Das verstehe ich...
...hatte eine ähnliche Lage. Nur daß du noch zusätzlich Mutter bist, was es schwerer macht.
Ich kann dir zum Arbeitseinstieg momentan nicht viel raten, aber deine Situation zuhause muß dringend geklärt werden.
Da du ja schon Therapie-Erfahrung und deswegen wohl nicht so dolle Berührungsängste hast, hilft vielleicht ein Gespräch mit einer Stelle, die Einzelfallhilfe anbietet. Das kann der Sozialpsychiatrische Dienst sein, die heißen manchmal aber auch anders. Oder sie leiten dich gezielt weiter.
Klar muß sein, wo du Hilfe brauchst. Papiere ordnen und in seinem Kram wieder durchzusehen ist sehr wichtig. Erst dann kann man schauen, wo evtl. eine Schuldnerberatung ranmuß.
Es ist vor allem superwichtig, daß ihr nicht aus der Wohnung fliegt!
Mach die Schärfe der Situation für andere sichtbar und bitte überall um Hilfe, wo du kannst. Genier dich nicht! Jetzt um Hilfe zu bitten ist viel besser als hinterher zu denken: hätte ich mal vorher...!
Ich finde sogar, du solltest noch nicht arbeiten gehen, wenn du es dafür schaffst, dir entsprechende Hilfe zu organisieren und die gewonnene Zeit zum Ordnen des Chaos zuhause nutzt. Allerdings dann wirklich dafür und nicht für Eßstörungsmist oder anderes unnützes Zeug.
Ich habe auch in meinen schlimmen Zeiten nichts mehr geschafft und hatte dann eine Betreuung vom Amtsgericht, die meine Behördensachen und den anderen Papierkram gemacht hat. Wie weit das sinnvoll ist, wenn Familie betroffen ist, weiß ich nicht. Würde mich mal neutral erkundigen, ob so eine Art Betreuung Nachteile für dich und deine Familie haben könnte.
Aber vielleicht hast du auch ein, zwei gute Freunde, die dir helfen könnten beim Papierkram?
Das wäre nämlich der erste Schritt. Mit einem "aufgeräumten" Chaos kann man besser arbeiten gehen, wenns denn schon sein muß. Sonst hast du ja sogar Angst, nach Feierabend nach Hause zu kommen.
Ich weiß, wie schwach man sich trotz (oder sogar wegen) einer überstandenen Therapie fühlen kann und ich hatte auch Riesenangst vor den Forderungen des Alltags. Und du hast es noch schwerer, da du noch für andere dasein mußt.
Sprich unbedingt VOR der Entlassung von deinen Sorgen und mach sehr deutlich klar, daß das keine Flucht ist oder eine Ausrede, um nicht zu arbeiten. Daß du genug hast von deiner verfransten Situation, du sie jetzt ändern möchtest - aber nicht alles GLEICHZEITIG schaffen KANNST. Das könnten ja nicht mal Gesunde: Beruf, Kinder & Leben aufräumen. Da MUSS was zu kurz kommen...
Vielleicht können die Klinikmitarbeiter schon einen Termin machen oder es gibt noch andere Möglichkeiten, von denen man allgemein nichts weiß. Es ist jetzt dringend! Denn wenn du erst wieder im Alltagstrott steckst, findest du vielleicht nicht mehr rechtzeitig die Kraft, dir Hilfe zu holen. Schlimmer wirds dann noch, wenn ANDERE Hilfe holen und du nicht mehr gefragt wirst...
Alles Gute und viel viel Kraft und Ausdauer für deinen Kampf!