Hallo,
ich weiß dass ich mir mit dem Rauchen selbst schade und bereite mich mental schon einige Zeit auf das Aufhören vor, nach 16 Jahren ist es einfach unglaublich schwierig, aber ich weiß dass ich es mit Geduld schaffen kann. Habe meinen Zigarettenkonsum bereits mehr als halbiert und mir mittlerweile eine E-Zigarette bestellt um das Nikotin völlig wegzulassen. Doch meinem Freund scheint das nicht genug und nicht schnell genug zu gehen, er macht so viel Druck und meint es wäre eine simple Entscheidung und wenn er und unsere Zukunft mir wichtiger wären als meine Sucht, dann würde ich es auch von heute auf morgen so entscheiden und einfach aufhören. Er bringt immer seine Alkoholsucht als Beispiel an... nachdem er sich von seiner Ex trennte und bevor er mich kennenlernte, hängte er jeden Abend in den Bars und betrank sich besinnungslos. Doch mit mir hätte er sich von heute auf morgen dagegen entschieden, da er mir das nicht zumuten könnte. Und ebenso sollte es für mich eine "einfache" Entscheidung sein, mit dem Rauchen aufzuhören.
Doch ich kann es einfach nicht so knallhart aufgeben wie er es angeblich gemacht hat ( wobei er selbst immer noch hin und wieder einen Trinken geht...)
Ich kann das nicht "knallhart" angehen wie er und finde Alkohol und Tabak sind Süchte die man unterschiedlich lebt und wieder entleben kann. Er braucht einfach nur nicht mehr jeden Abend in Bars gehen um nicht mehr in Versuchung zu kommen, doch mein Rauchen greift viel Tiefer in meinen Alltag, ich muss für zahlreiche kleine Situationen Alternativen finden, in denen ich seit 16 Jahren normalerweise zur Zigarette greife. Muss Lernen, wie ich besser mit Stress umgehe anstatt zu Rauchen, wie ich die Zigarette nach dem Essen ersetze, die Zigarette zum Kaffee umgehe. Ich weiß es ist reine Gewohnheit und eine Willensentscheidung, aber es gehört noch soviel mehr dazu als einfach aufzuhören. Der Lebensstil muss verändert werden, man selbst muss seine Muster bewusst wahrnehmen und verändern. Und auch wenn ich es schon so gut reduziert habe, werde ich manchmal trotzdem noch richtig übelgelaunt und aggressiv, wenn ich mir bewusst die Zigaretten verkneife, es fällt mir einfach so schwer und er stellt es so hin, dass unsere Beziehung mir nicht wichtig genug ist...
Vielleicht habe ich wirklich keine atemberaubende Willenstärke, wie er sagt, aber von 40-50 auf 10 Zigaretten pro Tag zu fallen war für mich schon echt ein starkes Stück und kostete mich viel Beherrschung. Und ich weiß dass ich es kontinuierlich weiter verringern kann und rauchfrei sein werde, wenn ich nicht immer wieder Stress von meinem Partner bekomme...
Wie seht ihr das denn? Mache ich denn alles falsch?