Therapiemaßnahmen bei Magersucht & Bulimie - was hilft?
Hallo,
ich würde gern mit euch über das obige Thema sprechen. Wie seid ihr da raus gekommen? Was hat euch geholfen? Wie lange wart ihr drin? Gab es Rückfälle?
Ich selbst habe eine Mischform von Magersucht und Bulimie gehabt (hungern, bis es nicht mehr ging, dann essen und vor lauter schlechtem Gewissen erbrechen), das ist jetzt aber fast 10 Jahre her und ich kämpfe immer noch mit den Magenschmerzen und der Übelkeit nach dem Essen, selbst das schlechte Gewissen ist immer noch da, wenn ich einmal mehr schlemmer, als ich sollte. Ebenso der Gedanke, abends wird nicht mehr gegessen.
Jetzt würde ich gern ein Buch schreiben, um Leuten klarzumachen, wie schwer dieses Thema ist, bloß kriege ich das nicht mehr alles zusammen, außerdem haben sich viele Dinge in der Medizin zu früher geändert -- da könnte ich eure Hilfe gebrauchen.
Habt ihr es mit Hilfe eines Therapeuten geschafft oder allein mit der Familie? (So war es bei mir: meine Mutter hatte sich rund um die Uhr um mich gekümmert und dafür gesorgt, dass ich mich langsam wieder an das Essen gewöhnte -- dabei sei aber erwähnt, dass ich knapp 1 1/2 Jahre in der Essstörung steckte)
War es bei euch auch so, dass ihr irgendwann die Kontrolle verloren habt und nicht mal mehr brechen wolltet, aber es letztendlich musstet, weil der Magen so rebelliert hat? Dagegen schlug mir mal meine Hausärztin vor, Tropfen gegen die Übelkeit zu nehmen, doch hat es bei mir nicht viel gebracht.
Leider habe ich mich nach Wochen und Monaten immer noch gelegentlich übergeben müssen, was mich immer wieder entmutigt hat. Kennt ihr das?
Wahrscheinlich komme ich auf die Idee, weil ich zurzeit wieder mit meinem Gewicht zu kämpfen habe und so große Angst vor einem Rückfall habe, denn es fällt mir viel einfacher "ungesund" abzunehmen als "gesund". Doch das ist der falsche Weg, weshalb ich mich gern mit euch austausche und versuche, selbst daran zu arbeiten.
Es wäre nett, wenn ihr mir ein wenig von eurem Weg (den positiven und auch negativen Momenten erzählt)
Liebe Grüße
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Hallo,
Ich wünschte ich könnte dir bei der Sache helfen, aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich leide seit rund 2,5 Jahren unter einer ES. Nur ist es im letzten Jahr ziemlich schlimm geworden. Alles hat damit angefangen, dass ich mich auf einen BMI von 18 runtergehungert habe. Also Untergewicht. Danach habe ich leider wieder zugenommen und befinde mich nun im Normalgewicht. Nur nehme ich immer weiter zu. Ich fühle mich durchgängig schlecht, da meine Woche aus mind. 2 FA's besteht und mind. 2 Tagen fasten. Erbrechen kann ich nicht, außer ich habe soviel gegessen, dass es von alleine rauskommt. Also zusammengefasst: Mir geht es im Moment ziemlich dreckig. Ich begreife diese ganze Sache einfach nicht. Was ist los, dass ich mich vollstopfe und anschließend faste. Warum tu ich das? Ich versteh das alles nicht und steh wahrscheinlich kurz vor einem phsychischen Zusammenbruch. Was ist los, dass ich mein leben und meinen Körper so zerstöre? Ich komm einfach nicht raus. Das erniedrigende ist, dass ich mich nach dem fasten normal ernähre und dann denke: "Ok, nie wieder, ich höre einfach auf." Aber dann habe ich doch wieder ein paar tage später einen krassen FA. Und alles beginnt von vorne. Ich weiß echt nicht weiter und denke auch dass ich das ganze nicht mehr lange durchhalte (was meinen körperlichen und seelischen Zustand angeht).
Deshalb hoffe ich wirklich auf ein paar gute Ratschläge, wie man da raus kommt. Denn ich will ein Leben führen, wieder regelmäßig Sport treiben, mit Freunden essen gehen, raus aus meiner Wohung gehen.
Nur scheint mir das weit entfernt.
Hoffe auf Vertständnis und, dass mir vielleicht jemand mehr über das Ganze sagen kann.
Liebe Grüße
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Hallo,
Ich wünschte ich könnte dir bei der Sache helfen, aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich leide seit rund 2,5 Jahren unter einer ES. Nur ist es im letzten Jahr ziemlich schlimm geworden. Alles hat damit angefangen, dass ich mich auf einen BMI von 18 runtergehungert habe. Also Untergewicht. Danach habe ich leider wieder zugenommen und befinde mich nun im Normalgewicht. Nur nehme ich immer weiter zu. Ich fühle mich durchgängig schlecht, da meine Woche aus mind. 2 FA's besteht und mind. 2 Tagen fasten. Erbrechen kann ich nicht, außer ich habe soviel gegessen, dass es von alleine rauskommt. Also zusammengefasst: Mir geht es im Moment ziemlich dreckig. Ich begreife diese ganze Sache einfach nicht. Was ist los, dass ich mich vollstopfe und anschließend faste. Warum tu ich das? Ich versteh das alles nicht und steh wahrscheinlich kurz vor einem phsychischen Zusammenbruch. Was ist los, dass ich mein leben und meinen Körper so zerstöre? Ich komm einfach nicht raus. Das erniedrigende ist, dass ich mich nach dem fasten normal ernähre und dann denke: "Ok, nie wieder, ich höre einfach auf." Aber dann habe ich doch wieder ein paar tage später einen krassen FA. Und alles beginnt von vorne. Ich weiß echt nicht weiter und denke auch dass ich das ganze nicht mehr lange durchhalte (was meinen körperlichen und seelischen Zustand angeht).
Deshalb hoffe ich wirklich auf ein paar gute Ratschläge, wie man da raus kommt. Denn ich will ein Leben führen, wieder regelmäßig Sport treiben, mit Freunden essen gehen, raus aus meiner Wohung gehen.
Nur scheint mir das weit entfernt.
Hoffe auf Vertständnis und, dass mir vielleicht jemand mehr über das Ganze sagen kann.
Liebe Grüße
Vielen Dank für deine Antwort, lenacash1.
Ich glaube nicht, dass ich dir da richtige Tipps geben kann, aber mir hatte die Familie und ein geregelter Tagesablauf geholfen.
Vielleicht würde es dir ja helfen, wenn du ein Gleichgewicht zwischen "fressen und fasten" findest. Gönn dir jeden Tag eine Kleinigkeit, damit der Heißhunger am Ende nicht so groß ist, ebenso wie das schelchte Gewissen. Erstelle einen Essplan/Tagesplan. Vielleicht hilft dir auch etwas Ablenkung (mir hat das Lesen und mittlerweile Schreiben sehr geholfen -- es war eine Art selbsttherapie).
Ansonsten würde ich dir empfehlen, mal ärztliche Hilfe oder Selbsthilfegruppen aufzusuchen, besonders dann, wenn es schlimmer wird.
Liebe Grüße
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Vielen Dank für die Tipps. Das mit dem Essensplan sollte ich vielleicht wirklich mal ausprobieren. Denn ich weiß, dass das so nicht weitergehen kann. Das Problem ist auch, dass ich nicht weiß, wann ich hungrig bin und wann es genug ist. Nur habe ich echt riesen Angst, jemanden das mit der ES zu erzählen. Ich schäme mich riesig. Vorallem, weil das einfach niemand von mir erwarten würde. Hast du Erfahrungen mit solchen Selbsthilfegruppen? Ich denke nicht, dass ich den Mut aufbringen könnte, es jemandem von der Familie zu erzählen. Aber allein werde ich es wahrscheinlich nicht schaffen.
Ich hoffe wirklich, dass das mit deinem Buch und so klappt. Denn ich kann mir vorstellen, dass viele, wie ich, das Problem haben, diese ganze ES garnicht erst zu vertstehen. Es macht einfach so wenig Sinn und trotzdem kann man damit nicht aufhören.
Liebe Grüße
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Vielen Dank für die Tipps. Das mit dem Essensplan sollte ich vielleicht wirklich mal ausprobieren. Denn ich weiß, dass das so nicht weitergehen kann. Das Problem ist auch, dass ich nicht weiß, wann ich hungrig bin und wann es genug ist. Nur habe ich echt riesen Angst, jemanden das mit der ES zu erzählen. Ich schäme mich riesig. Vorallem, weil das einfach niemand von mir erwarten würde. Hast du Erfahrungen mit solchen Selbsthilfegruppen? Ich denke nicht, dass ich den Mut aufbringen könnte, es jemandem von der Familie zu erzählen. Aber allein werde ich es wahrscheinlich nicht schaffen.
Ich hoffe wirklich, dass das mit deinem Buch und so klappt. Denn ich kann mir vorstellen, dass viele, wie ich, das Problem haben, diese ganze ES garnicht erst zu vertstehen. Es macht einfach so wenig Sinn und trotzdem kann man damit nicht aufhören.
Liebe Grüße
Mit einer Selbsthilfegruppe habe ich zwar keine richtige Erfahrung gemacht, aber dafür mit Menschen, denen es genauso ging wie mir. Diese Leute habe ich durch eine Therapie gefunden.
Manchmal tut es wirklich gut sich auszutauschen, weil man so Ratschläge bekommt und das Selbstbewusstsein wieder ein wenig steigt -- der Gedanke, damit allein zu sein, langsam schwindet.
Googel da am besten mal nach und wenn es anfangs erst mal nur eine telefonische Beratung ist. Ich glaube, da gibt es einige von. Ansonsten würde ich mir eine Person aussuchen, der du vertraust, das müssen nicht unbedingt deine Eltern oder die Familie sein.
Ich nehme mal an, dass du beim Essen schlingst, weshalb du das Hungergefühl gar nicht mehr mitbekommst? Ein Tipp: Lege die Gabel nach jedem Bissen zur Seite, so vergeht Zeit in der du kaust und der Magen die Chance bekommt, das Sattgefühl einzuschalten.
Ansonsten (bei großen Fressattacken) kleine Teller statt große nehmen, so veräppelt man ein bisschen das Auge.
Meistens ist aber leider so, dass man erst sehr tief fallen muss, ehe man wach wird und es im Kopf klick macht. Du bist schon auf einem guten Weg, weil der Wille da ist, deshalb such dir jemandem, dem du vertraust und der dich dabei unterstützt.
Oft hatte ich Momente, in denen ich aufgeben wollte, und meine Mutter oder Patentante mir wieder Mut zusprachen -- das brauchst du auch.
Viel Erfolg
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