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Hallo!
Ich habe eine 4 bogige Skoliose jeweils ca 60. Ich bekam die Diagnose im Alter von 13 Jahren. Seit dieser Zeit ist viel passiert. Seit ich zur Schule gegangen bin hatte ich ununterbrochen Physiotherapie, ich habe 2 Jahre lang 24h am Tag mein Korsett getragen und trage es bis heute nachts. Zudem war ich 4 Jahre lang hintereinander für mind. 3 Wochen zur Reha (Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim). Gegen Skoliose kann man etwas tun, das Zauberwort heißt Schroth Therapie. In der Kur habe ich viele Geschichten Gleichgesinnter gehört. Hier ein paar Auszüge:
1. ein Mädchen, dass sich hat operieren lassen war sehr unzufrieden und seit der OP schmerzmittelabhängig
2. ein anderes wiederum war sehr zufrieden mit ihrer OP (meine persönliche Meinung dazu ist: auf keinen Fall eine OP und wenn es unumgänglich sein sollte -> was es auch mit 60 bei weitem nicht ist!!! warte ich trotzdem bis ich weiß, dass ich keine Kinder mehr will)
3. eine Frau mit 110 (eine berühmte dazu) konnte ohne große Einschränkungen oder Schmerzen ihr Leben meistern
4. ein Mädchen im Gibsbett hatte mit vielen Fehlentscheidungen von Ärzten zu kämpfen (das Gibsbett hat ihr 30 mehr auf ihre Bögen gezaubert)
Mein Arzt in Berlin hat damals versucht mich zu einer OP zu drängen, woraufhin ich nicht mehr hingegangen bin, da er ein inkompetenter Stümper war. Da ich oft zur Reha war und mich schon mein ganzes Leben lang mit dieser Krankheit auseinander setze war es für mich einfach ein Unding, was der so alles von sich gegeben hat. Auch meine Physiotherapeuten waren entsetzt. Mein Rat also: BITTE konsultiert mehr als einen Arzt! (Sogar der Korsettbauer, der bei ihm beschäftigt war hat mir abgeraten, seine Begründung: der Doc bräuchte Versuchskaninchen, da er noch nicht so viele operiert hat).
Am besten man sucht Kontakt zu betroffenen, die können einem in der Regel sehr viel mehr mitgeben als ein Arzt.
Und ein Rat für alle Menschen, die nicht betroffen sind, aber Betroffene kennen: Skoliose ist keine Erkältung, sondern ab einem gewissen Grad eine Behinderung. Versuchen es runterzuspielen (à la: es gibt Leute, denen geht es viel schlimmer) ist absolut unangebracht. Da gerade in der Jugendphase die Krankheit besondere Aufmerksamkeit braucht, braucht der Betroffene viel Trost und Verständnis.
Bei Fragen stehe ich euch gern zur Verfügung!