Ich kenne
das.Leute im Umfeld,die meinen,alles zu wissen und dann Dinge erzählen,die nicht der Wahrheit entsprechen oder einem unterstellen,dass jede Handlung mit der Essstörung zusammenhängt.Was diese Menschen nicht merken ist,dass die einen damit nur noch mehr in die Essstörung hineinpressen.
Ich hasse es,wenn leute allgemein über meine Erkrankung erzählen,mich aber nicht direkt fragen.
Dann heißt es auch immer,alle wären gleich.Dabei ist jeder Krankheitsverlauf individuell.Wie jede Mensch individuell ist.
Der Kommentar : "Du zerstörst die Familie!" hat natürlich keine Hand und Fuß,weil du ja nur mit deiner Essstörung einen Konflikt aufdeckst,der ohnehin immer da war.
Ja,es ist möglich,dass es ein Familienproblem ist.Aber deine Oma hat es falsch ausgedrückt.
Nur,weil du offensichtlich ausdrückst,dass da etwas vorhanden ist,heißt es nicht,dass du dafür die alleinige Verantwortung übernehmen müsstest.
Denn die anderen haben genauso ihre Mitbeteiligung daran,wie du.Mindestens.
Ich kenne das.Alles wird immer auf den "Kranken" abgewelzt,weil der ja der "Zerstörer" ist,der nicht ist,wie die anderen und etwas verdeutlicht,was keiner wahrhaben will.
Lassdich nicht in deine Essstörung drängen und dir nichts falsches zuschreiben.
Du weißt,dass das alles nur aus Unwissenheit des Umfeldes geschieht.Viele haben weder das Gespühr noch den Willen die Krankheit zu verstehen oder einfach eine festgefahrene Meinung.
Oft finde ich aber im Verhalten meiner Mitmenschen auch viel Unsicherheit mit dem Umgang mit mir und meiner Krankheit.
Nimmdie Aussagen nicht zu ernst.
Verlassdich mehr auf dich,auf deine Gefühle,deine Einstellungen,deine Meinung.
Dennoch darf man das Umfeld natürlich nicht ganz ausblenden,da es natürlich auch Dinge verdeutlichen kann,die wir an uns nicht wahrnehmen.
Dennoch denke ich auch,dass wir im Herzen wissen,was der "Wahrheit" entspricht;und was nicht.Man muss nur lernen,darauf zu hören.
Wenn man inneres Vertrauen entwickelt,dann können einem die Aussagen der Anderen nichts mehr anhaben und man lässt diese einfach abblitzen.
Natürlich geht das nicht immer.Vor allem nicht,wenn die Menschen einem eigentlich nahestehen.Aber ich denke man wird mit der Zeit auch mehr Verständnis und Gefühl für das eigene Umfeld entwickeln,auch,wenn man es nicht immer zurückbekommt.
Aber das heißt nun einmal leider leben.
Kämpfen,viel geben und wenig zurückbekommen.
Aber dennoch hat man immer ein Erfolgserlebnis.Einfach,weil man oftmals nach dem Kampf mit der Krankheit ein ganz anderes Verständnis für das Leben entwickelt.
Lg