Schwester hindert mich am gesundwerden
Hallo, ich bin Selina, 15 Jahre alt und essgestört. Nach zahlreichen Augen-öffnenden Gesprächen mit meinen Freunden habe ich eingesehen, dass es so nicht weitergehen kann und mit meiner Mutter darüber gesprochen. Ich muss dazu sagen, dass ich zwar um die 10 kg verloren habe, aber mein Aussehen sich nicht so krass verändert hat. Meine Mutter hat es natürlich irgendwann auch meiner Schwester erzählt und seitdem lässt sie, wenn das Thema gerade aufkommt, irgendeine dumme Bemerkung ab. Es ist klar, dass ich mich seitdem langsam wieder an Essen ran getastet habe und deshalb natürlich nicht mehr ganz so wenig wie davor gegessen habe. Meine Schwester meint aber, dass ich mir zwar Essen reinstopfen kann, aber mich für essgestört halte. Jedes verdammte mal! Vorhin haben wir uns über einen Arbeitskollegen meines Vaters unterhalten, der ziemlich oft krank ist. Also meinte ich, ein wenig neckend, dass er wohl ein Hypochonder sei. Die Reaktion meiner Schwester: "Da fällt mir auch jemand dazu ein, aber ich sag mal lieber nichts" - mit Blick auf mich. Ich hab wirklich das Gefühl, dass ich erst richtig krass dünn werden MUSS, bevor sie mir auch nur ein Stück weit glaubt. Was ich nlch dazu sagen muss: Ich hab meistens bis 4 Uhr schule und meine Schwester siehr mich bis dahin natürlich nicht. Also hab ich bis 4 oft nichts gegessen und dann abends manchmal normal. Was ja logisch ist, weil ich mein Verhalten verstecken wollte. Aber inzwischen traue ich mich kaum noch vor ihr zu essen; aus angst, dass sie mich wieder dumm anmacht!
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Hallo Selina,
deine Schwester sieht sich in Konkurrenz zu dir. Und da du krank bist, gilt die Aufmerksamkeit und das Pflegeverhalten deiner Eltern dir. Das ist für alle Beteiligten sehr schlecht.
Es ist sehr verletzend von deiner Schwester, aber sie weiß sich nicht anders zu helfen, als dich abzuwerten. Such das Gespräch mit deinen Eltern und bitte sie, euch gleich zu behandeln, auch wenn du krank bist. Wenn deine Eltern deine Schwester aufgrund deiner Krankheit vernachlässigen, kann sich aus dieser Eifersuchts/Konkurrenz-Sache auch eine Essstörung entwickeln (hab' ich zur Genüge gesehen).
Vielleicht kannst du lokale Angebote nutzen um deine Familie zusätzlich zu entlasten!? Das ist eigentlich auch deine Pflicht gegenüber deiner Familie, aber auch dir selbst gegenüber. Eine Essstörung, die im Jugendalter in der Familie entwickelt wird, ist das Symptom eines kranken Systems. Irgendjemand muss quasi das Symptom sein. Deshalb macht eine familiäre Aufarbeitung Sinn. Therapie macht sich hier gut, da die Familie mit ins Boot geholt wird.
Ich möchte das Verhalten deiner Schwester nicht schützen. Es ist deutlich von einer Konfliktunfähigkeit und mangelnder Sozialkompetenz geprägt. Aber das ändert sich nicht mit hau drauf und Ausschluss. Deine Eltern müssen deine Schwester in ihrer Entwicklung fördern. Konflikte müssen offen geführt werden, sodass sich alle gesund entwickeln können.
Sonst gibt's Streit und Hass und mit etwas Pech noch ne kranke Tochter.
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Hallo Selina,
deine Schwester sieht sich in Konkurrenz zu dir. Und da du krank bist, gilt die Aufmerksamkeit und das Pflegeverhalten deiner Eltern dir. Das ist für alle Beteiligten sehr schlecht.
Es ist sehr verletzend von deiner Schwester, aber sie weiß sich nicht anders zu helfen, als dich abzuwerten. Such das Gespräch mit deinen Eltern und bitte sie, euch gleich zu behandeln, auch wenn du krank bist. Wenn deine Eltern deine Schwester aufgrund deiner Krankheit vernachlässigen, kann sich aus dieser Eifersuchts/Konkurrenz-Sache auch eine Essstörung entwickeln (hab' ich zur Genüge gesehen).
Vielleicht kannst du lokale Angebote nutzen um deine Familie zusätzlich zu entlasten!? Das ist eigentlich auch deine Pflicht gegenüber deiner Familie, aber auch dir selbst gegenüber. Eine Essstörung, die im Jugendalter in der Familie entwickelt wird, ist das Symptom eines kranken Systems. Irgendjemand muss quasi das Symptom sein. Deshalb macht eine familiäre Aufarbeitung Sinn. Therapie macht sich hier gut, da die Familie mit ins Boot geholt wird.
Ich möchte das Verhalten deiner Schwester nicht schützen. Es ist deutlich von einer Konfliktunfähigkeit und mangelnder Sozialkompetenz geprägt. Aber das ändert sich nicht mit hau drauf und Ausschluss. Deine Eltern müssen deine Schwester in ihrer Entwicklung fördern. Konflikte müssen offen geführt werden, sodass sich alle gesund entwickeln können.
Sonst gibt's Streit und Hass und mit etwas Pech noch ne kranke Tochter.
Danke
..für deine Antwort
Meine Eltern behandeln mich jedoch nicht einmal wirklich anders. Eine Therapie habe ich angefangen, vor kurzem jedoch wieder abgebrochen. Morgen habe ich einen neuen Termin bei einer neuen Therapeutin. Dieser ist unter der Schulzeit, darum darf ich morgen bis zum Termin daheim bleiben.
Das ist auch das einzige, wobei ich bevorzugt werde oder sonst was.
Ich merke, dass es meiner Schwester oft nicht gut geht, als ich jünger war, hat sie mir sogar mal ihre Ritznarben gezeigt. Damals wusste ich aber noch nicht, was so etwas bedeutet.
Aber bei ihr sind diese depressiven Verstimmungen meistens, wenn sie sich von einem Freund trennt. Sie ist sehr liebesbedürftig..
Jedenfalls versuche ich jetzt, unser Verhältnis aufzubessern. Sie musst vielleicht auch immer zurück stecken, weil ich die Jüngere bin und meine Eltern mich deshalb immer bevormundet haben?
Ich weiß es nicht.
Ich hoffe, die nächste Therapie hilft mir mehr, denn irgendwie nehme ich doch wieder immer mehr ab und wenn ich länger darüber nachdenke, macht mir das irgendwie Angst..
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Danke
..für deine Antwort!
Mit meiner Mutter hab ich schon im Urlaub drüber geredet. Sie versteht nichts von meiner Essstörung, aber das kann ich ihr wohl kaum übel nehmen, immerhin hat sie sich nie mit dem Thema beschäftigt und hat es auch nicht vor.
Damals wollten wir meine Schwester auch zu einem Gespräch holen, nur wollte sie nicht mit mir darüber reden..
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Danke
..für deine Antwort
Meine Eltern behandeln mich jedoch nicht einmal wirklich anders. Eine Therapie habe ich angefangen, vor kurzem jedoch wieder abgebrochen. Morgen habe ich einen neuen Termin bei einer neuen Therapeutin. Dieser ist unter der Schulzeit, darum darf ich morgen bis zum Termin daheim bleiben.
Das ist auch das einzige, wobei ich bevorzugt werde oder sonst was.
Ich merke, dass es meiner Schwester oft nicht gut geht, als ich jünger war, hat sie mir sogar mal ihre Ritznarben gezeigt. Damals wusste ich aber noch nicht, was so etwas bedeutet.
Aber bei ihr sind diese depressiven Verstimmungen meistens, wenn sie sich von einem Freund trennt. Sie ist sehr liebesbedürftig..
Jedenfalls versuche ich jetzt, unser Verhältnis aufzubessern. Sie musst vielleicht auch immer zurück stecken, weil ich die Jüngere bin und meine Eltern mich deshalb immer bevormundet haben?
Ich weiß es nicht.
Ich hoffe, die nächste Therapie hilft mir mehr, denn irgendwie nehme ich doch wieder immer mehr ab und wenn ich länger darüber nachdenke, macht mir das irgendwie Angst..
Hallo Selina,
ja, so Therapiesuche und den/die richtige Therapeut_In finden ist nicht so leicht. Aber ich drück dir die Daumen, dass es diesmal klappt!
Hmm, nun ja, dann denke ich aber dennoch, dass deine Schwester ein Eifersuchts-/Konkurrenzproblem hat. Deine Krankheit, deine Probleme und deine Bedürfnisse fallen jetzt auf. Aber was ist mit deiner Schwester? Sie fiel ja in ihrem Erleben dann schon immer hinten runter. Es war nicht gesehen und wird auch jetzt nicht gesehen. Das verletzt sie.
Das meint sie zwar nicht böse, aber sie kann sich nicht abgrenzen und hat nicht die nötige Selbstwirksamkeit um auch auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. (Logisch, sonst würde sie sich nicht hinter verschlossenen Türen schneiden!) Das kannst du ihr nicht abnehmen. Aber du kannst ihr sagen, dass du sie ernst nimmst und kannst sie bitten, nicht alleine zu bleiben mit ihren Sorgen, Ängsten und Bedürfnissen.
Im Grunde braucht sie vermutlich selbst Hilfe. Sieh es als Hilfeschrei, nicht als Provokation.
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Hallo Selina,
ja, so Therapiesuche und den/die richtige Therapeut_In finden ist nicht so leicht. Aber ich drück dir die Daumen, dass es diesmal klappt!
Hmm, nun ja, dann denke ich aber dennoch, dass deine Schwester ein Eifersuchts-/Konkurrenzproblem hat. Deine Krankheit, deine Probleme und deine Bedürfnisse fallen jetzt auf. Aber was ist mit deiner Schwester? Sie fiel ja in ihrem Erleben dann schon immer hinten runter. Es war nicht gesehen und wird auch jetzt nicht gesehen. Das verletzt sie.
Das meint sie zwar nicht böse, aber sie kann sich nicht abgrenzen und hat nicht die nötige Selbstwirksamkeit um auch auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. (Logisch, sonst würde sie sich nicht hinter verschlossenen Türen schneiden!) Das kannst du ihr nicht abnehmen. Aber du kannst ihr sagen, dass du sie ernst nimmst und kannst sie bitten, nicht alleine zu bleiben mit ihren Sorgen, Ängsten und Bedürfnissen.
Im Grunde braucht sie vermutlich selbst Hilfe. Sieh es als Hilfeschrei, nicht als Provokation.
Puh..
ich hab mich heute vor der Therapeutin geöffnet, so richtig. Ich hab ihr alles erzählt und dabei geriet auch meine Familie in den Vordergrund.
Sie hat nun mit meiner Mutter einen Termin nächsten Monat vereinbart, um mit ihr über unsere Familiensituation zu reden.
Dein Kommentar hat mir die Augen geöffnet. Ich bemühe mich nun umso mehr, meiner Schwester das Leben vielleicht ein bisschen leichter zu gestalten!
Im Moment bin ich ziemlich motiviert, was vielleicht auch daran liegt, dass mir sonst ein stationären Aufenthalt droht. Die Psychologin meinte nämlich, das könnte man bei mir inzwischen schon in Betracht ziehen.
Jedenfalls versuche ich jetzt erst mal meine Probleme zu lösen - das hilft dann meiner Schwester vielleicht auch etwas bei ihren Problemen..
Ganz liebe Grüße,
Selina
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Puh..
ich hab mich heute vor der Therapeutin geöffnet, so richtig. Ich hab ihr alles erzählt und dabei geriet auch meine Familie in den Vordergrund.
Sie hat nun mit meiner Mutter einen Termin nächsten Monat vereinbart, um mit ihr über unsere Familiensituation zu reden.
Dein Kommentar hat mir die Augen geöffnet. Ich bemühe mich nun umso mehr, meiner Schwester das Leben vielleicht ein bisschen leichter zu gestalten!
Im Moment bin ich ziemlich motiviert, was vielleicht auch daran liegt, dass mir sonst ein stationären Aufenthalt droht. Die Psychologin meinte nämlich, das könnte man bei mir inzwischen schon in Betracht ziehen.
Jedenfalls versuche ich jetzt erst mal meine Probleme zu lösen - das hilft dann meiner Schwester vielleicht auch etwas bei ihren Problemen..
Ganz liebe Grüße,
Selina
Hallo Selina,
ja, Eltern können ernste Probleme bekommen, wenn eine Essstörung beim Kind vorliegt. Sie müssen daher alles tun um ihre Sorgepflicht zu erfüllen. Bei einem essgestörten und untergewichtigen Kind, ist das ja "leicht messbar". Eine Bulimie, oder Schneiden, bekommt hingegen meist keiner mit.
Deine Eltern können also verpflichtet werden, dich bei einem schlechten Verlauf, in eine Klinik einzuweisen, da ihnen sonst auch das Sorgerecht entzogen werden kann.
Das soll dir jetzt nicht Druck machen in dem Sinne, dass du es für deine Eltern gut machen musst - im Gegenteil. Es soll deine Gesundheit und Versorgung sichern und dass die Verantwortung bei denen bleibt, die sie haben sollen - nämlich bei den Erwachsenen.
Es ist sehr gut, dass deine Therapeutin deine Eltern bzw. deine Familie mit einbezieht, nachdem du dich überwunden hast alles zu erzählen. Das wird sicher nicht nur dir sehr helfen, sondern auch deiner schwester und natürlich auch deinen Eltern!
Der Weg kann zwischendurch hart und steinig werden, aber mit Wille und Mut wird alles gut!
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