"Prämenstruelles Syndrom"-Antwort
Hallo yvelinne!
Das was ich Dir schreibe habe ich herausgesucht (vielleicht kennst Du aber auch schon alles). Ich selber habe nie diese Probleme gehabt und jetzt schon gar nicht.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Den einen Auslöser gibt es beim PMS in den seltensten Fällen, die Beschwerden werden durch das Zusammenspiel vieler Faktoren hervorgerufen. Eine ursächliche Therapie, die das Übel an der Wurzel packt, ist daher nahezu unmöglich. Die Behandlung richtet sich nach den Symptomen.
Da diese bei jeder Frau unterschiedlich sind, gibt es auch kein einheitliches Therapieschema, sondern der Arzt erstellt einen Behandlungsplan, der auf die individuellen Beschwerden jeder Patientin zugeschnitten ist.
Dabei setzt er folgende Medikamente ein:
Schmerzmittel (Analgetika): Manche Frauen leiden so sehr unter Rücken-, Kopf- und Bauchschmerzen, dass sie Schmerzmittel benötigen. Diese bergen aber bei langem und intensiven Gebrauch die Gefahr, selbst chronische Schmerzen zu verursachen. Die Schmerzbehandlung sollte deshalb nicht eigenmächtig sondern in enger Absprache mit dem Arzt erfolgen.
Harntreibende Mittel (Diuretika) werden nur in Ausnahmefällen bei schweren Ödemen eingesetzt.
Wenn der Leidensdruck durch die psychische Verstimmung sehr groß ist, können Antidepressiva helfen. Die so genannten SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) lassen sich gezielt in der zweiten Zyklushälfte anwenden und bringen schnell Linderung. Dauerhaft sollten aber auch diese Mittel nicht eingenommen werden.
Hormonelle Ovulationshemmer, also die Anti-Baby-Pille oder ein Hormonpflaster mit dem gleichen Wirkprinzip, lindern bei manchen Frauen die Beschwerden, das haben auch wissenschaftliche Studien bestätigt. Besonders wirksam sind sie gegen Brustschmerzen und Krämpfe, auf der anderen Seite verstärken sie oft die psychischen Beschwerden.
Am wirksamsten sind laut Studien die so genannten LH-RH-Antagonisten. Sie hemmen über eine Hormonkette die Eireifung und den Eisprung. Dadurch wird künstlich ein hormoneller Zustand herbeigeführt, der dem nach den Wechseljahren entspricht. Das heißt, die Frauen können unter der Therapie nicht schwanger werden. Da die Medikamente zudem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose (Knochenabbau) erhöhen, dürfen sie nur für kurze Zeit eingenommen werden.
Vitamin B6 war einige Zeit ein Hoffnungsträger der PMS-Therapie, konnte aber seine Wirksamkeit in wissenschaftlichen Untersuchungen nicht unter Beweis stellen.
Insgesamt ist die Gabe vieler Medikamente beim PMS umstritten. Eigentlich hat nur eine Substanz beim PMS seine gute Wirksamkeit eindeutig bewiesen - das Placebo. Im Durchschnitt über viele Studien hinweg besserten sich durch die Einnahme einer wirkstofffreien Tablette bei über der Hälfte der Betroffenen die Beschwerden.
Das macht deutlich, welch große Rolle die Psyche spielt. Bei depressiven Verstimmungen kann es deshalb sinnvoll sein, sich nicht nur gynäkologisch betreuen zu lassen, sondern sich auch an einen Psychotherapeuten zu wenden.
Was kann man selbst tun?
Viele Faktoren, die ein Prämenstruelles Syndrom begünstigen, lassen sich von den betroffenen Frauen selbst beeinflussen. Der wichtigste ist sicherlich das emotionale Befinden. In den "schwierigen" Tagen sollte zusätzlicher Stress so weit es geht vermieden und für seelisches Wohlbefinden gesorgt werden. Ein heißes Bad zeigt oft schon erstaunliche Wirkung. Auch autogenes Training oder andere Entspannungstechniken helfen, mit den Beschwerden besser fertig zu werden.
Ein überaus wirksames "Antidepressivum" ist Sport: Beim Joggen, Fahrradfahren, Schwimmen und selbst bei einem leichten Spaziergang schüttet das Gehirn Endorphine aus, das sind "Glückshormone", die Stimmungsschwankungen entgegen wirken.
Studien haben gezeigt, dass die Ernährung das PMS günstig beeinflussen kann. Frauen, die auf 15 Prozent tierische Fette verzichtet und sich dafür kohlenhydratreicher ernährt haben, litten unter deutlich weniger Beschwerden. Weniger Salz mildert die Wassereinlagerungen. Kurzfristige Erfolge sind allerdings nicht zu erwarten, den gewünschten Effekt bringt nur eine langfristige Ernährungsumstellung.
Selbsthilfe
Die Devise lautet: Stress vermeiden und seelisches Wohlbefinden fördern. Ein heißes Bad mit Kamille, Melisse oder Lavendel kann Wunder wirken. Auch mit sanfter sportlicher Betätigung, z.B. Gymnastik, Schwimmen, Yoga, QiGong, Spazierengehen usw. lassen sich gute Erfolge bei schmerzhaften Verkrampfungen erzielen und die allgemeine Schmerzschwelle senken.
Als besonders wirkungsvoll hat sich Mönchspfeffer (Tropfen oder Tabletten sind rezeptfrei erhältlich) erwiesen. Er reguliert die die Eierstockfunktion und hilft nach längerer Anwendung (ca. 6 Monate) bei Spannungsgefühl in den Brüsten, Wassereinlagerungen, innerer Anspannung, depressiven Verstimmungen, unregelmäßigen Zyklen, Kopfschmerzen und Verstopfung. Besonders zu empfehlen sind auch Nachtkerzen- oder Borretschöl, in denen essentielle Fettsäuren und Vitamin E enthalten sind.
Studien haben auch gezeigt, dass bewusste Ernährung das PMS günstig beeinflusst. Um Heißhungerattacken zu vermeiden, sollte der erhöhte Kalorienbedarf in der zweiten Zyklushälfte mit kleineren kohlehydratreichen Mahlzeiten gestillt werden. Auch ein Verzicht auf tierische Fette, Schokolade, Kaffee, Alkohol, Milchprodukte lindert die prämenstruellen Beschwerden. Da viele Frauen Probleme mit Wassereinlagerungen im Gewebe haben, sollte Speisesalz durch Kräuter(salz) ersetzt werden, da sonst noch mehr Wasser gespeichert wird.
Viel Trinken trägt zum Wohlbefinden bei: Wasser und Kräutertees sind ideal. Tee von Brennnessel, Löwenzahn und Birkenblättern hilft bei Wassereinlagerungen, gegen trübe Stimmung empfiehlt sich Johanniskraut (Tee, Öl oder Tropfen). Die Traditionelle Chinesische Medizin empfiehlt Schafgarbentee und um Blähungen kümmern sich Fenchel, Kümmel und Anis.
Ein entspannendes, stabilisierendes und krampflösendes Mittel ist Magnesium. Es kann in Form von Brausetabletten oder Schüsslersalzen sowie über die Nahrung (z.B. Dinkel, Weizenkeime, grünes Blattgemüse) aufgenommen werden. Ebenso wichtig gegen Stimmungsschwankungen ist Vitamin B, das in Kartoffeln und Gemüse enthalten ist.
Liebe Grüße
Retlaw4