Hallo ihr Lieben,
ich möchte mal wieder von mir hören lassen.
Mir geht es momentan richtig gut, ich bin glücklich, habe Spaß, bin viel mit Freunden unterwegs
und stecke gerade im Prüfungsstress.
Trotz des vielen Lernen, vergesse ich mein Essen nicht und gönne mir ausreichende Pausen, habe 2 von insgesamt 6 Prüfungen erfolgreich gemeistert.
Ich hätte nie gedacht, das ich nach über 7 Jahren Magersucht, wieder so glücklich und "normal" Leben werde.All die Jahre hielt ich zwanghaft ein Gewicht, weil es mir das Gefühl von Sicherheit, meiner Identität und Schutz gab, mittlerweile weiß ich, dass das völloger Quatsch war, ich war unglücklich, keineswegs etwas Besonders, sondern "nur" eine von vielen Essgestörten Menschen, die sich Zwänge auferlegen und selbst für ihr Leid verantwortlich sind.Ich muss zugeben die 5 Klinikaufenthalte waren keineswegs zuckerschlecken und richtig weiter gebracht haben sie mich nicht, aber das lag an mir und meiner Eistellung, ich wollte einfach nicht.
Erst Mitte- Ende letzten Jahres hat es bei mir "KLICK" gemacht, ich wusste, ich sterbe wenn ich so weitermachen würde wie bisher, ich wusste ich habe nur 2 Entscheidungsmöglichkeiten, entweder klammere ich mich weiter an meiner Magersucht fest und sterbe oder ich entscheide mich für das Leben, nehme auf ein gesundes Gewicht zu, die Basis für ein lebenswertes Leben und lerne mich zu schätzen und zu akzeptieren wie ich bin.
Mit ambulanter Therapie und der Unterstützung von Freunden und natürlich meinem Hund (ich liebe ihn von ganzem Herzen und bin dankbar, das ich das Glück habe, einen so treuen Begleiter an meiner Seite haben zu dürfen), ist es mir gelungen den Sprung in die Ungewissheit zu wagen. Ich hatte große Angst, was bin ich ohne die Magersucht, welches "Sinn" hat mein Leben ohne sie, was denken die Leute,wenn ich plötzlich zunehme, wie fülle ich meine Zeit aus, wenn sich nicht mehr alles um Kalorien und Essen dreht.
Außérdem hatte ich Angst die "Kontrolle" zu verlieren, evtl. ins Übergewicht zu rutschen und am Ende noch unglücklicher als zuvor zu werden, aber mal ehrlich , geht es denn unglücklicher als mit der Essstörung und einem niedrigen Gewicht?
Nein definitiv nicht.
Ich habe also langsam begonnen meine Kalorienmenge zu steigern und mein Bewegungszwang einzuschränken, war wöchentlich zur Gewichtskontrolle bei meiner Ärztin und schrieb meine Ängste in meinem Tagebuch von der Seele.
Ich kämpfte mich von BMI < 13 auf einen BMI von 17, dann stagnierte ich, war ich wirklich so weit die Magersucht hinter mir zu lassen, den Schritt weiter in die Ungewissheit zu gehen, raus aus meiner Seifenblase ? Hatte Angst ungleichmäßig zuzunehmen und und und.....
Doch ich wusste, mit Untergewicht, welches man zwanghaft versucht zu halten , wird man nicht gesund, man hat vielleicht ein Symptom, nähmlich das starke Untergwicht behoben,aber die Zwänge und Ängste im Kopf würden die selben bleiben.
Ich wagte die letzte Schritte ins Ziel und siegte.
Inzwischen habe ich einen BMI von 19 erreicht und fühle mich hübsch, habe Kraft, bin voller Lebensfreude, richtig humorvoll und "lebhaft" bin ich geworden.
Mein ganzem Umfeld ist voller Freude darüber und liebt mich genau wie ich bin.
Ich überschlage zwar immer noch Kalorien und esse zu relativ festen Essenzeiten,aber ich bekomme keinen Nervenzusammenbruch,wenn ich mal zum Essen eingeladen werde oder mal etwas anderes essen muss.
Ich halte auch nicht mehr Tage vor einer Geburtstagfeier Diät um mir auch ja ein Stück Kuchen zu gönnen.
ICH DARF KUCHEN ESSEn, ICH DARF ESSEN WAS ICH MÖCHTE UND ICH DARF GLÜCKLICH SEIN.
Ich überlebe nicht mehr nur, sondern ich LEBE , nehme meine Umwelt war und wirklkich, mit jedem Kilo mehr auf der Wage, kam ein Stück Lebensfreude, ein Stück mein altes Ich und mit jedem Kilo mehr, wurde meine Magersuchtsstimme leiser und leiser.
Ich hoffe, das ihr diesen Schritt auch wagen könnt und glücklich werden.
Worauf wartet ihr?
Alles, alles Gute
Liebe Grüße Opal