Liebe Frauen dieses Forums,
ich brauche Eure Hilfe, da vermutlich eine Frau eine Frau besser versteht. Um die Zeit mit dem Lesen nicht zu sehr strapazieren, versuche ich es möglichst strukturiert darzutellen, auch wenn eigentlich viel mehr Zeit benötigt und man ganz viel schreiben könnte.
Worum geht es: Es geht darum, wie meine Frau wieder die Lust am Sex zurückbekommen kann.
Zum Hintergrund:
Wir sind (eigentlich) glücklich verheiratet, seit über 12 Jahren, sind beide in den Mitte Vierzigern.
Wir haben einen Sohn, der uns glücklich macht. Bevor unser Sohn jedoch geboren wurde, hatte meine Frau einen längeren Weg des Leidens hinter sich.2 Unterleibs OPs, volles Programm der Kinderwunschbehandlung. Es kam wie es kommen musste: Ich habe die Reißleine gezogen, meine Frau zu verstehen gegeben, dass nach mehreren Jahren das Thema Kind nun ad acta gelegt wird und sie sich erst einmal um sich selbst kümmern soll. Sie hatte inzwischen ein burnout und kam in Kur, wechselte den Job und wurde ohne weitere Hilfe danach schwanger. Der Klassiker. Der Kopf war das Problem und der Stress ließ zuvor keinen Raum für ein Kind. Glücklicherweise hatte sie auf mich gehört und dann sich um Hilfe bemüht.
Wo ist das Problem: meine Frau und ich haben seit dem so gut wie keinen Sex mehr. Vielleicht in 6 Jahren keine 10 mal. Meine Frau liebt mich, ich liebe sie. Ich habe sie nicht bedrängt, wir haben gelegentlich darüber geredet. Argumente von ihr sind, dass sie sich in ihrem Körper nicht wohl fühlt, sie haderte schon immer damit. Sie ist kein Model, hat sicher ein paar Kilos zuviel , aber meine Versicherung, dass sich sie dennoch attraktiv finde, wird natürlich als nicht glaubhaft hingestellt. Mir ist klar, dass ein Mann in dieser Diskussion nie überzeugen (gewinnen) kann. Dazu trägt sicher bei, dass ihr Körper schon ohne Geburt nicht mehr der ist, der er vielleicht mal war.
Ich komme an dieser Ecke nicht an meine Frau ran. Jedes Gespräch darüber ( es sei denn, "man müsste doch mal wieder...") löst bei ihr eher den Druck aus und führt eher zu einer weiteren Blockade im Sinne der Verdrängung oder Vermeidung. Gleichzeitig leidet sie selbst darunter, weil sie weiß , dass unser Liebesleben nicht vorhanden ist und sie quält, dass ich nicht zufrieden sein könnte. Meine Frau gehört anders als ich zu den Menschen, die kurzfristige Erfolgserlebnisse benötigen, um wieder eine neue Bestätigung zu erhalten, auch wenn Sie viel geschafft hat und als Freiberuflerin erfolgreich ist. Das sehe ich als ganz normalen Charakterzug, den ich inzwischen auch sehr gut akzeptiere.
Ich denke es ist nachvollziehbar, dass ich mit dem Zustand nicht zufrieden bin und den Wunsch habe, dass wir wieder ein normales Liebesleben haben. Die Perspektive , dass es das mit unserem und auch meinem Liebesleben gewesen sein soll, treibt mich immer mehr um. Meine Frau wie auch ich sind nicht die Typen, die sich woanders vergnügen. Vermutlich sind wie beide dazu viel zu feige und zu ehrlich. Natürlich verschaffe ich mir selbst Abhilfe, aber das ist doch nicht dass was man sich wünscht. Ob meine Frau dies tut, keine Ahnung. Manchmal habe ich den Verdacht, da ich an ihrem Bett gelegentlich einen erotischen Roman finde, der auch mich antörnt. Nur, wenn ich sie darauf ansprechen würde, würde sie vermutlich auch wieder verkrampfen und Angst haben, ihren eigenen Ansprüchen und mich ggf nicht zufriedenzustellen, nicht zu genügen. Diese Ansprüche habe ich nie gestellt, außer dass wir einfach mal gelegentlich mal ganz normalen Sex haben. Es gibt auch kein traumatisches Erlebnis mit mir. Die Situation hat sich wie gesagt mit den OPs und der Wunschbehandlung und dem ganzen Grauen, was einer Frau dabei angetan wird, verändert. Ich weiß, dass sie gelegentlich Schmerzen hat, da auch wieder Myome da sind.
Vielleicht erkennt sich jemand wieder oder hat einfach einen Tipp für mich ( Mann), auf welchen Antennen ich meine Frau diesbezüglich erreichen kann.
Schon jetzt vielen Dank, für alle, die sich die Zeit für den langen Text genommen haben.