Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, aber es fühlt sich einfach alles zu viel an.
Mein Hunger/Appettit ist einfach derzeit absolut grenzenlos, weil ich so extrem überfordert bin und mich gleichzeitig vorm Versagen fürchte (ja, irgendwie macht das keinen Sinn...). Ich will nur fressen und kotzen, das ist das einzige woran ich denken kann, stämme mich aber gegen diesen Impuls, weil ich weiß wohin mich das führen würde. Stattdessen suche ich mir eben andere Ablenkungen und will eigentlich den ganzen Tag nur Zocken (PC Spiele) um nichts von all dem zu spüren. Ach ja... und nebenbei hau ich mir auch irgendwie den ganzen Tag Futter rein - also das Bulimie-typische "Grasen". Natürlich geh ich auf wie'n Hefeklos.
Ich will nicht raus gehen, muss aber, denn ich habe einen Hund. Und ich liebe es eigentlich rauszugehen und mich mit ihm zu bewegen, aber mit diesem permanenten Gedanken im Kopf das mich ALLE anschauen und sagen/denken ich wäre ein Wal/Panzer/usw, ist es für mich unerträglich und ich beeile mich so schnell ich nur kann, dass mich nicht so viele sehen. Deshalb geh ich meistens nachts raus...
Der ganze kack Alltag überfordert mich, und ich krieg einfach nix gerissen. Wenn mein Hund nicht wär, würd' ich einfach Verwahrlosen.
Und meinen Unikram mal zu reißen kann ich auch nicht.
Warum kann ich mich nicht mehr 24/7 non-stop in Arbeit schmeißen und unvernünftig wenig essen, einfach NG werden und dann in Therapie gehen, ich werde gesund und dann gibts ein ganz rosarotes Happy End?
Warum muss sich das denn so drehen, dass ich anfange zu Essen wie ein Tier - mich nicht traue zu kotzen, bzw. weil es sich ja auch gar nicht "lohnt", ich will nur noch schlafen, schlafen, schlafen, und zocken. Ich hab keinen blassen Dunst wie ich das überhaupt schaffen soll.
Ich könnte heulen und wünschte ich könnt einfach den Reisverschluss öffnen und aus diesem räudigen Körper steigen. Ich fühle mich so unendlich allein mit diesem riesengroßen Haufen Scheiße.
Aber wer soll mich auch ernst nehmen mit einer nicht-akuten Bulimie, kugelrund und so gar nicht krank aussehend? Ich weiß, es kommt nicht aufs Gewicht und aussehen an, aber wenn ich das gegenüber dem Arzt erwähne, oder auch andere das wissen - keine Sau fragt danach. Keiner will wirklich wissen wie es mir geht, womit ich kämpfe. Vielleicht bin auch ich diejenige die dieses Thema tabuisiert. Und irgendwie will/muss ich auch gar nicht darüber reden, ich will mich nur nicht alleine auf der Welt fühlen - einfach weil ich mich allem so schutzlos ausgeliefert und wehrlos fühle. (Ich hoffe ihr versteht was ich meine, ich kanns irgendwie so schlecht ausdrücken...)
Ich versuche mir 24/7 in den Arsch zu treten, endlich aufzuhören zu fressen, vernünftig zu essen - hat ja vorher auch geklappt, endlich vernünftig meinen Unikram zu machen, zu vernünftigen Zeiten aufzustehen und endlich einfach mal zu machen was ich soll und muss um zu dürfen was ich will.
Wie kann man denn so träge und antriebslos sein? Manchmal frage ich mich, ob ich nicht einfach nur fett und faul bin - vielleicht bin ich es ja. Einfach undankbar, nehme und nehme und bediene mich am Tisch des Lebens, und trage nicht meinen Teil dazu bei.
Wie komme ich denn da raus? Ich kann doch nicht einfach auf den St-Nimmerleins-Tag warten bis die Therapie kommt. bzw. bis das mal anschlägt?
Beruflich bin ich auch völlig die inkompetente Flasche. Das Praktikum hat mich einfach nur kaputt gemacht. Anstatt das meine Anleiterin mir geholfen hat Kompetenzen zu entwickeln um mit Situationen umgehen zu können und einfach mehr Standfestigkeit zu bekommen, gabs nur "Ja warum kannst du das nicht?" und immer noch mehr Druck, Druck, Druck.
Ich bin zu dumm ein Studium zu reißen und dann soll ich in nen Beruf gehen für den ich dachte geeignet zu sein, aber jetzt völlig zusammengefaltet bin und eigentlich nicht fähig.
Ich seh da eigentlich nur Schwarz für mich. Ich komm nicht vor und nicht zurück, und das einzige was vermutlich die Lösung wäre, wär einfach ein derber Arschtritt, bei dem ich mal wieder auf die Beine komm. Aber wie das?
Vermutlich müsst ich mich nur mal auf die Waage stellen und ich könnt gleich den Kühlschrank in den Mülleimer räumen. Aber auch dafür fehlen mir die "Eier".
Ich fühle mich unendlich scheiße und meine einzige Antwort darauf heißt "Flucht". Ich finde mich in diesem riesigen Spannungsfeld nicht zurecht und nun benutze ich auch meine Beziehung um diese Flucht zu leben, indem ich einfach jeden Tag den wir nicht zusammen bin so tottraurig bin, dass ich ebenfalls nix hinkriege und mich in einer Abwärtsspirale meiner Traurigkeit, Unzufriedenheit, Frust, Angst wiederfinde.
Auf den ersten Blick, ist meine Situation ja auch gar nicht so schlimm - ganz normal halt für Studenten. Yolo. Aber was sich in meinem Kopf abspielt ist einfach permanenter Psychoterror auf allen Ebenen und ich dreh mich und dreh mich. Ich hab noch 9 Wochen frei und das ist mehr als genug Zeit um wieder komplett irre zu werden.
Wer kennt die Lösung?