Hi Patchsu,
ich bin seit 5 Jahren mit meinen Freund zusammen. Ich habe ihm recht früh von meiner ES erzählt. Ich war mir anfangs aber nicht so sicher, ob er die Problematik wirklich versteht. Solange die Krankheit nicht präsent war, hat er das, glaube ich, falsch eingeschätzt wie schlimm es wirklich ist.
Nach 2 Jahren wurde die Bulimie bei mir wieder richtig schlimm, ich hatte auch Burn-out-Symptome. Da hat er auch teilweise mitbekommen, wenn ich mich übergeben habe. Oder wenn ich so depressiv war und nicht mehr leben wollte...
Ich habe ihn sonst nie weinen sehen, nur in diesen Situationen. Ich habe gemerkt, dass er sich total hilflos fühlte. Er hat richtig gelitten, weil er mich so liebt.
Da habe ich auch gedacht, dass er langfristig gesehen besser ohne mich dran ist. Aber er ist bei mir geblieben und teilweise habe ich ihn echt schlecht behandelt (bei mir wurde auch Borderline diagnostiziert, zumindest eine Akzentuierung oder wie die das nennen). Er hat eine Therapie mit mir durchgestanden und hat mich echt unterstützt.
ich habe nie bereut, dass ich mich ihm anvertraut habe. Ich glaube ohne diese Ehrlichkeit wäre unsere Partnerschaft nicht so gut bzw. denke ich, dass es zu einer Beziehung dazugehört, dass der andere so einschneidende Probleme kennt.
Als ich die ES bekam (vor 10 Jahren) war ich auch grade in einer Beziehung. Ich war 18, er 20. Ich wurde anorektisch und er konnte nach einiger Zeoit nicht mehr, er war total überfordert. Ich war dann in einer Klinik am Tegernsee (komme aus Mittelhessen), war also ein gutes Stück von ihm entfernt. Da hat er sich per Telefon von mir getrennt.
Ich habe das nicht ausgehalten, und ich blöde Kuh! habe die Therapie deshalb abgebrochen. Er hatte dann schon was mit einer anbderen angefangen, die er noch von früher aus der Schule kannte...
Nach dem Erlebnis hatte ich schon erstmal Angst meinen Freund von der ES zu erzählen als wir damals zusammen kamen. Ich hatte da ja auch mittlerweile Bulimie, was mir noch peinlicher war als die Anorexie.
Plötzlich fällt mir ecvht viel zu dem Thema ein, ich will dich hier aber auch nicht vollabern.
Manchmal habe ich noch Tage, da habe ich Angst unter Menschen zu gehen, das denke ich immer, die finden mich total dumm, ich bin im Weg, etc. Ich analysiere dann alles was ich sage, was die anderen sagen , das macht mich dann psychisch so fertig, dass ich entweder gar nicht erst zu Verabredungen mitkomme oder dann früher gehe und einc total komisches Verhalten an den Tag lege. Ich weiß nicht, ob ich ihm da peinlich bin, ob er sich für mich schämt. Davor habe ioch Angst.
Jedenfalls ist er genervt wenn ich kurz vor knapp Verabredungen absage, weil ich mich so depressiv fühle. Das kann er eben nicht verstehen, er kennt solche Gefühle ja nicht. Da gibt es schon immermal Stress zwischen uns. Dann stört es ihn schon, dass es mit mir nicht so ganz normal ist.
Liebe Grüße,
lescourgettes