Ihr Lieben, ich habe jetzt schon ein bisschen quergelesen und traue mich dann doch mal, zu schreiben. Ich möchte kurz sagen, dass ich keine Essstörung im klassischen Sinne habe - keine Bulimie, keine Anorexie. In letzter Zeit haben mich viele Leute auf meine Essgewohnheiten angesprochen und das hat mich doch etwas nachdenklich gemacht. Vielleicht geht es hier jemandem ähnlich oder ihr könnt eure Gedanken aufschreiben, denn ich weiß nicht, ob ich überreagiere und alles in Ordnung ist...
Seit rund 3 Jahren haben sich meine Essgewohnheiten stark gewandelt. Vor 4 Jahren bin ich von zu Hause ausgezogen, habe zuvor immer drei mehr oder weniger deftige Mahlzeiten am Tag gegessen, die meine Mutter zubereitet hat. Seit ich dies nicht mehr habe, esse ich extrem unregelmäßig und ab und an 2 oder 3 Tage gar nichts. Ich habe so oft versucht, mich zu drei Mahlzeiten am Tag zu zwingen, aber es funktioniert aus Zeitgründen und vermutlich auch psychologisch nicht. Ich empfinde kein Hungergefühl und frage mich dann, warum ich etwas in mich hineinstopfen soll. Sollte mein Magen doch mal knurren, schnappe ich mir einen Apfel oder einen Schokoriegel - damit komme ich locker einen Tag aus, ohne ein Hungergefühl zu entwickeln. Meine allgemeine Einstellung zu essen ist eher negativ. Ich genieße es nicht, aber ich verabscheue es auch nicht abgrundtief - ich denke mir eben ab und an, ich muss jetzt was essen, damit es mir gut geht. Und dann kommen sie - die Heißhungerattacken. Da esse ich dann locker mal 2 Tafeln SChokolade in sehr wenig Zeit. Aber eben sonst nichts am Tag. Dazu Säfte, Cola und Wasser. Frühstücken kann ich nicht, davon wird mir übel. Ich habe Magen und Darm überprüfen lassen, da ist aber alles in Ordnung. Wenn ich das Haus dann einmal verlassen habe, vergesse ich essen schlichtweg.
Mein typischer Tag ist dann also:
Frühstück: -
Mittag: Apfel und Schokoriegel
Abends: manchmal ein Teller Nudeln oder eine Suppe, manchmal nichts, manchmal viel SChokolade
Ich bin nach BMI leicht übergewichtig, wiege 68 Kilo auf eine Größe von 1,63m. Ich hasse mein Aussehen, aber ich verzichte nicht bewusst auf Essen, um dünner zu werden etc. Größere Portionen gehen überhaupt nicht. Meist bin ich nach 10 Gabeln absolut satt und muss alles auf dem Teller lassen oder mir wird sofort übel. Ich habe schon öfter versucht, mein Essverhalten zu ändern, aber es ist einfach von mir selbst aus nicht möglich.
Es tut mir wirklich leid für den langen Text, aber ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand alles durchliest und seine Einschätzung abgibt. Ich weiß, dass meine Ernährung alles andere als gesund ist, allein durch die Einseitigkeit, ganz zu schweigen von der Menge. Aber ist sie eben nur ungesund oder ist das schon eine Art Essstörung?