Liebe Anja"
Du bist eine tolle Freundin und hast bisher nichts falsch gemacht!
Es ist schwer als Angehöriger/als Freund-in für einen essgestörten Menschen "richtig" da zu sein.
Und da sind wir vielleicht schon bei dem Lösungsansatz. Jemanden zu umsorgen, da zu sein, ihn unterstützen zu wollen, alles richtig zu machen, damit der Andere wieder glücklich und gesund wird...das ist leider häufig kontraproduktiv.
Denn oftmals sind "Samthandschuhe" das Falsche und deutliche direkte Worte, wirkungsvoller dem Gegenüber ins Gewissen zu reden...
Denn eine ES kann auch lebensbedrohlich werden und es MUSS bei deiner Freundin "klick" machen, sonst kann die ES über Jahre gehen...
Sprich mit ihr auch über deine Ängst, es geht nämlich nicht nur ihr schlecht damit, auch du bist als Freundin betroffen...
Sag ihr, dass du sie in Allem unterstützen möchtest, weil du sie lieb hast, aber mach ihr auch deutlich, dass sie alle Hilfe (Professionelle) annehmen und viel an sich selbst arbeiten muss.
Eine Essstörung ist heilbar, aber man braucht viel Selbstliebe!
Leider ist bei Essgestörten das Selbstbewusstsein tief in einem verborgen...
Ich kämpfe auch gegen meine Bulimie und weiß, dass man es wollen muss, dass alles andere nicht viel bringt, wenn man sich nicht für das eigene Glück und für das Leben entscheidet...!
Viel Kraft und hab den Mut auch ganz ehrlich und direkt deiner Freundin gegenüber zu sein, wenn du so fühlst...
Deine Susi