Hallo zusammen,
Seit ich denken kann leide ich unter einer sozialen Phobie,- wobei ich erwähnen muss, dass ich die Bezeichnung und das Krankheitsbild erst mit 16 oder 17 erfahren habe.
Psychische Krankheiten liegen bei uns in der Familie und wenn ich andere Fälle betrachte, ist meine Situation noch milde.
Jedenfalls suche ich Leute die das selbe Problem haben oder sonst etwas dazu sagen wollen oder können :-)
Soziale Phobie äussert sich darin, dass man panische Angst vor Situationen mit Menschen hat.
Manch einer nimmt einem auch nicht ernst und meint man sei einfach schüchtern.
Dem ist nicht so!!!
Ich habe auch heute noch mein Verhaltensmuster behalten, wobei ich mir jetzt bewusst darüber bin, wie irreal meine Gedankenwelt ist.
Ich habe vor allen Situationen bedenken und teilweise bekam oder bekomme ich panische Angst.
Ich hatte Probleme damit zum Briefkasten zu gehen, weil ich ja jemandem hätte begegenen können. Man bildet sich tausend Dinge ein, die jemand über einen denken könnte, man denkt dran was alles scheisse laufen könnte, kriegt richtige Hirngesprinnste und plötzlich hat man vor den einfachsten Alltagserledigungen panische Angst. Jemandem an zu rufen, einfach aus dem Haus zu gehen (man weiss ja nie was passieren kann), gewisse Situationen, Gruppen, einkaufen... etc.
Heute bin ich in dem Sinne natürlich nicht geheilt, aber ich kann mit mir umgehen.
Ich bin in der Lage raus zu gehen, und brauche es mit jemandem in die Stadt zu gehen oder so.
All diese Dinge, wo ich früher Verfolgungsängste bekam (alle schauen dich an) und gehetzt war.
Ich zitterte, wenn ich jemandem Geld geben musste zum bezahlen und war nie in der Lage etwas zu geniesen. Nicht mal einen Spaziergang.
Es ist noch schwierig zu erklähren wie das ist... wenn man bei allen Erledigungen sofort vor einer Wand steht und Panik kriegt.
Ich hatte auch panische Angst vor gesprächen und sprach mit fast niemandem, konnte niemandem in die Augen schauen etc.
Man fühlt sich wie unter Dauerstress, es belastet den ganzen Körper.
Weil ich vor einigen Jahren solche Probleme hatte mit dem Bus zu fahren und es am Morgen immer so viele Leute hatte dass ich mich bedrängt fühlte, wurde mir jeden Morgen im Bus übel. Ich musste immer beinahe erbrechen. Eine Zeitlang habe ich Kaugummis gegen Reiseübelkeit genommen ;), dann bin ich aber 2 Jahre nicht mehr Bus gefahren und habe erst vor einem halben Jahr wieder begonnen.
Ich habe öfters eine Gesprächstherapie begonnen und auch Medis genommen, aber immer abgebrochen.
Denn durch meine Probleme haben sich auch Depressionen eingeschlichen.
Zur Zeit bin ich seit 2 Jahren bei der selbern Psychiaterin und habe im Winter das Neuroleptika gegen die Angstzustände abgesetzt, vor einigen Wochen nun habe ich auch noch mit den Anti-Depressiva aufgehört und es geht mir relativ gut. Ich bin in der Lage normal zu leben und das bedeutet in meinem Sinne viel.
Ich kann jemandem meine Meinung geigen, einigermassen offen auf andere Leute zugehen, gehe sehr gerne raus.
Wie gesagt, geheilt bin ich nicht und ich werde immer an mir arbeiten müssen, denn die Medis haben meine Situation nicht erreicht: Das war ich.
Andere schaffen es nicht und verkriechen sich.
Oder bringen sich um, woran ich auch immer dachte.
Freue mich über Antworten.
Grüsse :-)