Hallo!
Es ist natürlich eine sehr schwierige und auch belastende Situation für dich! Und jeder Angehörige ist ratlos. Ich könnte, obwohl ich eine Betroffene bin, auch keinem Essgestörten in seiner Denk- und Verhaltensweise umkrempeln. Das bedarf oft Jahre, bis man selbst einsichtig wird und den Weg aus der Es findet.
Aber bei deiner Freundin ist es aus zweierlei Gründen äußerst akut, dass sie sich möglichst schnell Hilfe holt. Erstmal ist ihr Gewicht lebensbedrohlich und 2. ist sie Mutter. Und spätestens an dieser Stelle sollte sie aufwachen! Sie ist für 2 Leben verantwortlich. Ihres und das ihres Kindes.
Mit 5 Jahren brauch ein Kind die volle Aufmerksamkeit der Mutter.
Mein Patenkind ist 5 Jahre alt, wird dieses Jahr eingeschult.
Schon nach einen Wochenende mit ihm, bin ich gut geschafft :-D weil er erstmal unheimliches Verlangen nach Wissen hat, toben will, dich voll und ganz einnimmt.
Ich habe großen Respekt vor Müttern/bzw. Eltern.
Aber in dem Falle deiner Freundin ist sie ja doppelt belastet, weil sie alleinstehend ist! Ich weiß nicht, wie sie ihren Alltag managed...hast du sie mal einen taglang begleitet?
Mit 38 Kilo kann sie nur auf dem Zahnfleisch kriechen.
Deine Freundin braucht dringend Hilfe! Was du tun kannst ist, ihr den Ernst der Lage zu schildern. Samthandschuhe bringen in ihrem Fall nichts.
Realistisch gesehen handelt sie unverantwortlich. Aber wenn die Seele verletzt ist, setzt die Vernunft oft aus, bzw. hat kein Mitspracherecht mehr.
Aber ihre Pflicht ist es, dass ihre Tochter ein gesundes und stabiles Fundament hat, auf dem sie zu einem glücklichen und seelisch unversehrten Menschen heranwachsen kann. Und genau das bietet ihr die Mutter im jetzigen Zustand nicht, so hart das klingt!
Sie ist sicher herzensgut und großartig mit ihrer Tochter, aber solange eine Mutter psychisch wie physisch instabil ist, leidet auch das Kind und wird selbst "falsche" bzw. ungesunde Verhaltensmuster ins Leben mitnehmen-in welcher Form auch immer!
Und ihr Mädchen steht auch kurz vor der Einschulung, gard dann muss die Mutter noch mehr Power haben, weil das Kind noch mehr Eindrücke sammeln wird, immer mehr wissen will, eigene Interessen entwickelt. Wie soll eine Mutter die zu schwach dafür ist, ihr Kind begleiten?
So, genau das würde ich ihr klipp und klar sagen. Ich würde auch nicht dabei zusehen, wie meine Freundin sich selbst vernichtet. Sei klar und direkt. Deine Freundin trägt die Verantwortung un das Wohl ihres Kindes in ihren Händen und SIE muss sich helfen lassen, aber du kannst sie begleiten. Denn allein wird sie es, in meinen Augen, nicht schaffen!
Vielleicht ist sie ja dazu bereit ersteinmal in eine Beratungsstelle zu gehen.
Wenn sie sich tagesklinisch helfen lassen würde, wären doch ihre Eltern bestimmt bereit das Kind von der Schule abzuholen. Oder einer Tagesmutter kümmert sich, solange sie in Therapie ist, um die Kleine.
Es gibt Möglichkeiten, dass sie sich helfen lässt.
Und das ist für die Entwicklung ihres Kindes von großer Wichtigkeit!
Wenn sie diesen Schritt nicht tut, wer weiß was dann passieren wird...das möchte sich keiner ausmalen!
Mach ihr das immer wieder begreiflich, dass du für sie da bist, aber dass SIE Verantwortung trägt und für das Wohl ihrer kleinen Familie zuständig ist!
Und noch etwas: Du hast das Recht dich auch zurückzuziehen.
Denn du darfst dich darüber niemals vergessen.
Mach ihr Problem nicht zu deinem :!!!:
Sei ihr die Freundin, die du immer warst und gute Freunde dürfen auch direkt und ernst werden.
Hätte ich damals nicht einen "verbalen Arschtritt" meines Freundes bekommen, stände ich jetzt nicht da, wo ich steh und ich hätte niemals aus eigener Kraft zugenommen!
Ich wünsche dir viel Kraft!
Sei stark und ich wünsche dir eine erholte Schwangerschaft. :-D
Alles alles Gute!
Deine Susi