Was sag ich zu meinem Arbeitgeber?

Hast du schon einen konkreten Termin?
Liebe Bergsteigerin,

mit deiner Chefin würde ich erst reden, wenn du einen konkreten Termin hast. Du musst auch nicht sagen was du hast.
Von der Klinik lässt du dir am ersten Tag eine Liegebescheinigung geben, darauf steht der Tag der Einweisung und "bis auf weiteres". Am Tag der Entlassung bekommst du dann eine Liegebescheinigung mit der kompletten Aufenthaltsdauer.
Hin und wieder kannst du ja eine Karte schreiben an dein Team und schreiben, wie es dir geht, würde aber da aber oberflächlich bleiben.

Habe keine Angst vor dem Gespräch und denke an dich und deine Gesundheit. Einem Job findet man immer wieder, die Gesundheit nicht!

Ich finde es schade, dass Krankheit als Schwäche angesehen wird. Ich finde es Stärke Hilfe zu suchen und anzunehmen!

Alles Gute, viel Erfolg und viel Kraft für dich!

Hey
Da es sein kann das ich in der Klinik sehr kurzfristig angenommen werde, muss ich es frühzeitig sagen, da für mich ein Ersatz besorgt werden muss. Denn irgendjemand muss ja dann meine Mitarbeiter leiten und meinen Job übernehmen für die Zeit in der ich nicht da bin. Und da will ich meinem Arbeitgeber die Chance geben, deswegen sag ich es frühzeitig.
Ja leider ist es so, dass krank als Schwäche gesehen wird, aber ich muss jetzt erstmal an meine Gesundheit denken, denn ich wollt mit 28 doch noch ein ausgefülltes Leben haben.

Gibt es auch einen Betriebsrat?
Vielleicht könntest du dir jemanden vom Betriebsrat zum Gespräch mit nehmen bzw. dort um Rat bitten!?

Arbeitest du dort gerne?
Wenn ja, würde ich ehrlich sagen, dass dir der Job sehr wichtig ist und du gerne dort arbeitest, aber leider geht es dir gesundheitlich aktuell nicht gut und musst demnächst für einige Wochen in ein Krankenhaus.
Wenn sie dir es ausreden willst, dann bleibe aber dabei, dass die Klinik wichtig für dich ist und du es nicht aufschieben kannst und es auch keine Alternativen gibt.

Und es ist auch wichtig für dich, dass du dabei bleibst den Gesundungsprozess voran zu treiben! Ich bin 39 und die Essstörung wird immer chronischer und es wird immer schwerer einen Ausstieg zu finden und die gesundheitlichen und psychischen Folgen nehmen auch immer mehr zu!

Du schaffst das! Ich denke an dich!

Liebe Bergsteigerin
deine Situation kommt mir sehr bekannt vor. Ich bin im gleichen Alter wie du, ebenso in einer Führungsposition und war dieses Jahr ebenfalls in der Klinik. Bei mir war es auch so, dass der Termin kurzfristig kam und ich meinen Arbeitgeber fairerweise rechtzeitig informieren wollte und dies habe ich auch getan. Denn am Ende ging es von einem Tag auf den anderen und die Vorwarnung war absolut wichtig, man möchte das Verhältnis ja auch nicht gefährden. Mein Arbeitgeber hatte sehr viel Verständnis und unterstützt mich auch heute, wo er kann, worüber ich sehr happy bin. Na klar, man muss nicht sagen, was man hat. Bei mir war es dann irgendwann offensichtlich, so dass ich es gesagt habe, aber das ist jedem selbst überlassen. Details gehen dann niemanden was an. Du kannst dich bei deiner Chefin ja auf das Gespräch vor einiger Zeit beziehen als sie dich ansprach. Das ist ja ein gutes Zeichen, dass sie die Veränderung damals wahrgenommen hat! Und wenn sie sozial eingestellt ist, wird sie froh sein, dass du etwas für deine Gesundheit tust, da sie eine gesunde und stabile Mitarbeiterin haben möchte und dich als Person schätzt. Und wenn das nicht so ist, dann sei dir bewusst, dass du nicht mit der Firma verheiratet bist und dass man immer einen neuen Job finden kann (auch die Erfahrung habe ich schon gemacht - gekündigt ohne nen neuen Job zu haben), einen neuen Körper aber nicht. Deine Gesundheit ist wichtiger als alles andere und als alles Geld dieser Welt, sei dir darüber bewusst.
Ich wünsche dir alles Gute!

Die Idee mit dem Betriebsrat finde ich auch gut
leider ist es oft so, dass man nicht unbedingt auf Verständnis stößt, und man fehlt ja auch nicht nur ein bis zwei Wochen...

Allerdings gibt es in den Kliniken ja sozialtherapeutische Einzelstunden, und da tut sich oft auch auf, dass der Job evtl nicht förderlich für die Genesung ist. Jedenfalls sind die Leute da für gewöhnlich recht kompetent in allen Fragen zu späterem Wiedereinstieg/ Wiedereingliederung bzw Neuorientierung/ Anträge etc pp

Wie erwähnt wurde: Gesundheit hat Priorität.
Ich bin mit meinen knapp 37 jetzt auch an einem Punkt, wo immer mehr zum Vorschein kommt (Folgeschäden) und ich nicht mehr so leistungsfähig bin wie früher.

Sieh die Klinik als Neustart und was auch immer kommen wird, worst case: Kündigung, es geht irgendwie weiter. Denke an deine Gesundheit und daran, dass du jetzt noch die Kurve bekommen kannst ! Du schaffst das, eins nach dem anderen.

Ja
Ich werde definitiv meine Gesundheit in den Vordergrund stellen, denn wenn ich irgendwann umkippe dann interessiert des auch keinen.
Ich werde es so machen , dass ich den gesprächsbezug auf ihre Ansprache vom letzten Jahr nehme. Ich muss sagen ich bin schon sehr nervös.
Aber auch mein Vater hat heute zu mir gemeint das sie mich ja nicht wegen Krankheit kündigen können. Und wenn sie mich nach der Klinik raus haben wollen soll ich es soweit mit machen dass sie mich kündigen und ich dann immernoch auf Abfindung klagen könnte.
Ich bin mal gespannt wie es wird. Vielleicht wird es ja auch gar nicht so schlimm wie gedacht? Ich denke mal das werde ich erst morgen sehen. Sagen muss ich es eh und ich denke mal wenn ich es jetzt schon sage zeige ich das ich nicht nur an meine Gesundheit sondern auch an das Unternehmen denke.
Drückt mir die Daumen
*zitter*

Wir drücken die daumen!
Versuch zu schlafen und lass dich morgen nicht unterkriegen, du bist wertvoll und wichtig und MUSST für dich sorgen, anders geht's nicht. Aber ich weiß, wie schwer das ist, hatte so etwas auch schon. Und es ist wider Erwarten richtig gut gelaufen, trotz einer Chefin, von der ich mir keinerlei Verständnis erhofft hatte.. Sag mal Bescheid, wie es war, ja? Gute Nacht und liebe Grüße!

Es ist raus
Ich habe heute früh beim Besuch meiner Chefin mit ihr geredet. Sie meinte das sie es sich denken konnte aber mich nicht mehr angesprochen hat weil sie wusste das ich ihr eh nicht die Wahrheit sage. Sie ist erstaunt und hat Hochachtung vor mir wie ich trotzdem meine Arbeit in diesem massiven Umfang gemeistert habe.
Sie war recht positiv. Anders als von mir erwartet.
Sie wird jetzt meine große Chefin davon in Kenntnis setzen. Bin mal gespannt was da noch kommt denn die ist ein ganz anderes Kaliber.
Wie es ist wenn ich aus der klinik wieder komme wird sich dann erst zeigen. Es gab welche die wurden halt raus gemobbt. Ich hoffe das ich das nicht durchmachen muss. Denn ich hab ein gutes Team hinter mir was mich als Chef behalten will.
Jetzt ist warten angesagt.

Schon mal ganz toll!
Klasse, die erste Hürde ist genommen und du kannst stolz auf dich sein!! Alles weitere wird sich finden, ein Schritt nach dem anderen Aber wie schön, dass du dich auf dein Team verlassen kannst, das ist sehr wichtig. Freut mich wirklich für dich

Ich danke dir
Und der Rest wird die Zeit zeigen. Meine große Chefin wird definitiv noch kommen und mit mir reden wollen.
Für mich steht die Entscheidung der Klinik fest. Hab es bisher 2 Mitarbeitern gesagt und die haben auch beide gesagt dass dieser Schritt gut ist
Was nach der Klinik kommt werde ich erst danach sehen