ich, 27, bin jemand, der NIE in seinem Leben Nein zu Drogen gesagt hat. Ich habe jede Gelegenheit genutzt, die sich mir angeboten hat. So bin ich auch mit ca. 14 zum ersten Joint gekommen.
In den nächsten 5 Jahren habe ich so gut wie jede Droge probiert die es so gibt. Nicht einmal zu H habe ich nein gesagt, auch wenn es (aufgrund der Gelegenheit) zum Glück nur bei dieser einen Spritze blieb.
Allerdings habe ich mich um keine dieser Drogen aktiv bemüht, d.h. ich wurde zum Konsum immer nur eingeladen. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte einfach nicht das Bedürfnis mir selbst was davon zu kaufen.
Mir hat es nur eins so richtig angetan: Weed. Ab ca. 16 Jahren habe ich angefangen, täglich zu kiffen. Da der Spaß auf Dauer einfach zu teuer wurde, habe ich einfach angefangen selbst das Zeug zu verkaufen und meinen Konsum darüber zu finanzieren.
Mit dem Verkaufen kam allerdings ein sehr schlechter Nebeneffekt: Ich hatte ständig was zur Verfügung. Irgendwann (gegen 18) war ich wohl auf meinem Höhepunkt angekommen. Ich wachte morgens auf, zog die Decke weg und rauchte einen Kopf. Ich putzte mir danach die Zähne und rauchte darauf einen Kopf. Ich frühstückte und rauchte währenddessen 2-3 Köpfe. Ich stieg ins Auto und hatte einen Joint in der Hand. usw. usw.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits keine echten Freunde mehr. Diese waren irgendwie langweilig geworden und ich hatte überhaupt kein Interesse etwas mit ihnen zu unternehmen. Immer wenn sich jemand gemeldet hatte, habe ich ihn abgewimmelt oder gleich weggedrückt.
Übrig blieben meine Drogen"freunde" und meine große Liebe.
Kurz vor meinen 19. Geburtstag ist es dann passiert. Ich wollte mit meiner Freundin in einen Club gehen - vorher jedoch noch schnell was verticken. Ich fuhr auf den abgemachten Parkplatz und plötzlich wurde auf mein Auto geschossen. Mein Schatz war sofort tot. Das macht mich bis heute täglich fertig. Sie ist nur gestorben, weil sie bei mir war.
Ab da habe ich keine Drogen mehr genommen. Ich wollte alles besser machen (nein, eigentlich nicht...aber meine Freundin hatte sich das für mich gewünscht) und habe angefangen zu Studieren. Ich war total clean....für 5 Jahre. Ich weiß bis heute nicht warum, aber als mir jemand diese "Räuchermischung" angeboten hat, wollte ich die unbedingt probieren. Ein paar Tage später habe ich diesen Typen wieder getroffen und wieder was mit ihm geraucht. Dann habe ich mir im Internet was davon bestellt und ab und zu geraucht.
Naja, andere Droge selbes Spiel. Irgendwann wurde es mir zu teuer und ich dachte mir "Moment, wenn andere das Zeug herstellen können, dann kann ich das auch". Nach gut 5 Monaten im Chemie-Selbststudium und vielen Experimenten hatte ich ein funktionierendes Rezept. Seit dem ist mein Konsum völlig ausgeartet. Ich rauche mittlerweile gut jede 30 Min. einen Kopf. Nachts wache ich nach spätestens 1,5h auf um was zu rauchen.
Ich vernachlässige einfach alles. Ich gehe nur noch sehr selten in die Vorlesungen (obwohl es mein letztes Semester ist). Habe (wieder) keine Freunde, da ich sie einfach ignoriert habe. Ich bin nur noch am kiffen.
Das schlimme daran ist aber, dass ich diese Erkenntnis nur sehr selten im übelsten rausch bekomme. Ich habe sogar mal mein komplettes Labor zerstört damit ich damit endlich aufhöre...es war allerdings nach nur zwei Tagen wieder aufgebaut. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.