Hallo ihr Lieben!
Also, ich lese in diesem Forum schon sehr lange mit und hab mich jetzt einfach mal registriert.
Ich leide jetzt seit ungefähr 3 Jahren an Essstörungen. Anorexie mit bulimischen Phasen. Durch das Abwechseln von Fressen, K*****, Hungern hat mein Stoffwechsel natürlich extrem gelitten. Vor einigen Monaten hatte ich wieder eine Hungerphase mit 500-800 kcal täglich. Dann war ich mit einem Bmi unter 15 körperlich so am Ende, dass mir nichts anderes übrig blieb, als wieder mehr zu essen. Die andere Alternative wäre natürlich Klinik gewesen, aber das kommt für mich nicht mehr in Frage. Also habe ich auf 1000-1200 erhöht. Zwischendurch hatte ich Tage mit Fressanfällen von >2000 kcal, die ich durch Hungern am nächsten Tag ausgeglichen hab. Alles in allem habe ich ungefähr 2-3 Kilo zugenommen innerhalb von 3 Monaten.
Und jetzt hab ich mich einfach mal gefragt: Wie soll das weitergehen? Mein Körper läuft noch so extrem im Hungerstoffwechsel, dass ich wahrscheinlich nie wieder mehr als 1000 Kalorien am Tag essen könnte ohne zuzunehmen. Das ist mit Erfolg in der Schule oder im Beruf einfach nicht vereinbar. Dennoch möchte ich ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten.
Aber den Stoffwechsel kann man nur wieder auf Vordermann bringen indem man mehr isst.
:!!!: So, und nun bin ich im Internet auf einen interessanten Artikel gestoßen. Vielleicht kennt ja jemand den "Hungry blog" (hungrigesleben.wordpress.com) - ist auf jeden Fall sehr lesenswert und wird von einer Langzeit-Essgestörten geschrieben.
Und sie hat da eben einen interessanten Artikel geschrieben, den ich hier gerne zitieren würde:
:arrow: " Aus Angst, nach einer extremen Reduktionsdiät (alias Magersucht), schnell wieder zuzunehmen, bleibt es bei vielen Essgestörten auf Dauer an der Tagesordnung, unter 800 oder weniger kcal zu essen. Die Angst ist im Allgemeinen erst einmal berechtigt. Denn wenn man wieder mehr isst, nimmt man zu. Und zwar vor allem Fettgewebe.
Trotzdem wäre es sinnvoll, den Stoffwechsel zu aktiv zu rehabilitieren. Und zwar nicht durch sog. Refeeds (Aufbautage inmitten einer Hungerphase), sondern durch Kostaufbau. Ich weise an dieser Stelle übrigens darauf hin, dass dies meine persönliche Theorie ist. Ich habe sie an mir selbst ausprobiert und mit einigen Menschen diskutiert, die ähnliche Erfahrung gemacht haben. Sie ist natürlich nicht wissenschaftlich fundiert!
Wie funktioniert das :?:
Um eine Regeneration des Stoffwechsels zu erreichen, muss man im Prinzip einfach nur essen. Man nimmt ca. 2500 kcal zu sich. Das muss nicht von einem Tag auf den anderen geschehen. Diese 2500 kcal führen noch nicht dazu, dass der geschwächte Körper rapide zunimmt. Vielleicht kommt es einem so vor, aber im Prinzip erreicht man so mit normaler Bewegung in einer Woche vielleicht 500g Zunahme. Der Körper verbrät die Kalorien nämlich zunächst einmal für die Aufbesserung des Blutbildes. Man könnte auf diese Weise ca. 4 Wochen lang normal essen. Es sollte aber auch tatsächlich gesunde Nahrung sein, ein paar Vitamine schaden nie. Sport und Bewegung muss nicht ausgeschlossen werden, sollte aber nicht mehr als zuvor sein.
Nach 4 Wochen ist der Stoffwechsel weitgehend erholt. Man erkennt das z.B. an einem Zuwachs an Kondition, regelmäßigem Stuhlgang und Hungergefühl.
Wenn diese Zeit vorbei ist, hat man vielleicht 2-4 kg zugenommen. Ich weiß, dass das hart klingt, ich würde es selbst nicht wollen, mich dagegen sträuben, aber es bringt nichts, sich dauerhaft Nahrung vorzuenthalten, die man braucht, um die 30 zu erreichen. Und v.a. wenn es auch mit mehr kcal geht. Das ist eine Kopfsache. Man muss es wollen, sonst wird es nie funktionieren und man wird immer wieder auf unter 500 oder werweißwiewenig verfallen.
Nach dieser Zeit kann man die Kost wieder reduzieren. Jedoch nicht auf 500 oder ähnliches, sondern langsam, auf 2400, 2300, 2000 usw. Man muss ausloten, wie viel genügt, um abzunehmen. Und es ist erstaunlich viel, das man sich plötzlich erlauben kann! Vielleicht kann man auch etwas mehr Bewegung nutzen, um sich Sicherheit zu verschaffen, aber das muss auch nicht unbedingt sein. In jedem Fall hat man nach dieser Fresskur den Umsatz wieder gesteigert und wenn man nicht den Fehler macht, sofort wieder mit dem Hungern anzufangen, kann man u.U. etwas schaffen, das viele Esssgestörte nie erreichen werden: eine Ernährungsumstellung."
Was haltet ihr davon :?:
Mich reizt es sehr, das mal auszuprobieren, allerdings hab ich total Panik vor der Zunahme und Angst, dass nachher trotz Reduzieren nichts mehr runter geht...
Würde das evtl. jemand mit mir ausprobieren?
Liebe Grüße an euch und ich hoffe, die Länge des Textes hat nicht abgeschreckt und dafür gesorgt, dass es sich doch keiner durchgelesen hat :P