Hallo littlestar,
durch den Tod deines Vaters hast du angefangen die Leere mit der Wärme des Essens zu stopfen. Das habe ich früher auch gemacht, deshalb kann ich es sehr gut nachempfinden wie es dir geht.
Du scheinst eine wahnsinnig sensible junge Frau zu sein, fühlst dich nicht wohl in deinem Körper, zusätzlich zu den "normalen pubertären" Minderwertigkeitsgefühlen und Selbstkritik belastet dich dein Übergewicht und dein Essverhalten.
Ich bin mir ganz sicher, dass es falsch ist, beim Essen anzusetzen. Ich würde dir ehrlich gesagt zu einer psychologischen Betreuung raten, da du wegen deines Übergewichts, deines Alters, deiner Biografie, deinen Diätversuchen und deinem Essverhalten, generell stark gefährdet bist eine Essstörung oder andere Probleme zu entwickeln. Da wäre es sinnvoller die Dinge mal an der Wurzel zu packen und die Dinge die dir schwer im Bauch liegen mal zu verdauen. Zusätzlich kannst du noch bei der Krankenkasse nach Angeboten fragen - die haben häufig sehr nette Angebote für übergewichtige Kinder und Jugendliche, wo es mit Ernährungskursen und Sportkursen auf einer vernünftige Art und Weise in die richtige Richtung geht.
(Ich persönlich frage mich gerade, ob es wirklich tatsächlich "Essen aus Langeweile" gibt. Also ist es wirklich Langeweile?)
Wie ist das bei dir? Ist es denn wirklich Langeweile? Wenn es Langeweile ist, dann wäre es ja wohl irgendwie Apetit, und man könnte problemlos darauf verzichten. Kannst du darauf verzichten? Oder bekommst du ein bestimmtes Gefühl wenn du dann nicht isst?
Ich möchte dir auf jeden Fall noch sagen, dass du lediglich im Mittelfeld des leichten Übergewichts bist. Das heißt, das es medizinisch keinerlei Bedenken gibt (eher im Gegenteil), solange du jetzt keine Gelenkkrankheiten o. ä. hast, und du (aus medizinischer Sicht) nicht abnehmen musst! Du bist 15 und noch mittendrin in deiner körperlichen und psychischen Entwicklung, deshalb sind Diäten sehr kontraproduktiv und du solltest dich eben tatsächlich an Fachpersonal wenden, damit du deiner Entwicklung nicht schadest.
Sich selbst annehmen zu können ist ein sehr, sehr schwieriges Thema, sowohl für gesunde Menschen und vor allem für psychisch Kranke.
Es ist sehr wichtig, das du nicht anfängst Quatsch zu machen, aus einer Verzweiflung heraus, weil du dich nicht wohl fühlst. Das macht es dann einfach nur noch schlimmer.
Deshalb lege ich dir wirklich ans Herz dir da jetzt Hilfe zu nehmen, bevor das Kind in den Brunnen fällt und du dann in 5 Jahren für viele Jahre nur in Behandlung bist und nichts von deinem Leben hast.
Was denkst du?