dolly_12688854Ich bin auch Mutter
n Also ganz so sehe ich das nicht! Trotz Magersucht und Bulimie, bekam ich ein sehr gesundes Mädchen zur Welt, sie wird 15 und sie ist soooo eine Liebe und würde sagen, dass ich trotz allem das ganz gut hin bekam. Ich habe mit ihr studiert, war vollkommen allein.
Natürlich gab es viele Tiefs, natürlich war es nicht einfach, aber ich bekam es trotzdem hin!
Es gibt so viele Möglichkeiten und Angebote, da sehe ich das auch so, dass es wichtig ist, sich die Möglichkeiten aufzeigen zu lassen. Egal wie die Entscheidung auch ausfällt, allein bist du nicht daisy!
Während der Schwangerschaft war ich sogar symptomfrei, mir ging es nie so gut wie da, ich konnte plötzlich normal essen, als wisse mein Körper was er braucht und was nicht, hatte kein Appetit auf Süßkram, da wurde mir übel, aber auf alles was gesund ist und man so braucht, war schon eigenartig, genau das Gefühl bräuchte ich jetzt auch.
Für mich sind Essgestörte keine Monster und schlechte Mütter. Wer ist denn bitte normal und was ist eine gute Mutter? Da müsste man doch allen Depressiven, Ängstlichen, Alkoholikern, Workaholics, Rauchern, körperlich Kranken und Behinderten... und noch vielen mehr, abraten Kinder zu bekommen, da gäbe es schlecht weg kein Nachwuchs.
Die perfekte Mutter gibt es nicht, jeder hat so seine Ecken und Kanten, seine Wunden und Verletzungen, seine Stärken und Schwächen!
Ja, es gab und gibt bei mir Krisen, aber meine Tochter weiß, wo man sich hinwendet im Krisenfall, weiß dass man nicht allein ist und es Hilfen gibt, das man nicht aufgibt, sondern eine Krise ein Moment ist, wo man bereit sein muss, etwas zu ändern (um an ein anderes Ufer zu kommen, muss man das alte loslassen) sie ist sehr aufmerksam, hilsbereit, hat viel Einfühlungsvermögen... die Liste der positiven Eigentschaften meiner Tochter ist endlos. Sicherlich ist auch nicht alles perfekt, aber wer ist das schon?
Ich will einfach nur weg von dem Glauben, dass man als Essgestörter kein Recht hätte auf Kinder, dass die Kinder verkorkst, behindert... werden! Das ist meiner Meinung nach totaler Blödsinn!
Es kommt immer darauf an, ob man sich der Verantwortung bewusst ist, bereit ist auch Hilfen anzunehmen, nicht aufzugeben, und vor allem bereit und offen ist für Liebe, Geborgenheit, Zeit, Geduld...!
Ganz ehrlich? Mir ist eine essgestörte Mutter lieber, die im Krisenfall sich ans Jugendamt wendet und z.B. mit einer Familienhelferin arbeitet tausend mal lieber, als eine scheinbar normale Mutter, die das Kind schlägt, vernachlässigt, demütigt oder was weiß ich und kein bisschen bereit ist Verantwortung zu übernehmen!
Ich selbst habe meine Tochter über alles lieb und keinen einzigen Tag bereit, dass es sie gibt, nein ich bin unendlich froh! :love: