hey,
ich habe mich gerade erst registriert und bräuchte mal dringend einen ratschlag, denn so kann es irgendwie nicht weiter gehen... :-(
also kurz zu mir: ich bin 19 jahre alt, gehe in die 13. klasse und habe seit 5 jahren magersucht. besonders am anfang bin ich oft in verschiedenen kliniken gewesen und habe dann noch 3 jahre ambulante therapie bei dipl. sozialpädagogin gemacht, die allerdings nicht auf essstörungen spezialisiert gewesen ist. mein niedrigstes gewicht lag bei 36kg auf 165cm.
nun bin ich letztes jahr im frühling wieder weit mit meinem gewicht runtergegangen und sollte in die klinik am korso. war also beim vorgespräch, hatte sogar die kostenübernahme. in der wartezeit sollte ich nicht am schulunterricht teilnehmen und beginnen mein essverhalten zu normalisieren, um mich in der klinik halt auf die "wirklichen" probleme konzentrieren zu können. doch eben in dieser zeit fingen die FAs bei mir an, außer kontrolle zu geraten. ich hungerte den ganzen tag und schlug mir abends den bauch mit 0,1 joghurt oder pudding voll. dann noch ein paar kekse oder schokolade. dadurch habe ich natürlich auch relativ schnell zugenommen. mein stoffwechsel ist vom hungern ziemlich kaputt...
jede sekunde danach hasse ich mich dann für mein undiszipliniertes verhalten und schäme mich dafür, die kontrolle verloren zu haben. entweder gehe ich brechen oder schlage meinen kopf gegen die wand. dennoch habe ich 6kg zugenommen und schämte mich mit 44kg in die klinik zu gehen.
nach langem streit und vielen tränen sagte ich dann doch zu und meine eltern fuhren mich dort hin. doch ich fühlte mich halt als "fette magersüchtige" und schämte mich für meinen weichen körper.
zudem war ich mit damals 17 eine der jüngsten auf der erwachsenenstation. nach nur drei tagen habe ich es nicht mehr ausgehaöten und bin einfach abgehauen, mit dem naiven glauben es daheim auf die reihe zu kriegen...
da fing es dann wieder an mit den FAs und dem hungern. innerlich zerissen zwischen gesundwerden, normal essen oder lieber hunger, um die magersucht, die irgendwie ein ein teil meiner identität geworden ist, nicht aufzugeben. nach den sommerferien wog ich 52 (!!!)
und nicht weil ich gesund und ausgewogen gegessen habe sondern, abends alles in mich reingestopft. ich schämte mich so dermaßen und traute mich auch niemanden zu sagen, dass ich den klinikaufenthalt schon nach weniger tagen abgebrochen habe. das ganze war mir so peinlich. und dennoch drehten sich meine gedanken nur ums essen. nahzu jeden tag nahm ich mir zu hungern, um wieder auf 40kg zu kommen und mir (und meiner umwelt zu beweisen), dass ich es immer noch kann. doch es klappte nicht. es ging meist 2-3 tage gut, dann kamen gedanken wie: "dann wirst eben gesund. und eigentlich ist es ja falsch zu hungern. es schmeckt doch lecker. fang an zu leben. etc". doch danach konnte ich mich überhaupt nicht ertragen. ging den nächsten tag nicht in die schule, traute mich nicht mal zu duschen oder überhaupt einen fuß vor die tür zu setzen. suizidgedanken und depressionen kamen dazu. außerdem sackten meine schulischen leistungen ab. ich sollte wieder zur therapie. meine eltern waren fertig.
doch ich fühlte mich zu fett und sagte immer wieder termine ab oder verschob sie, in der hoffnung dann abgenommen zu haben.
so ging es bis april 09. ich wog endlich wieder 44kg, steckte wieder in alten ms-mustern. konnte wieder hungern und begab mich in ein therapieprogramm um die anorexie zu besiegen.
zwei mal in der woche gehe ich nun zur behandlung. mein gewicht schwankt zwischen 41-44kg.
aber es ist einfach nicht mehr zu aushalten. meine therapeutin besteht darauf, mich wöchentlich zu wiegen und zwar in kleidung. wenn ich kurz vor einem termin dann ein FA habe, erfinde ich irgendwelche lügen, um nicht auf die waage zu müssen. zudem habe ich im sommer mit afm angefangen und es geht mir immer schlechter. ich hungere nahzu die ganze woche, schleppe mich mit letzten kräften in die schule und esse mich 1-2 so richtig voll. gehe dann brechen und schlucke dann zusätzlich unmengen afm. ich kriege einfach gar nichts mehr auf die reihe. in der schule kann ich mich überhaupt nicht konzentrieren. entweder bin ich zu müde oder ich denke ständig ans essen bzw über mein gewicht nach. und ich hasse mich so dafür. auf der einen seite will ich wieder gesund werden, normal und alles essen "dürfen", aber auf der anderen seite ist da immer noch der wunsch wieder abzunehmen. ich sehe mich halt immer noch als "fette magersüchtige" und glorifiziere die zeiten, in denen ich 6kg weniger wog...
meine eltern sind verständlicherweise total am ende. das tut mir so unendlich leid, aber jedes mal, wenn ich denke: "dies mal schaffst du es. nun besiege ich die dumme stimme; lasse die anorexie hinter mir." schlägt es auch ganz schnell wieder um und wird zu einem: "was hast du nur getan? wie konntest du nur so gierig fressen?"