Hallo jbee,
ich kenne das Gefühl, aufhören zu wollen, und sich nach jedem Rückfall schwört, dass es das letzte Mal war (und diesmal wirklich). Aber mit Gewalt und Disziplin wirst du nur weiterhin scheitern. (Bin auch Bulimikerin)
Tja, vor einer Weile habe ich gelernt, dass man eine Bulimie vorhersehen kann, wie das Wetter.
Du fühlst dich nicht gesehen, deine Probleme sind und waren immer tabuisiert, wurden klitzeklein geredet, stell dich nicht so an, so geht es jedem mal, blablabla. Nie durfte man drüber reden. Nein, nein, es ist alles gut!
So trägst du deine Konflikte weiterhin heimlich (tabuisiert), mit dir selbst aus, und wahrst nach außen hin den Schein, dass alles gut ist. Du schämst dich sogar dafür, diese Probleme zu haben. Du "versagst" jeden Tag aufs Neue.
Gleichzeitig kannst du deine Bedürfnisse nach Nähe, Wärme und Intimität durch das Überessen befriedigen.
Wie alt bist du denn? Und wie ist deine wohnsituation?
Der Weg raus führt über Therapie. Du musst lernen neue Bewältigungs-, Interaktions- und Konfliktmuster zu nutzen und an selbstbewusstsein und Autonomie gewinnen, um von der bulimischen Symptomatik ablassen zu können.
Umso mehr du die neuen Kognitionen und Handlungskompetenzen anwenden kannst und dein Selbstbewusstsein steigt, desto weniger werden die Ess-Brech-Anfälle. Auch die Fixierung auf Essen, Gewicht und Figur lässt immer mehr nach.
Hier ist ein Teil deiner Antwort, nach dem Grund...
Und aus dem Selben Grund, hast du auch keine Therapie begonnen: Tabuisierung, Scham, "heile Welt", Gefühl von Versagen, Rechtfertigung gegenüber dem Umfeld...
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