ich müsste wegrennen und weiß nicht wovor, befürchte jeden Moment irre zu werden bzw. dass mir der Kopf platzt. In solchen Momenten bin ich quasi unfähig, mich zu orientieren und einen klaren Gedanken zu fassen. Manchmal dauert so ein "Anfall" bis zu 30 Minuten.
Schlafstörungen habe ich auch seit ca 6 Jahren.
Ich bin nicht mehr untergewichtig, habe einen BMI von 20. Ich esse fast normal. Ganz akzeptiert hab ich mich noch nicht (vor allem nicht meine Oberweite), aber es wird langsam und stetig besser.
Kann denn sowas immernoch von der ES kommen?
Ich hab über einen Zeitraum von etwa 3 bis 4 Jahren (bis vor kurzem eigentlich) Amphetamine und teils auch Koks am Wochenende konsumiert (herrje, darf ich das hier überhaupt so schreiben?) und hab irgendwie Angst, dass ich mir damit irgendwelche Gehirnverbindungen zerstört hab.
Würde mich freuen, von deinen Erfahrungen zu lesen - gerne auch per PN, falls dir das hier zu persönlich ist.
Liebe Grüße,
Susie
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