erma_12045099Und noch ne Studie bzgl. Nachtarbeit und Brustkrebsrisiko
Die Studiengruppe Gene-ENvironment Interaction and Breast CAncer in Germany (GENICA) führte von 2000 bis 2004 unter Beteiligung des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV / Institut der Ruhr-Universität Bochum eine Fall-Kontroll-Studie zu Risikofaktoren des Mammakarzinoms durch.
Die GENICA-Studie hatte ursprünglich insgesamt 2298 Teilnehmerinnen, die wegen der Verschreibung von Hormontabletten befragt wurden.
Nachbefragung zur Schichtarbeit
Bei einer umfangreichen Nachbefragung der Studienteilnehmerinnen zur Schichtarbeit wurden 857 Brustkrebspatientinnen und 892 Kontrollen verglichen und hinsichtlich aller mindestens ein Jahr lang ausgeübten Berufe in der Berufsbiographie befragt. 13% der GENICA-Teilnehmerinnen hatten zeitweise in Schichtarbeit gearbeitet. 56 der Brustkrebspatientinnen und 57 der Frauen aus der Kontrollgruppe hatten mindestens ein Jahr lang in Nachschicht gearbeitet. Frauen, die nachts gearbeitet hatten, hatten in dieser Untersuchung öfter keine Kinder und waren schlechter ausgebildet. Auch hatten die Nachtarbeiterinnen seltener eine Hormonersatztherapie (35.7% versus 51.9%). Bei Frauen, die über 807 Nachtschichten übernommen hatten, zeigte sich ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko von 1.73, bei Frauen, die über 20 Jahre lang Nachtarbeit leisteten, lag das Risiko bei 2.48, bei 12 beobachteten Brustkrebsfällen und 5 Frauen in der Kontrollgruppe. Es sollen sich hier keine Hinweise auf Risiken von Schicht- bzw. Nachtarbeit gezeigt haben, jedoch fand sich eine Tendenz zu einer Risikoerhöhung nach langjähriger Nachtschichtarbeit.[i] Die GENICA-Studie ist jedoch aufgrund der geringen Anzahl der untersuchten Teilnehmerinnen, die Nachtarbeit geleistet haben, nur begrenzt aussagefähig.[ii]