Guten Morgen ihr Lieben,
ich bin nach der letzten Woche komplett verweifelt und wache jeden Morgen noch verzweifelter auf.
Ich hatte ja vor einiger Zeit mit der MS gekämpft und würde sagen, den "Kampf" zumindest vorübergehend für mich gewonnen. Ich konnte mit Lust und Spaß essen und kochen, hatte ein recht gesundes Verhältnis dazu. Mein Gewicht war weiterhin sehr niedrig, allerdings habe ich versucht, das nicht in den Vordergrund zu rücken, da die Versorgung immer ausreichend gegeben war.
Nun hatte ich anderweitig starke physische Probleme (Magen-Darm) und wurde von meinem Hausarzt auf Grund dessen in eine psychosomatische Klinik geschickt, bzw. er hat mir einen dortigen Aufenthalt ans Herz gelegt. Die Geschichte ist dann etwas kompliziert, in Kurzfassung versuche ich es. Es passte dort gar nicht für mich, meine körperlichen Beschwerden wurden immer als "rein psychosomatisch" abgetan, ohne näher darauf einzugehen. Ich habe konkrete Vermutungen geäußert (Nahrungsmittelintoleranzen) und daraufhingehend um Untersuchungen gebeten - das wurde abgelehnt mit der Aussage, ich wolle nur einen Vorwand, um nicht essen zu müssen. Nach 4 Wochen bin ich aus der Klinik nach Hause und leider nun psychisch in einem weit maroderen Zustand als zuvor.
Ich bin weiterhin überzeugt, dass mein Problem auf physischer Ebene von Intoleranen kommt, leider habe ich erst nächste Woche einen Termin bei einem Gastroenterologen. Darauf baut dann meine Befürchtung auf, nie mehr etwas richtig essen zu können (habe leider zu viele "Horrorgeschichte") im Internet gelesen und dann ging es vor ca. 1,5 Wochen ganz "latent" los mit "naja, bevor ich das nie mehr darf, gönne ich mirn ochmal eine Tafel Schokolade"... Das nahm leider immer steigende Ausmaße an, mittlerweile sind wir bei 2-3 Stücke Kuchen pro Tag, eine Pizza, 3-4 Butterbrezen, 500 gr. Joghurt, eine Packung Mandeln, etc.... Im Endeffekt bin ich nur noch am Essen und mich darum kümmern, wo ich das Essen herbekommen könnte... Das ist so graußam :(.
Innerhalb von enier Woche habe ich tatsächlich 4 KG zugenommen (das ist "nicht so schlimm", weil ich gewichtsteschnisch recht weit unten war nach der Klinik), mir geht es viel mehr um die psychische Seite. Das macht mich noch weitaus mehr fertig als es die MS jemals getan hat, weil ich nur noch essen, essen, essen denken kann. Wenn ich irgendwo hin fahre, muss ich v orher immer nochmal an der Bäckerei halten und etwas mitnehmen. Dazu kommen weiterhin die Gedanken, dass es ja bald sowieso "ganz aus" ist und ich erstmal eine Zeit lang von Reis leben darf (Verdacht ist eine Fruktoseintoleranz und da steht am Anfang leider eine "Karenzzeit" an...).
Entschuldigt das Gejammer, ich fühle mich momentan so graußam. Mir spukt schon wieder im Kopf rum, dass ich gleich auf dem Weg zum Pferd noch an der Bäckerei halten werde und 1-2 Stück Kuchen mitnehme... Ich will mir ja nichts verbieten. Argh... Aber ich weiß, dass es danach dann weiter geht. Gestern war ich zu Besuch bei meiner Mutter und habe ihr von meinen Problemen erzählt, sie versteht das null... Es kam die Aussage, dass das doch toll ist, wenn ich nun endlich zunehme und ich soll aufhören, mdas immer alles so eng zu sehen und zu dramatisieren, mein Körper "will" jetzt eben. Aber entschuldigt bitte, knappe 2 Wochen zwischen 4000 und 6000 kcal pro Tag auf diese Art und Weise WILL mein Körper sicher nicht (was er mir auch an den Folgen zeigt)...