Hallo,
lange war ich eher Mitleserin, doch langsam weiß ich einfach nicht mehr weiter.
Ich bin 1,71/1,72 m groß und wiege mittlerweile 43,5 kg. Das alles fing letzten Sommer an, nachdem ich begann die Pille zu nehmen (damals wog ich etwa 56/57 kg) und ich panische Angst hatte dick zu werden. Hinzu kam, dass mein damaliger Freund sehr schlank war und ich einfach das Gefühl hatte zu dick neben ihm auszusehen. Als dann alle noch vor dem Abi Panik schoben bzgl. Zunahme aufgrund der mangelnden Bewegung und der vielen Schokolade und Weihnachten ja auch vor der Tür stand, beschloss ich irgendwann Kalorien zu zählen, um nicht zuzunehmen. Ich nahm immer weiter ab, mir wurde gesagt ich sei dünn geworden, was ich gleichsetzte mit "wow du siehst aber gut aus". Also fragte ich mich immer häufiger, wie dick ich wohl vorher gewesen sein musste. Mit 48 kg schleppte mich meine Mutter anfang Februar zum Hausarzt, der meinte ich solle jetzt eben mal etwas mehr essen. Die Hoffnung war immer noch, dass nach dem Abi alles besser werden würde, jedenfalls die Hoffnung meiner Mutter.
Ich zählte jedoch weiter Kalorien, mied Schokolade, Fett usw..
Auch nach dem Abi ging es jetzt so weiter, ich wurde mittlerweile von meiner halben Stufe und Lehrern angesprochen, mein Freund trennte sich von mir weil er selbst damit überfordert war.
Ich friere ständig, habe Rückenschmerzen, bin müde, und weiß ja auch irgendwo, dass ich zunehmen muss. Meine Eltern machen sich wahnsinnig sorgen, aber heute Abend ging es sogar so weit, dass beim Pizzabelegen mein Vater richtig ausgerastet ist, weil ich mich weigerte Schinken auf meine Pizza zu legen. Meine Mutter drängt mich seit Wochen zuzunehmen, ist der Ansicht dass mir eben die Zwischenmahlzeiten und Süßigkeiten fehlen, doch Appetit auf Schokolade & Kekse, die ich damals so gern gegessen hab, hab ich überhaupt nicht. Mein Vater glaubt eher, dass es mir an etwas Fett in der Ernährung mangelt, und hätte am liebsten, dass ich mich nur noch von Schinken etc. ernähre, ohne den Fettrand abzumachen. Butter, Sahne etc. kann ich schon lang nich mehr essen, und ess ich was Süßes hab ich ein brutal schlechtes GEwissen. an manchen Tagen läufts mit dem etwas mehr Essen auch gut, aber dafür wird tags darauf gleich wieder reduziert. Ich weiß, dass das nicht gesund ist, ich will auch wieder normal Essen, wie früher, ohne schlechtes Gewissen, mit Appetit. Mittlerweile trink ich auch viel mehr als früher. Während ich früher vllt mal einen liter wasser pro tag getrunken hab, trink ich jetzt locker 3l, wenn nich sogar mehr. Es tut mir so Leid was ich meiner Familie, Freunden etc. antue, weiß ja auch irgendwo, dass ich zunehmen muss, frage mich aber, wie ich das schaffen soll.
Mittlerweile gehört mein Essverhalten zu mir, ich kann mein Leben nicht wirklich genießen, obwohl jetzt eine so schöne Zeit wäre, nach dem Abi und vor dem Studium. Aber meine Gedanken drehen sich permanent ums Essen, um Kalorien usw.
Manchmal denke ich auch ich sei wirklich dürr, mein Körper ist nicht schön, doch meinen Bauch finde ich beispielsweise trotzdem viel zu dick, alles viel zu schwabbelig.
Nächste Woche wollte ich noch einmal zum Arzt, doch ich musste heute einfach alles mal loswerden. Dass meine Eltern, vor allem mein Vater, der sonst die Ruhe in Person ist, so ausrastet und meine Eltern mich als "psychisch gestört" bezeichnen tut einfach so unendlich weh. Sie verstehen einfach nicht, dass zunehmen nicht so leicht ist.
Was kann ich denn überhaupt tun? Was sind denn Maßnahmen die der Arzt ergreifen könnte?