Hallo ihr Lieben,
ich muss ehrlich gestehen ich habe noch nie offen mit jemandem über die Sucht meines Vaters geredet. Es war immer (natürlich auch in der Familie) ein Tabu Thema. Soweit ich mich zurück erinnern kann hat mein Vater immer getrunken. Natürlich Anfangs nicht so extrem wie mittlerweile, bzw weiß ich nicht ob ich es früher einfach nicht richtig mitbekommen habe. Ich weiß noch das mein Vater als ich ca, 13 Jahre alt war einen epileptischen Anfall hatte aufgrund dessen das er soviel getrunken hat (er trinkt ausschließlich Bier und Wein,keine harten Getränke). Er kam danach in eine psychiatrische Klinik zum Entzug, 6 Wochen wenn ich mich recht erinnere. danach war für 1 Jahr Schluss mit dem Alkohol, dann kam der Rückfall auf einem Stadt Fest. Er hatte eine lange Zeit (ca. 2 Jahre) seinen Alkoholkonsum im Griff, es gab ein paar kleine Ausfälle, aber ich machte mir kaum Gedanken darüber. Hinzu kommt das meine Mama eine Alkoholkranke Mutter hatte, und natürlich meinem Vater arge Vorwürfe schon immer deswegen macht. Es wird aber logischerweise immer schlimmer, die Alkoholexzesse immer schlimmer. Bisher habe ich alles stillschweigend mit angeschaut, aber nach der letzten Woche bin ich der Meinung das es so nicht weiter geht da die Familie am auseinander brechen ist. Mein Vater hat uns nie geschlagen, er wird im betrunkenen Zustand nicht gewalttätig, und auf der Arbeit hat er sich im Griff. Sobald er aber Feierabend hat, wird ein Bier nach dem anderen getrunken und wenn es noch geht ne Flasche Wein. Am Wochenende man nehme als Beispiel das letzte, wird morgens schon Bier und Wein getrunken, drei Tage durchgehend, (er hat Montags frei) und Dienstag und Mittwoch war er nicht in der Lage in die Arbeit zu gehen. Heute morgen hat er um 7 Uhr (laut meiner Mama) schon die erste Weinflasche geleert gehabt, meine Mama ist her gegangen und hat die zweite versteckt.Natürlich entbrannte ein Streit, meine große Schwester ( die im 4 Monat schwanger ist) ist um den Streit aus dem weg zu gehen mit ihrem Mann nachhause gegangen. Und das war der Moment wo ich entschieden habe, jetzt muss was getan werden. Ich selbst mache die Ausbildung zur Altenpflegerin und sehe tag täglich was aus Alkoholikern werden kann, ich habe aber das ganze noch nie mit meinem Vater verbunden.
Ich bitte um Tipps, wie kann ich ein Gespräch mit meinem Vater eröffnen und versuchen ihm klar zu machen was er seinem Körper,seiner Familie und seiner Psyche antut?
Er ist ein Realist,und ich denke er weiß das er ein Problem hat. Einige im Internet schreiben man solle mit dem Hausarzt reden, aber ich denke der weiß längst was los ist (wir haben den selben), Adressen für Beratung und Therapie habe ich rausgesucht. Ich habe eben nur dieses Problem das ich nicht weiß wie meinen Vater darauf ansprechen, habt ihr für mich Vorschläge? Wie kann ich es angehen ohne das mein Vater sich in die Ecke gedrängt fühlt?
Das nächste Problem ist, er ist Weinfachberater, also hat er seine Sucht zu seinem Beruf gemacht. Was natürlich eine riesen Rolle bei dem Kampf gegen die Sucht spielen würde.
Ich bin dankbar für jeden Vorschlag und Rat!