Habe meinen Partner vor 1,5 Jahren in einer Szene kennengelernt, in der viele chemische Drogen und Gras konsumiert wurden. Ich selbst rauche (gar) nicht und habe in meinem Leben nicht öfters als 10 Mal chemische Drogen probiert. Mein Freund steckte damals aber vor allem mit Speed und noch schlimmer mit Kiffen drin. Ich wusste, auf was ich mich einlasse, habe aber immer gedacht, dass er in diese Szene nicht passt und es auch zu was bringen könnte (er hatte sein Studium abgebrochen, aber davor eine Lehre mit einer sehr guten Note abgeschlossen). Die Beziehung gab und gibt ihm viel Kraft und er hat sich zu einer Therapie entschlossen. Nun kifft und drufft er tatsächlich nicht mehr und studiert wieder , was mich sehr glücklich macht! :-D Geblieben ist aber der Alkohohl und wohl das Gefährlichste unser gemeinsamer Freundeskreis. :-/
Dazu: Der gemeinsame Freundeskreis besteht ganz aus Freunden, die er in die Beziehung gebracht hat. Viele davon kennt er aus seiner Kindheit und hat dann mit ihnen gemeinsam im Jugendalter auch die ersten Kontakte zu Drogen bekommen. Andere Leute, vor allem Studenten sind dann so dazugekommen, aber ihnen allen gemeinsam ist, dass sie irgendwelche Drogen nehmen (so sie das Geld dazu haben) oder zumindest im ungesunden Verhältnis trinken.
Ich stelle gerade die gefährliche Tendenz fest, dass mein Freund (und durchaus auch ich) seit geraumer Zeit zu erhöhtem Alkoholkonsum neigen, auch wenn es hier nicht um Komatrinken geht. Vielmehr die Menge, die in einer Woche zusammenkommt. Schlimm ist auch, dass wir den Vorsatz einer alkoholfreien Woche bis jetzt nicht durchhalten konnten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn wir mit dem Freundeskreis etwas unternehmen es ist quasi der Garant dafür, dass wieder getrunken wird.
Mir schwant so dunkel, dass wir aus Vernunftgründen heraus den Kontakt mit unseren Leuten abbrechen sollten, denn mit dem Alkohol und auch der latenten Drogengefahr ist es einfach auf Dauer zu riskant. Das macht mich sehr traurig, denn ich selbst habe keine engen Freundinnen mehr, weil sie weggezogen sind oder sich in andere Richtungen entwickelt haben (Heirat, Schwangerschaft...). Außerdem kann mein Freund nicht so gut mit meinen alten Freundinnen, weil er eher schüchtern ist.
Wir haben deswegen vor, wegzuziehen, befürchten aber, dass wir uns woanders dann insgeheim doch wieder mit dem gleichen Typ Menschen anfreunden (locker drauf, keine Antialkoholiker sozusagen usw.).
Geht es jemandem ähnlich wie mir/uns? Was würdet ihr mir da raten? Es ist so traurig, wenn man mit Leuten abbrechen muss, die eigentlich sehr liebenswert sind, sich aber eben nicht im Griff haben. Oder müssen wir beide eben lernen, die nötige Stärke von uns aus aufzubringen. Wohlgemerkt, mit der Therapie war es damals ein harter Kampf...!