Liebe Chava
, was mich interessieren würde, wohnst du noch zuhause?
Weil sie dir Briefe schreiben..?! Und andererseits die Lebensmittel wegschließen, da klingt es ja schon so, als würdest du noch zuhause wohnen.
Bei mir ist die Beziehung zu meinen Eltern seit dem Beginn meiner MS ziemlich gestört. Am Anfang vor der Klinik war das Verhältnis ziemlich, ziemlich schlecht.. Sie haben mich kontrolliert, wo es nur geht, waren unendlich besorgt, haben mich zum Kinderarzt geschleppt, wollten mich zum Essen animieren, waren misstrauisch bis zum geht-nicht-mehr, waren besorgt,wie es weitergehen soll und verzweifelt...alles Verhaltensweisen, die ich im Nachhinein verstehen kann.. Ich habe sie abgelehnt, nicht verstanden, ja, bei meiner Zwangseinweisung sogar zeitweise gehasst und nahezu ignoriert, weil sie mich nicht aus der Klinik rausholen wollten.
Das sie alle nur das Beste für mich wollten, konnte und wollte ich damals nicht verstehen. Erst in nachträglicher Reflektion finde ich Verständnis für ihr Verhalten, sie haben mich motiviert, weiter zu machen, unterstützt, waren trotzdem weiterhin noch besorgt (während meines Klinikaufenthaltes), fanden aber auch mehr Verständnis für die Krankheit (durch Literatur, Ärzte, Gruppen mit and. Angehörigen Betroffener--> sie haben sich mit dem Krankheitsbild vertraut gemacht).. Die Zeit nach der Klinik war besonders hart, sie waren noch sehr, sehr besorgt (verständlich, sie wollten nur einen Rückfall verhindern), kontrollierend, etwas misstrauisch, sie wollten immer, dass alles in geregelten Bahnen abläuft. Unser Verhältnis hatte ich zwar verbessert, es gab aber noch Spannungen zwischen uns... Inzwischen hat sich -auch viel dank meiner Therapeutin- vieles verändert.. Sie sind lockerer geworden, zumindest meine Mutter vertraut mir weitesgehend wieder, mein Vater ist da noch besorgter und misstrauischer als sie, aber ich sehe sie auch einfach öfters im Alltag (es arbeitet bis abends, am WE und sonst unter der Woche bin ich viel unterwegs..).. Ein normales Verhältnis ist es noch nicht , würde ich sagen,.. ich bin noch nicht besonders offen zu meinen Eltern, da könnte sich noch einiges zum Positivem wenden, aber naja, sowas kommt nicht von heuteauf mrg und ich arbeite ja dran ;-)