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Forum / Fit & Gesund

Mutter leidet unter Schizophrenie

Letzte Nachricht: 3. Februar 2018 um 14:36
L
leanne_12900853
16.07.12 um 22:44

Hallo zusammen

Ich habe hier schon einige interessante Beiträge zu dem Thema gelesen, meistens waren sie aber schon ein paar Jahre alt. Daher wollte ich neu dieses Thema anschneiden, um mich mit anderen Angehörigen austauschen zu können. Meine Mutter leider nun schon seit mehr als 20 Jahren an Schizophrenie. Das erste Mal ist es ausgebrochen als ich ca. 11 Jahre alt war, nun bin ich 37. Sie war damals mehrmals in der Psychiatrie, anfangs meistens zwangsweise. Zwischenzeitlich hatte sie einen guten Arzt, der es ohne Klinikaufenthalte im Griff hatte und ein paar Jahre war sie auch symptomfrei, sogar ohne Medikamente. Nun ist es seit 6 Jahren aber immer schlimmer geworden. Sie setzt die Medikamente ständig ab, muss dann wieder zwangsweise eingeliefert werden. Sie leidet unter starkem Verfolgungswahn, bezieht alle, wirklich alle, die sie kennt und je kannte in diesen Wahn ein, alle wollen ihr schaden etc. ich habe lange versucht, ihr zu helfen. Sie hat teilweise bei mir gewohnt, ich bin mit ihr zu Ärzten, aber mit der Zeit musste ich mich abgrenzen, da sie mich und meine Bekannten, Freunde, Partner immer mehr in ihren Wahn einbezogen hat. Es wurde teilweise so schlimm, dass ich nicht mehr mit dem Hund nach draussen konnte, da sie sich eingebildet hat, es würde mich jemand entführen. Nun wohnt sie alleine, ich versuche so gut es geht (oder eben nicht) ihr zu helfen, aber es wird immer schlimmer. Je mehr ich mich abgrenze, desto wütender wird sie auch auf mich und so habe ich nun auf ihre Behandlung auch keinen Einfluss mehr. Ich bin ziemlich verzweifelt, sie wird ja auch nicht jünger und ich weiss mir keinen Rat mehr.
Würde mich sehr freuen, mich hier mit anderen Angehörigen austauschen zu können, um mal zu hören, wie andere damit umgehen.
Lieben Gruss
Robbinchen

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A
abbey_12830142
18.07.12 um 14:39

Mein erster Beitrag!
Hallo,

Ich habe das "SchizoSpiel" auch mit vielen Verwandten durch.
Ich bezieh das mal nur auf meine Mum.

War für mich am Anfang auch sehr ungewohnt,
meine Mutter hat Geister gesehen, Dinge die nicht da sind,
halt Dinge der Welt anders wahrgenommen als sie es sind.
Ich konnt nichtmehr verreisen etc.
Mein Leben wurde plötzlich enorm eingeschränkt.
Ich war dann mit meiner Ex 1 Woche weg, ich kam wieder und OMG was ist denn hier passiert?
Hinzu kam dann noch der Messikäse, war auch sehr "toll".
Quasi hat meine Mum das "Gesamtpaket" gebucht gehabt.

Bin dann mit Ihr zum Arzt,und sie wurde gleich eingewiesenund inzwischen geht es wieder.
Sie muss mit Einschränkungen leben, und auch ne Menge Pillen schlucken, aber es ist wieder ok.

Soviel zu mir, jetzt zu Dir:

Du und deine Situation, ihr seit an dem Punkt wo ich auch noch hin muss.
Du bist an dem Punkt der Entscheidung angelangt,
entweder Mutter komplett ins Heim, und Du kannst dein Leben für Dich leben, oder Du entscheidest Dich für den Rest deines Lebens für deine Mutter zu sorgen.

Die Entscheidung musst Du aber selbst treffen.





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L
leanne_12900853
23.08.12 um 14:55
In Antwort auf abbey_12830142

Mein erster Beitrag!
Hallo,

Ich habe das "SchizoSpiel" auch mit vielen Verwandten durch.
Ich bezieh das mal nur auf meine Mum.

War für mich am Anfang auch sehr ungewohnt,
meine Mutter hat Geister gesehen, Dinge die nicht da sind,
halt Dinge der Welt anders wahrgenommen als sie es sind.
Ich konnt nichtmehr verreisen etc.
Mein Leben wurde plötzlich enorm eingeschränkt.
Ich war dann mit meiner Ex 1 Woche weg, ich kam wieder und OMG was ist denn hier passiert?
Hinzu kam dann noch der Messikäse, war auch sehr "toll".
Quasi hat meine Mum das "Gesamtpaket" gebucht gehabt.

Bin dann mit Ihr zum Arzt,und sie wurde gleich eingewiesenund inzwischen geht es wieder.
Sie muss mit Einschränkungen leben, und auch ne Menge Pillen schlucken, aber es ist wieder ok.

Soviel zu mir, jetzt zu Dir:

Du und deine Situation, ihr seit an dem Punkt wo ich auch noch hin muss.
Du bist an dem Punkt der Entscheidung angelangt,
entweder Mutter komplett ins Heim, und Du kannst dein Leben für Dich leben, oder Du entscheidest Dich für den Rest deines Lebens für deine Mutter zu sorgen.

Die Entscheidung musst Du aber selbst treffen.





Hat sich einiges getan ...
Hallo

Danke für Deine Antwort, ich sehe, Du hast tatsächlich sehr ähnliche Probleme. Das mit der Wohnung vermüllen kenne ich auch nur all zu gut, ist zwar noch nicht Messie aber ich denke, das gehört wohl auch zu der Krankheit. Wer Geister etc. sieht und hört, für den ist wohl die Ordnung gerade nicht so wichtig.
Sorry, dass meine Antwort etwas länger gedauert hat, aber Du hast wohl sehr recht mit dem, was Du schreibst. Mittlerweile wurde sie vor drei Wochen wieder zwangsweise eingeliefert und die Ärzte und Sozpäds in der Klinik sind nun der Meinung, dass sie absolut nicht mehr alleine leben kann. Das "Schlimme" ist ja, dass sie nach ca. 1 Woche Medis wieder recht normal ist und dann natürlich nicht einsieht, warum sie nicht alleine zuhause leben kann. Mittlerweile wurde ihr nun aber auch die Wohnung gekündigt wegen der Umtriebe, die sie so während der Schübe veranstaltet, nun bleibt wohl erstmal nichts anderes, als ein Wohnheim in der Klinik Damit muss ich allerdings auch erst lernen umzugehen, ist ja doch ein harter Schritt. Aber wie Du schreibst, man muss sich entscheiden: entweder eigenes Leben oder für immer Mutter versorgen. Wobei das ziemlich schwierig bis fast unmöglich ist, man muss ja arbeiten und in der Zeit kann man ja schonmal nicht aufpassen ... Ausserdem ist die Gefahr gross, dass man selbst psychisch zusammen bricht unter der Belastung!
Ich wünsch Dir auf alle Fälle auch viel Kraft für Deine Mama und dass Du den richtigen Weg findest!
Lieben Gruss

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F
freyde_12283354
24.09.12 um 13:46
In Antwort auf leanne_12900853

Hat sich einiges getan ...
Hallo

Danke für Deine Antwort, ich sehe, Du hast tatsächlich sehr ähnliche Probleme. Das mit der Wohnung vermüllen kenne ich auch nur all zu gut, ist zwar noch nicht Messie aber ich denke, das gehört wohl auch zu der Krankheit. Wer Geister etc. sieht und hört, für den ist wohl die Ordnung gerade nicht so wichtig.
Sorry, dass meine Antwort etwas länger gedauert hat, aber Du hast wohl sehr recht mit dem, was Du schreibst. Mittlerweile wurde sie vor drei Wochen wieder zwangsweise eingeliefert und die Ärzte und Sozpäds in der Klinik sind nun der Meinung, dass sie absolut nicht mehr alleine leben kann. Das "Schlimme" ist ja, dass sie nach ca. 1 Woche Medis wieder recht normal ist und dann natürlich nicht einsieht, warum sie nicht alleine zuhause leben kann. Mittlerweile wurde ihr nun aber auch die Wohnung gekündigt wegen der Umtriebe, die sie so während der Schübe veranstaltet, nun bleibt wohl erstmal nichts anderes, als ein Wohnheim in der Klinik Damit muss ich allerdings auch erst lernen umzugehen, ist ja doch ein harter Schritt. Aber wie Du schreibst, man muss sich entscheiden: entweder eigenes Leben oder für immer Mutter versorgen. Wobei das ziemlich schwierig bis fast unmöglich ist, man muss ja arbeiten und in der Zeit kann man ja schonmal nicht aufpassen ... Ausserdem ist die Gefahr gross, dass man selbst psychisch zusammen bricht unter der Belastung!
Ich wünsch Dir auf alle Fälle auch viel Kraft für Deine Mama und dass Du den richtigen Weg findest!
Lieben Gruss

Diese Krankheit ist furchtbar...
für den Betroffenen und auch für die Familie. Wir stehen kurz vor der Zwangseinweisung meiner Schweigermutter, aber die Zwangseinweisung ist in Deutschland ja nicht so leicht. Es muss erst was passieren...

Als Angehörige muss man sich wirkllich etwas entziehen, man kann nicht helfen und für die Betroffenen ist das ja alles so realistisch. Die sehen diese Personen, fühlen sich verfolgt. Alles ist realistisch und fühlen sich dann unverstanden.

Schwer damit zu leben. Fühle mit allen mit, die dies durchstehen müssen.

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T
tuan_12774428
03.04.13 um 20:43

Sehr ähnliche Situation - aber anders
Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass krame ich hier auch mal im Forum rum.

Deine Situation ist meiner eigenen sehr ähnlich.
Auch bei mir ist es die Mutter, die unter Schizophrenie leidet.

Vorgeschichte:
----------------------------------------------------------------------------
Ich kann nicht sagen, seit wann das genau der Fall ist, aber so ungefähr im Alter von 10 Jahren habe ich die ersten seltsamen Verhaltensweisen zu spüren bekommen (z.B. "Los, wir müssen jetzt eine Runde um den Block gehen" - zu nächtlicher Stunde als kleiner Junge...).

Mit ca. 12 Jahren bin ich vom Jugendamt in eine Heimeinrichtung gebracht worden, welche aber nahe am Wohnort meiner Mutter lag, was dazu führte, dass Sie auf einmal mitten in der Nacht vor meinem Bett stand und mich zu einen kilometerlangen Marsch durch die Nacht zurück nach Hause abgeholt hat. Die wollen mir alle was tun, sagte sie. Daraufhin wurde ich natürlich am nächsten Tag erneut zuhause abgeholt und in ein ca. 150km weit entferntes Jugendheim gebracht, in dem ich dann meine Jugend verbracht habe.

Lange Zeit hatte ich gar keinen Kontakt zu meiner Mutter. Nach einem halben Jahr habe ich dann nachgefragt und wir haben oft telefoniert. Auch Besuche waren möglich und es ging Mutter eigentlich ganz gut, wie es den Anschein machte.
Nach einer Weile wurden Ihre Schübe aber wieder schlimmer, was bis zur Einweisung in eine psychiatrische Klinik führte (Ich vermute Zwangsweise).

Nach der Therapie dort wurde ich aus dem Kinderheim wieder nach Hause "entlassen". Das war zu Beginn der Sommerferien, ich zu der Zeit etwa 15-16 Jahre alt.
Nach ca. 2 Wochen wurde ich allerdings schon wieder vom Jugendamt abgeholt, erstaunlicherweise diesmal auf Wunsch meiner Mutter, da sie merkte, dass es ihr doch noch nicht so gut geht (für dieses "ins Heim geben" macht Sie sich bis heute Vorwürfe).
Es folgte wieder ein Kontakt über das Telefon, Ihre Krankheit griff aber immer wieder um sich, so dass irgendwann von meiner Seite nur noch ein passiver Kontakt vorhanden war (Sie hat nahezu täglich angerufen, ohne dass es irgendetwas gab, worüber wir sprechen konnten).

Irgendwann habe ich den Kontakt von meiner Seite aus abgebrochen, und nur noch über das Jugendamt Briefe von Ihr empfangen. Nachdem sie dann aber irgendwann meine Adresse hatte, tauchte Sie wieder bei dem Heim auf und hat verschiedenartig "Terror" gemacht.
Das führte über kurz oder lang zu einem weiteren Aufenthalt in einer Nervenklinik.

Danach ging es ihr aus meiner SIcht auch wieder besser und ich konnte wieder halbwegs normal Kontakt zu Ihr halten. mittlerweile war ich 17 und bin in durch Verselbstständigungsmöglichkei ten in eine eigene Wohnung gezogen. Der Kontakt zu Mutter ging weiter übers Telefon und gelegentliche Besuche meinerseits.


Jetzt bin ich fast 27 Jahre alt und die Beziehung zu meiner Mutter hat sich in keinster Weise "normalisiert". Die Bindung zu ihr ist auf familiärer Sicht nicht mehr vorhanden. Immer wieder habe ich versucht Kontakt mit Ihr zu halten, aber früher oder später konnte ich es nicht mehr (Immer die gleichen Themen - "Ich hätte dich nicht ins Heim geben sollen" - "Würde Opa Willi noch leben, dann ginge es uns gut" - "Hätte ich doch den Michael geheiratet, dann ginge es uns jetzt gut" und weiteres mit dem Tenor "Alles ist scheiße, ich bin Schuld, das Leben ist vorbei").
Ich habe aus Mitleid noch telefonischen Kontakt zugelassen und immer wieder versucht, ihr positiven Input zu geben, was aber in keinster Weise zu Ihr durchdrang. Ihre Negativität hat es quasi einfach verschluckt.

In letzter Zeit ist es wieder sehr extrem geworden. Medikamente nimmt Mutter schon lange nicht mehr und auch ihren Sozialarbeiter ist sie irgendwie losgeworden.
Sie steht auf einmal vor der Tür der WG, die ich bewohne und versucht mir klar zu machen, dass sie sich so extreme Sorgen um mich macht, und alle uns (mir und ihr) schaden, bzw. uns umbringen wollen, redet Wirr und blockt alles ab.

Aktuelle Situation:
------------------------------------------------------------------------------
Nachdem meine Mutter heute auf ihre Nachbarin losgegangen ist (weil diese auch zu der Verschwörung gehört und ein wichtiger Bestandteil "des Zeugs was vor sich geht" ist - Sie wohnt übrigens in Moers, ich in Köln) wurde sie erneut zwangseingewiesen und wartet nun darauf, dass morgen der Richter (vermutlich und hoffentlich) eine erneute stationäre Therapie anordnet.

Ich bin mittlerweile soweit gekommen, dass es für mich nicht mehr tragbar ist. Für meine eigene Gesundheit und den Frieden meiner WG-Mitbewohner werde ich diese Therapie meiner Mutter durch Kontakt zu den Ärzten / Pflegern noch mitverfolgen und stärker Kontakt zu ihrem momentan engsten Freund halten, aber derweil auf jeden Fall eine Möglichkeit suchen, in Zukunft nicht mehr in solche Situationen zu gelangen. Wenn es heißt, den Kontakt entgültig abzubrechen (ein Umzug der WG steht ohnehin für Herbst bevor), dann ist es das, weitere Möglichkeiten ergeben sich vielleicht im Laufe der nächsten Wochen, für Ratschläge bin ich immer offen...

Soviel zu meiner Geschichte mit meiner paranoid-shizophrenen Mutter. Ich hoffe es ist nachvollziehbar geschrieben und es hilft dem Leser, eine weitere Perspektive mit vermutlich ungewöhnlichem Hintergrund zu lesen.
Über einen weiteren Austausch wäre ich ebenfalls dankbar, gerne einfach bei mir melden oder diesen Thread wieder beleben.

MfG

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A
an0N_1214702499z
04.04.13 um 23:28
In Antwort auf tuan_12774428

Sehr ähnliche Situation - aber anders
Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass krame ich hier auch mal im Forum rum.

Deine Situation ist meiner eigenen sehr ähnlich.
Auch bei mir ist es die Mutter, die unter Schizophrenie leidet.

Vorgeschichte:
----------------------------------------------------------------------------
Ich kann nicht sagen, seit wann das genau der Fall ist, aber so ungefähr im Alter von 10 Jahren habe ich die ersten seltsamen Verhaltensweisen zu spüren bekommen (z.B. "Los, wir müssen jetzt eine Runde um den Block gehen" - zu nächtlicher Stunde als kleiner Junge...).

Mit ca. 12 Jahren bin ich vom Jugendamt in eine Heimeinrichtung gebracht worden, welche aber nahe am Wohnort meiner Mutter lag, was dazu führte, dass Sie auf einmal mitten in der Nacht vor meinem Bett stand und mich zu einen kilometerlangen Marsch durch die Nacht zurück nach Hause abgeholt hat. Die wollen mir alle was tun, sagte sie. Daraufhin wurde ich natürlich am nächsten Tag erneut zuhause abgeholt und in ein ca. 150km weit entferntes Jugendheim gebracht, in dem ich dann meine Jugend verbracht habe.

Lange Zeit hatte ich gar keinen Kontakt zu meiner Mutter. Nach einem halben Jahr habe ich dann nachgefragt und wir haben oft telefoniert. Auch Besuche waren möglich und es ging Mutter eigentlich ganz gut, wie es den Anschein machte.
Nach einer Weile wurden Ihre Schübe aber wieder schlimmer, was bis zur Einweisung in eine psychiatrische Klinik führte (Ich vermute Zwangsweise).

Nach der Therapie dort wurde ich aus dem Kinderheim wieder nach Hause "entlassen". Das war zu Beginn der Sommerferien, ich zu der Zeit etwa 15-16 Jahre alt.
Nach ca. 2 Wochen wurde ich allerdings schon wieder vom Jugendamt abgeholt, erstaunlicherweise diesmal auf Wunsch meiner Mutter, da sie merkte, dass es ihr doch noch nicht so gut geht (für dieses "ins Heim geben" macht Sie sich bis heute Vorwürfe).
Es folgte wieder ein Kontakt über das Telefon, Ihre Krankheit griff aber immer wieder um sich, so dass irgendwann von meiner Seite nur noch ein passiver Kontakt vorhanden war (Sie hat nahezu täglich angerufen, ohne dass es irgendetwas gab, worüber wir sprechen konnten).

Irgendwann habe ich den Kontakt von meiner Seite aus abgebrochen, und nur noch über das Jugendamt Briefe von Ihr empfangen. Nachdem sie dann aber irgendwann meine Adresse hatte, tauchte Sie wieder bei dem Heim auf und hat verschiedenartig "Terror" gemacht.
Das führte über kurz oder lang zu einem weiteren Aufenthalt in einer Nervenklinik.

Danach ging es ihr aus meiner SIcht auch wieder besser und ich konnte wieder halbwegs normal Kontakt zu Ihr halten. mittlerweile war ich 17 und bin in durch Verselbstständigungsmöglichkei ten in eine eigene Wohnung gezogen. Der Kontakt zu Mutter ging weiter übers Telefon und gelegentliche Besuche meinerseits.


Jetzt bin ich fast 27 Jahre alt und die Beziehung zu meiner Mutter hat sich in keinster Weise "normalisiert". Die Bindung zu ihr ist auf familiärer Sicht nicht mehr vorhanden. Immer wieder habe ich versucht Kontakt mit Ihr zu halten, aber früher oder später konnte ich es nicht mehr (Immer die gleichen Themen - "Ich hätte dich nicht ins Heim geben sollen" - "Würde Opa Willi noch leben, dann ginge es uns gut" - "Hätte ich doch den Michael geheiratet, dann ginge es uns jetzt gut" und weiteres mit dem Tenor "Alles ist scheiße, ich bin Schuld, das Leben ist vorbei").
Ich habe aus Mitleid noch telefonischen Kontakt zugelassen und immer wieder versucht, ihr positiven Input zu geben, was aber in keinster Weise zu Ihr durchdrang. Ihre Negativität hat es quasi einfach verschluckt.

In letzter Zeit ist es wieder sehr extrem geworden. Medikamente nimmt Mutter schon lange nicht mehr und auch ihren Sozialarbeiter ist sie irgendwie losgeworden.
Sie steht auf einmal vor der Tür der WG, die ich bewohne und versucht mir klar zu machen, dass sie sich so extreme Sorgen um mich macht, und alle uns (mir und ihr) schaden, bzw. uns umbringen wollen, redet Wirr und blockt alles ab.

Aktuelle Situation:
------------------------------------------------------------------------------
Nachdem meine Mutter heute auf ihre Nachbarin losgegangen ist (weil diese auch zu der Verschwörung gehört und ein wichtiger Bestandteil "des Zeugs was vor sich geht" ist - Sie wohnt übrigens in Moers, ich in Köln) wurde sie erneut zwangseingewiesen und wartet nun darauf, dass morgen der Richter (vermutlich und hoffentlich) eine erneute stationäre Therapie anordnet.

Ich bin mittlerweile soweit gekommen, dass es für mich nicht mehr tragbar ist. Für meine eigene Gesundheit und den Frieden meiner WG-Mitbewohner werde ich diese Therapie meiner Mutter durch Kontakt zu den Ärzten / Pflegern noch mitverfolgen und stärker Kontakt zu ihrem momentan engsten Freund halten, aber derweil auf jeden Fall eine Möglichkeit suchen, in Zukunft nicht mehr in solche Situationen zu gelangen. Wenn es heißt, den Kontakt entgültig abzubrechen (ein Umzug der WG steht ohnehin für Herbst bevor), dann ist es das, weitere Möglichkeiten ergeben sich vielleicht im Laufe der nächsten Wochen, für Ratschläge bin ich immer offen...

Soviel zu meiner Geschichte mit meiner paranoid-shizophrenen Mutter. Ich hoffe es ist nachvollziehbar geschrieben und es hilft dem Leser, eine weitere Perspektive mit vermutlich ungewöhnlichem Hintergrund zu lesen.
Über einen weiteren Austausch wäre ich ebenfalls dankbar, gerne einfach bei mir melden oder diesen Thread wieder beleben.

MfG

Paranoide Schizophrenie
hallo, Stan- Deine Zuschrift ist ziemlich aktuell, deshalb habe ich die Hoffnung, dass meine Nachricht auch noch gelesen wird.
Habe ein Riesenproblem mit meinem Sohn (33 Jahre). Er hat eine paranoide Schizophrenie und zum Glück in einem Betreuungszentrum (etwa 100 km von mir entfernt). Er tut mir so leid, ja ich leide mit ihm, kann ihm aber auch in keinster Weise helfen. Ihn schon anzurufen kostet enorme Überwindung, geschweige denn, ihn zu besuchen. Er möchte unbedingt wieder selbständig wohnen, d.h. ich soll ihm (inzwischen dann die 3.Wohnung) suchen und einrichten. Das hab ich in der Vergangenheit sehr gerne gemacht- ihm auch einen Platz in der WfB besorgt. Er arbeitete dann immer weniger, saß schließlich nur noch in seiner Wohnung vor der Glotze und vergammelte mehr und mehr. Er ließ es auch nicht zu, dass ich putzte u. aufräumte bei ihm. Er war aggressiv und misstrauisch, stritt mit jedem, der ihm begegnete. Ja sprach Fremde auf der Straße an, telefonierte ständig mit der Polizei-es war einfach furchtbar. Sein Betreuer ging schließlich 2 bis 3 x in der Woche mit ihm einkaufen und trotzdem lief alles schlecht. Schließlich wurde er zwangseingewiesen und anschließend im Heim untergebracht. Alle gehen ihm aus dem Weg. Er ist ein Monster- aber er ist mein Sohn. Er hat sonst niemanden, aber alles in mir streubt sich, ihn zu besuchen. Rufe ich ihn an, frag er "warum rufst du mich an?". "Wollte dir eine Freude machen". "Du brauchst mir keine Freude machen, ich will auch keine Briefe von dir" usw.
Mein schlechtes Gewissen ist ständig präsent und das Mitleid-
aber kriege die Kurve nicht, ihn zu kontaktieren. Dann ruft er wieder an und will meine Besuche "wann kommst du mich endlich besuchen?" (er will mich benutzen, ihm wieder zur "Selbständigkeit" zu verhelfen), aber das geht nicht. Was soll ich nur machen ?

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I
inesa_12879567
09.11.17 um 21:14
In Antwort auf tuan_12774428

Sehr ähnliche Situation - aber anders
Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass krame ich hier auch mal im Forum rum.

Deine Situation ist meiner eigenen sehr ähnlich.
Auch bei mir ist es die Mutter, die unter Schizophrenie leidet.

Vorgeschichte:
----------------------------------------------------------------------------
Ich kann nicht sagen, seit wann das genau der Fall ist, aber so ungefähr im Alter von 10 Jahren habe ich die ersten seltsamen Verhaltensweisen zu spüren bekommen (z.B. "Los, wir müssen jetzt eine Runde um den Block gehen" - zu nächtlicher Stunde als kleiner Junge...).

Mit ca. 12 Jahren bin ich vom Jugendamt in eine Heimeinrichtung gebracht worden, welche aber nahe am Wohnort meiner Mutter lag, was dazu führte, dass Sie auf einmal mitten in der Nacht vor meinem Bett stand und mich zu einen kilometerlangen Marsch durch die Nacht zurück nach Hause abgeholt hat. Die wollen mir alle was tun, sagte sie. Daraufhin wurde ich natürlich am nächsten Tag erneut zuhause abgeholt und in ein ca. 150km weit entferntes Jugendheim gebracht, in dem ich dann meine Jugend verbracht habe.

Lange Zeit hatte ich gar keinen Kontakt zu meiner Mutter. Nach einem halben Jahr habe ich dann nachgefragt und wir haben oft telefoniert. Auch Besuche waren möglich und es ging Mutter eigentlich ganz gut, wie es den Anschein machte.
Nach einer Weile wurden Ihre Schübe aber wieder schlimmer, was bis zur Einweisung in eine psychiatrische Klinik führte (Ich vermute Zwangsweise).

Nach der Therapie dort wurde ich aus dem Kinderheim wieder nach Hause "entlassen". Das war zu Beginn der Sommerferien, ich zu der Zeit etwa 15-16 Jahre alt.
Nach ca. 2 Wochen wurde ich allerdings schon wieder vom Jugendamt abgeholt, erstaunlicherweise diesmal auf Wunsch meiner Mutter, da sie merkte, dass es ihr doch noch nicht so gut geht (für dieses "ins Heim geben" macht Sie sich bis heute Vorwürfe).
Es folgte wieder ein Kontakt über das Telefon, Ihre Krankheit griff aber immer wieder um sich, so dass irgendwann von meiner Seite nur noch ein passiver Kontakt vorhanden war (Sie hat nahezu täglich angerufen, ohne dass es irgendetwas gab, worüber wir sprechen konnten).

Irgendwann habe ich den Kontakt von meiner Seite aus abgebrochen, und nur noch über das Jugendamt Briefe von Ihr empfangen. Nachdem sie dann aber irgendwann meine Adresse hatte, tauchte Sie wieder bei dem Heim auf und hat verschiedenartig "Terror" gemacht.
Das führte über kurz oder lang zu einem weiteren Aufenthalt in einer Nervenklinik.

Danach ging es ihr aus meiner SIcht auch wieder besser und ich konnte wieder halbwegs normal Kontakt zu Ihr halten. mittlerweile war ich 17 und bin in durch Verselbstständigungsmöglichkei ten in eine eigene Wohnung gezogen. Der Kontakt zu Mutter ging weiter übers Telefon und gelegentliche Besuche meinerseits.


Jetzt bin ich fast 27 Jahre alt und die Beziehung zu meiner Mutter hat sich in keinster Weise "normalisiert". Die Bindung zu ihr ist auf familiärer Sicht nicht mehr vorhanden. Immer wieder habe ich versucht Kontakt mit Ihr zu halten, aber früher oder später konnte ich es nicht mehr (Immer die gleichen Themen - "Ich hätte dich nicht ins Heim geben sollen" - "Würde Opa Willi noch leben, dann ginge es uns gut" - "Hätte ich doch den Michael geheiratet, dann ginge es uns jetzt gut" und weiteres mit dem Tenor "Alles ist scheiße, ich bin Schuld, das Leben ist vorbei").
Ich habe aus Mitleid noch telefonischen Kontakt zugelassen und immer wieder versucht, ihr positiven Input zu geben, was aber in keinster Weise zu Ihr durchdrang. Ihre Negativität hat es quasi einfach verschluckt.

In letzter Zeit ist es wieder sehr extrem geworden. Medikamente nimmt Mutter schon lange nicht mehr und auch ihren Sozialarbeiter ist sie irgendwie losgeworden.
Sie steht auf einmal vor der Tür der WG, die ich bewohne und versucht mir klar zu machen, dass sie sich so extreme Sorgen um mich macht, und alle uns (mir und ihr) schaden, bzw. uns umbringen wollen, redet Wirr und blockt alles ab.

Aktuelle Situation:
------------------------------------------------------------------------------
Nachdem meine Mutter heute auf ihre Nachbarin losgegangen ist (weil diese auch zu der Verschwörung gehört und ein wichtiger Bestandteil "des Zeugs was vor sich geht" ist - Sie wohnt übrigens in Moers, ich in Köln) wurde sie erneut zwangseingewiesen und wartet nun darauf, dass morgen der Richter (vermutlich und hoffentlich) eine erneute stationäre Therapie anordnet.

Ich bin mittlerweile soweit gekommen, dass es für mich nicht mehr tragbar ist. Für meine eigene Gesundheit und den Frieden meiner WG-Mitbewohner werde ich diese Therapie meiner Mutter durch Kontakt zu den Ärzten / Pflegern noch mitverfolgen und stärker Kontakt zu ihrem momentan engsten Freund halten, aber derweil auf jeden Fall eine Möglichkeit suchen, in Zukunft nicht mehr in solche Situationen zu gelangen. Wenn es heißt, den Kontakt entgültig abzubrechen (ein Umzug der WG steht ohnehin für Herbst bevor), dann ist es das, weitere Möglichkeiten ergeben sich vielleicht im Laufe der nächsten Wochen, für Ratschläge bin ich immer offen...

Soviel zu meiner Geschichte mit meiner paranoid-shizophrenen Mutter. Ich hoffe es ist nachvollziehbar geschrieben und es hilft dem Leser, eine weitere Perspektive mit vermutlich ungewöhnlichem Hintergrund zu lesen.
Über einen weiteren Austausch wäre ich ebenfalls dankbar, gerne einfach bei mir melden oder diesen Thread wieder beleben.

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Hallo mich würde sehr interessieren wie es mit deiner Mutter und dir weiter gegangen ist 

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I
inesa_12879567
03.02.18 um 14:36
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Hallo zusammen

Ich habe hier schon einige interessante Beiträge zu dem Thema gelesen, meistens waren sie aber schon ein paar Jahre alt. Daher wollte ich neu dieses Thema anschneiden, um mich mit anderen Angehörigen austauschen zu können. Meine Mutter leider nun schon seit mehr als 20 Jahren an Schizophrenie. Das erste Mal ist es ausgebrochen als ich ca. 11 Jahre alt war, nun bin ich 37. Sie war damals mehrmals in der Psychiatrie, anfangs meistens zwangsweise. Zwischenzeitlich hatte sie einen guten Arzt, der es ohne Klinikaufenthalte im Griff hatte und ein paar Jahre war sie auch symptomfrei, sogar ohne Medikamente. Nun ist es seit 6 Jahren aber immer schlimmer geworden. Sie setzt die Medikamente ständig ab, muss dann wieder zwangsweise eingeliefert werden. Sie leidet unter starkem Verfolgungswahn, bezieht alle, wirklich alle, die sie kennt und je kannte in diesen Wahn ein, alle wollen ihr schaden etc. ich habe lange versucht, ihr zu helfen. Sie hat teilweise bei mir gewohnt, ich bin mit ihr zu Ärzten, aber mit der Zeit musste ich mich abgrenzen, da sie mich und meine Bekannten, Freunde, Partner immer mehr in ihren Wahn einbezogen hat. Es wurde teilweise so schlimm, dass ich nicht mehr mit dem Hund nach draussen konnte, da sie sich eingebildet hat, es würde mich jemand entführen. Nun wohnt sie alleine, ich versuche so gut es geht (oder eben nicht) ihr zu helfen, aber es wird immer schlimmer. Je mehr ich mich abgrenze, desto wütender wird sie auch auf mich und so habe ich nun auf ihre Behandlung auch keinen Einfluss mehr. Ich bin ziemlich verzweifelt, sie wird ja auch nicht jünger und ich weiss mir keinen Rat mehr.
Würde mich sehr freuen, mich hier mit anderen Angehörigen austauschen zu können, um mal zu hören, wie andere damit umgehen.
Lieben Gruss
Robbinchen

Hallo Robbinchen.

Mir geht es ziemlich ähnlich wie dir und zur Zeit ist es wieder ganz schlimm.
Meine Mama hat auch drei Krankenhaus Aufenthalte hinter sich.

Egal was ich mache oder sage ist schlecht.

icH bin einfach nur noch tief traurig und kann sie aber einfach nicht im Stich lassen egal wie sehr sie mich nervt bzw mir ihre komischen Geschichten erzählt.

icH denke oft darüber nach einfach zu gehen und sie sich selbst zu überlassen aber ich schaffe es nicht.

jeDoch bin ich so aber auch keine Hilfe weil ich oft sehr  gemein bin zu ihr.
Danach habe ich schreckliche Schuldgefühle!

Eine Hölle aus der ich nicht rauskomme!!

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