"Spirulina"
Hallo,
Hier eine Info zu ...
Gruß
Rosi
Gesundheitswert
Nähr- und Wirkstoffe von ...
Spirulina wird oft als Supernahrung bezeichnet. Bei keinem anderen Nahrungsmittel, ob tierisch oder pflanzlich, ist der Eiweißgehalt so hoch und die Nährstoffzusammensetzung so vollständig. Besonders die Nährstoffe, die durch die heutige Ernährung oder die Belastung im Alltag leicht im Mangel sind, wie Eisen, Selen, die Vitamine A und B12, sind in Spirulina reichlich vorhanden. Auch der relativ hohe Kaliumgehalt bei gleichzeitig niedrigem Natriumgehalt machen die Alge interessant. Der Tagesbedarf an einigen Mineralstoffen kann schon bei 10 g Einnahme zu einem erheblichen Anteil gedeckt werden, und das bei minimaler Kalorien- und Fettzufuhr. Mit nur 36 Kalorien in 10 g ist Spirulina deswegen auch für Menschen interessant, die fasten oder abnehmen möchten.
Ein Risiko bei der Einnahme besteht praktisch nicht, denn die Erfahrungen mit Spirulina für die menschliche Ernährung sind in manchen Kulturen Jahrhunderte und Jahrtausende alt.
Bestimmte andere gesundheitsfördernde Substanzen, die man zusammenfassend als Antioxydantien bezeichnet und denen eine entscheidende Rolle beim Anti-Aging und in der Prävention von Krebs zugesprochen wird, sind in Spirulina reichlich vorhanden. Ebenso finden sich Substanzen (Sulfolipide und Polysaccharide), die in verschiedenen pharmakologischen Tests vielversprechende Aktivität gegen diverse Krankheitserreger, darunter auch das HIV-Virus und Herpes zeigen.
Da Spirulina keine harte Zellwand aus Zellulose hat, ist die Alge leicht verdaulich. Alle Vitamine und Mineralstoffe werden in idealer Dosierung leicht vom Körper aufgenommen, da sie organisch gebunden sind.
Protein
Spirulina hat mit über 60 % den höchsten Proteingehalt aller natürlichen Nahrungsmittel. Wichtig für die Verwertbarkeit des Proteins ist aber auch die Zusammensetzung der essentiellen, d.h. nicht vom Körper herstellbaren Aminosäuren. Die Eiweißwertigkeit von Spirulina ist vergleichbar mit der von Fleisch. Das Spirulina-Eiweiß ist aber viel gesünder, denn es belastet den Körper nicht mit Cholesterin. Allerdings deckt man seinen Proteinbedarf wesentlich schmackhafter aus anderen Quellen.
Vitamine
Spirulina enthält eine reiche Palette an Vitaminen (Tabelle 1). Die Poweralge deckt mit 2 bis 3 g Einnahme pro Tag den Bedarf bei Vitamin A und B12.
Vitamine und Mineralstoffe sowie all die anderen wertgebenden Inhaltsstoffe in natürlichen Nahrungsmitteln sind biologisch gebunden. Diese komplexen und harmonischen Strukturen sind vom Körper besser zu verwerten als synthetische Monosubstanzen. Gleichzeitig sind sie verträglicher für Magen und Darm. Der Körper sucht sich aus dem weit bekömmlicheren, vielfältigen Angebot diejenigen Komponenten heraus, die er wirklich braucht. Die Gefahr von toxischen Überdosierungen wie beispielsweise bei der Substitution mit isoliertem Vitamin A besteht so praktisch nicht.
Vitamin Durchschnittsgehalt *
in 100 g
Beta Carotin (Provit. A) 170 - 280 mg
Thiamin (B1) 2,5 - 3,5 mg
Riboflavin (B2) 3,6 - 4 mg
Niacin (B3) 14 - 15 mg
Pantothensäure (B5) 0,1 - 0,5 mg
Pyridoxin (B6) 0,5 - 0,8 mg
Cobalamin (B12, bioaktiv) 70 µg
Vitamin E (alpha-Tocopherol) 1,5 mg
Tab. 1: Vitamine in ... verschiedene Quellen
Vitamin A
Vitamin A, dessen pflanzliche Vorstufe das Beta-Carotin ist, ermöglicht uns das Sehen und die sogenannte Dunkeladaption der Netzhaut. Ein Mangel daran, wie er besonders in Entwicklungsländern häufig ist, kann zur Erblindung und zum Tod führen.
Doch Beta-Carotin ist auch ein wichtiges Hautschutz-Vitamin. Durch seine protektive Wirkung verleiht es der Haut gesundes Aussehen und Elastizität.
Spirulina enthält 20 mal mehr Beta-Carotin als Karotten. Das liegt am extrem hohen Chlorophyllgehalt von Mikroalgen im Vergleich zu allen größeren Pflanzen mit massiven, lichtundurchlässigen Strukturen wie Blättern, Wurzeln und Früchten.
Beta-Carotin wird aufgrund seiner antioxidativen Wirkung auch zur Krebsprävention und prophylaktisch gegen degenerative Erkrankungen eingesetzt.
Vitamin B12
Nur Mikroorganismen können Vitamin B12 synthetisieren. Deswegen ist es in den meisten pflanzlichen Lebensmitteln mit Ausnahme fermentierter Produkte wie Bier, Sauerkraut und Sojasoße kaum vorhanden. Strenge Vegetarier können mit der Zeit einen Mangel an diesem Vitamin, das für die Blutbildung essentiell ist, entwickeln.
Vitamin B12-Mangel ist verantwortlich für perniziöse Anämie und neurologische Ausfälle, aber auch für den Folsäurehaushalt. Ein Mangel an Folsäure während der Schwangerschaft wird mit Aborten und Missbildungen bis hin zu Neuralrohrdefekten in Verbindung gebracht.
Eine Kombination der Vitamine B12, B6 und Folsäure wird neuerdings auch zur Prävention der Arteriosklerose eingesetzt.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Die Nährstoffdichte der kleinen grünen Spirulinapillen ist sehr hoch. Für alle Personen, die einen höheren Bedarf an Nährstoffen haben, Stress und hohen Anforderungen ausgesetzt sind, ist Spirulina eine geeignete Nahrungsergänzung. Leistungs- und Ausdauersportler, geistig und körperlich arbeitende Menschen, Schwangere, Stillende, Kinder im Wachstum, Rekonvaleszente und Senioren können ihre Leistungsfähigkeit und Gesundheit mit der Einnahme von Spirulina steigern. Selbst als Astronautennahrung oder zur Ausrüstung von Expeditionen ist die Mikroalge im Gespräch.
Algen nehmen Mineralstoffe und Spurenelemente direkt aus dem Wasser auf. Deswegen schwanken die Gehalte von Spirulina je nach Mineralstoffgehalt des Wassers, in dem sie wachsen. Eine Mischung aus mineralsalzhaltigem Süß- und Meerwasser ist das ideale Nährmedium zur Erzielung höchster Qualität und Ausgewogenheit. All die Spurenelemente des Wassers finden sich auch in den Algen wieder. Neben den in der Tabelle 2 aufgeführten Mineralstoffen enthält Spirulina auch noch Barium, Bor, Chrom, Kobalt, Mangan, Molybdän, Titan und Vanadium. Der Jodgehalt ist anders als bei Meeresalgen sehr niedrig.
Mineralstoff Durchschnittsgehalt *
in 100 g
Calcium 400 - 700 mg
Magnesium 400 - 480 mg
Kalium 1400 - 1700 mg
Eisen 50 - 100 mg
Selen 100 - 300 µg
Jod 0,5 mg
Zink 1,8 - 3,0 mg
Natrium 900 mg
Tab. 2: Mineralstoffe in ... verschiedene Quellen
Zum Beispiel Eisen
Spirulina hat einen herausragenden Eisengehalt in gut verträglicher und leicht resorbierbarer Form. In der Alge stecken 25 - 50 mal so viel Eisen wie in Fleisch.
Eisenmangel ist der weltweit häufigste Mineralstoffmangel. Bis zu 80 % der Weltbevölkerung leiden daran, ungefähr ein Drittel ist sogar anämisch. Müdigkeit, Blässe und Schwindel gelten als Warnsymptome. Störungen des Immunsystems durch mangelhafte Blutbildung mit Verzögerung der körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern sind weitere Folgen. Der Eisenbedarf, besonders von Frauen, kann kaum über die normale Nahrung gedeckt werden. Eisenpräparate werden zudem oft schlecht vertragen und gelten inzwischen teilweise als gefährlich.
Eisen ist in fast allen Lebensmitteln enthalten, jedoch meist nur in geringen Mengen. Fleisch gilt allgemein als guter Eisenlieferant. Man müsste aber täglich 750 g davon essen. In Innereien ist mehr Eisen enthalten, doch sprechen andere Gründe gegen den häufigen Verzehr. Für Vegetarier sind grüne Gemüse, Vollkornprodukte und Saaten als gute Eisenlieferanten geeignet. In der Schwangerschaft, bei Blutverlusten oder Diäten reicht das aber nicht zur Deckung des Bedarfs aus.
Antioxydantien
Die kleinen lichtdurchlässigen Blaualgen bestehen zu großen Teilen aus Chlorophyll und anderen aktiven Komponenten wie Carotinoide, Phycocyanin und Enzyme. In Hochdosierung (siehe Tabelle 3) enthält die Superalge Substanzen, die für Vorbeugung und Therapie verschiedener Krankheiten inzwischen ins wissenschaftliche Interesse gerückt sind. Deswegen bedeuten einige Tabletten Spirulina für die Gesundheit mehr als eine große Portion Salat.
Pigment Karotten Kopfsalat ...
Beta-Carotin 7,6 mg 1,1 mg 170-280 mg
Xanthophylle Spuren - 15-17 mg
Phycocyanin - - 9 g
Tab. 3: Gehalt an Pigmentfarbstoffen in 100 g im Vergleich.
Quellen: Souci-Fachmann-Kraut, u a.
Carotin - nicht nur für die Hasen
Mit Beta-Carotin, dem wichtigsten pflanzlichen Farbpigment, sieht man besser. Doch Pflanzen, die dieses für Menschen essentielle Vitamin zur eigenen Lichtabsorbtion synthetisieren, können noch mehr. Eine ganze Farbpalette an Pigmenten steht ihnen zur Photosynthese zur Verfügung. Diese sogenannten Carotinoide haben auch im menschlichen Organismus wichtige Funktionen:
Auf zellulärer Ebene arbeiten sie als Radikalfänger oder Antioxydantien. Sie absorbieren aggressive Substanzen, die ansonsten Schaden an Membranen, oder der DNA anrichten könnten. Krankheiten, die durch solche freie Radikale ausgelöst werden können, sind vielfältig. Sie betreffen den Alterungsprozess und degenerative Erkrankungen wie Rheuma und Arthrose.
Ein Zusammenhang zwischen geringer Krebsrate und hoher Carotin-Zufuhr aus Gemüse ist wissenschaftlich erwiesen. Einige Gramm Spirulina enthalten bereits die zur Vorbeugung gegen verschiedene Krebsarten empfohlene Menge von 15 mg Carotin.
Phycocyanin
Der blaue Pigmentfarbstoff Phycocyanin ist im Gegensatz zu den Carotinen wasserlöslich. Phycocyanin gilt als potenter Entgifter und Radikalfänger in der Leber und den Nieren, deren Funktion er unterstütz und deren Zellen er schützt. Diese Organe sind selbst an der Entgiftung von Nahrung und Blut beteiligt und deswegen hohen Konzentrationen an schädlichen Stoffen ausgesetzt.
Vielleicht liegt der erfolgreiche Einsatz von Spirulina bei Opfern der Strahlenkrankheit in Russland im hohen Phycocyaningehalt begründet. Die Blutbildung und die Immunabwehr der behandelten Kinder in Tschernobyl konnten verbessert werden. Solche Ergebnisse, die eine Stimulation des Immunsystems und der Bildung von roten und weißen Blutkörperchen durch Spirulina zeigen, gibt es auch aus Japan, Mexiko und den USA.
Das Wirkungsspektrum der verschiedenen Antioxydantien und insbesondere dieses in Blaualgen vorkommenden Farbstoffs ist aber noch weitgehend unerforscht.
Andere Vitalstoffe
Enzyme
Enzyme sind sehr wirksame und zugleich äußerst spezifische Biokatalysatoren. Sie sind ein Merkmal des Lebendigen und wie die Pigmente auch zählen sie zu den Proteinen. Sie organisieren und beschleunigen chemische Umsetzungen, das heißt alle Stoffwechselvorgänge und Regulationsmechanismen im Körper. Man kennt Tausende von verschiedenen Enzymen und unzählige Vorgänge, die sie steuern. Unerhitzte Lebensmittel enthalten stets Enzyme und gelten nicht zuletzt deswegen als gesund. Allerdings sind die Wirkungen bei ihrer Zufuhr über die Nahrung nur in wenigen Fällen erforscht.
Gamma-Linolensäure
Die Gamma-Linolensäure in Spirulina ist eine seltene Fettsäure vom Omega-6-Typ, die sonst nur noch in Hanföl, Nachtkerzen- und Borretschöl vorkommt. Die Mikroalge enthält 5 bis 6 % Fett, davon mehr als die Hälfte ungesättigte Fettsäuren und fast 1 % Gamma- Linolensäure.
Fettsäuren, so auch Linolensäure, sind für den Menschen unverzichtbar. Sie sind wesentlicher Bestandteil aller biologischen Membranen, die wiederum für die Funktion aller Zellen sowie den Informationsfluss zwischen den Zellen und damit auch den Nerven essentiell sind. Auch Hormone, die ebenfalls viele Körperfunktionen steuern, sind aus Fetten aufgebaut.
Einen besonders hohen Stellenwert für die Gesundheit haben Fettsäuren aus Fischen. Man nimmt blutdrucksenkende und entzündungshemmende Eigenschaften an und nutzt sie medizinisch zur Prävention von koronaren Herzkrankheiten und Rheuma.