Hey, Leute ^^ Der Text ist ganz schön lang- wenns euch zu lang ist, nur den letzten Absatz lesen xD
Weil es mir in letzter Zeit keine Ruhe lässt, wollte ich einfach mal darüber schreiben und vielleicht mal hören, was andere von "meinem Problem" halten. Es wäre schön, jemanden zum Austauschen zu finden. Ich denke nämlich, dass ich ein gestörtes Essverhalten habe und das seit Jahren.
Als Kind war ich immer ein bisschen pummelig und kann mich nicht daran erinnern, jemals aus Hunger gegessen zu haben- es war meist nur aus Appetit, Langeweile oder weil mir ein/e Verwandte/r eine Freude machen wollte. Bis ich 14 war, kannte ich kein Hungergefühl oO
Somit durfte ich mir dann von 12-14 die verschiedensten Dinge über mein Gewicht anhören, selbst von meinem besten Freundinnen und dem Jungen, in den ich damals verliebt war. Ich wog in der "Endphase" damals 66-67 Kilo auf 165 cm.
Dann zogen wir um ans andere Ende der Stadt- neue Freunde, neue Schule, alles. Ich fühlte mich unheimlich allein und verloren- und vor allem fett. Ich nahm in ganz kurzer Zeit auf 49 Kilo ab. Das ganze Lob, das ich von allen Seiten bekam, spornte mich sehr an, aber ich selbst konnte nie wirklich eine Veränderung sehen.
Ich wog mich jeden Tag, manchmal mehrmals, und bei jeder Veränderung nach oben hungerte ich bis zu 28 Stunden. Manchmal nahm ich auch Abführmittel, wenn ich mal mehr aß als ich "sollte". Das blieb ungefähr so bis letztes Jahr, wo ich mich viel besser fühlte und mir vornahm, Essen nicht mehr so verkrampft zu sehen. Super, dadurch dass ich immernoch kein Sättigungsgefühl kannte, nahm ich fröhlich auf 59 Kilo zu.
Da bin ich jetzt auch. 1.65 mit 59 Kilo. Ich komme überhaupt nicht damit klar, finde mich unglaublich fett und trage nurnoch weite Klamotten. Ich finde meinen Körper ekliger als je zuvor. Aber hungern kann ich einfach nicht mehr, es ist nahezu unmöglich.
Zudem habe ich zwar inzwischen ein Sättigungsgefühl, was ein großer Fortschritt ist, aber rund um die Uhr denke ich an Essen. Ich versuche mich gesund zu ernähren und esse auch nicht gerade wenig, aber ich gehe wahnsinnig gern in Supermärkte um mir bis zu 20 Minuten lang "verbotene" Nahrungsmittel anzusehen und meinen nächsten FA zu planen. Denn die hatte ich auch schon oft, jedes Mal ca. 3000-4000 Kalorien mit Abführmitteln hinterher.
Meinem besten Freund habe ich davon erzählt, der es schlimm findet, aber da wir uns in letzter Zeit nicht oft sehen können, kann er da auch nicht viel tun. Und was sollte er da auch tun? Und meinem Freund, dem wichtigsten Menschen in meinem Leben, habe ich mich zugewandt. Ich habe ihn gebeten, einfach mal, wenn wir zB zusammen unterwegs sind, zu sagen "wir essen jetzt um die Uhrzeit das und das zu Abend", weil mir einfach noch sehr oft die Kontrolle fehlt, ich allein damit anscheinend nicht klarkomme und überwältigt bin von dem vielen Nahrungsangebot und bla. Daran hält er sich nicht im Geringsten, aber das werfe ich ihm auch nicht vor, weil ich inzwischen finde, dass das für einen "normalen Menschen" ein bisschen zu viel verlangt ist. Und von meinen Fressanfällen weiß er auch, aber das scheint ihm irgendwie egal zu sein, was mich nurnoch mehr in der Ansicht bestätigt, dass es nicht so schlimm ist. Obwohl ich es eigentlich besser weiß.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, wie ich mein "Problem" einschätzen soll. Oft genug hab ich deswegen geweint und Panik vorm Zunehmen gehabt, und ich fürchte einfach, dass ich es nie mehr loswerde. Würde mich über Antworten freuen. ^^