Mal wieder ein Erfahrungsbericht
Zunächst: Ich bin mit meiner LadyCup in Grösse L mehr als zufrieden.
Am Anfang braucht es etwas Übung aber schon beim zweiten Zyklus hatte ich den Dreh raus. Auch wenn es zunächst fast unmöglich scheint oder sogar etwas weh tut (war bei mir vor allem beim Entfernen der Fall. Ausserdem habe ich am Anfang wohl so rumgemurkst, dass es danach beim Pinkeln gebrannt hat. Das geht aber weg und ist bei richtiger Anwendung nicht der Fall!). Haltet also durch und gebt vielleicht nicht gleich auf, bei mir hat sich das total gelohnt.
Ich habe gemerkt, dass sich der Cup einfacher entfalten kann, wenn ich ihn mit der Falte gegen vorne (also Öffnung des C gegen das Gesäß/den Rücken) einführe. Wenn er drin ist, direkt loslassen, dann ploppt er auf. Irgendwie klappte das zuerst nicht wirklich, da hatte ich ihn aber zu weit reingeschoben. Nur ungefähr der halbe Becker muss drin sein, wenn man loslässt. Entspannung ist dabei echt das a und o. Die kam bei mir automatisch nach ein paar Versuchen.
Danach versuche ich immer, ihn wieder herauszupressen. Bewegt er sich dabei nicht mehr, weiß ich, dass er gut festsitzt. Rutscht er direkt wieder raus, hat es gar kein Vakuum gegeben.
Ich habe den Stiel meines Cups noch ein kleines bisschen gekürzt. Dann war er super angenehm (bzw. nicht mehr wahrnehmbar). Das ist wie bei den Tampons. Wenn sie gut sitzen, merkt man sie nicht, manchmal ziepen sie aber auch ein bisschen ist beim Ladycup genauso.
Das Entfernen hat mir am Anfang am meisten Mühe bereitet.
Zunächst: pressen hilft schon mal gar nicht! Bei mir war es am einfachsten, wenn ich den Cup von unten ca. in der Mitte des Bechers eingedrückt habe. Zu weit unten geht nicht, weil man abrutscht und sich das Vakuum nicht löst. Oben beim Rand des Bechers fand ich es unpraktisch. Also in der Mitte.
Erst wenn sich das Vakuum gelöst hat, kann er rausgezogen werden. Das finde ich immer noch ein wenig unangenehm aber nicht schmerzhaft.
Ich fand es richtig erstaunlich zu sehen, wie wenig Blut man tatsächlich verliert, obwohl ich in den ersten zwei Tagen eine echt starke Menstruation habe und früher alle 1-2 Stunden ein Maxi-Ob gewechselt habe, musste ich meinen mein L-Cup nun nur noch alle 6 Stunden leeren und auch da war er noch nicht zum Überlaufen voll. In den Tagen 3-6, reicht bei mir alle 12h ein unglaublicher Vorteil! Und im Gegensatz zu Tampons, bei denen ich sicherheitshalber immer noch eine Slip-Einlage verwendet habe, die dann auch meistens notwendig war, brauche ich diese beim LadyCup gar nicht mehr. Das Höschen ist trocken, nichts läuft aus! Bei weißer Unterwäsche würde ich vielleicht trotzdem empfehlen an den sehr starken Tagen eine Slip-Einlage zu verwendenden. Und zwar nicht, weil der Becher nicht hält, sondern weil sich vom Wechsel-Vorgang manchmal noch etwas Blut in der Scheide befindet, das dann mit der Zeit schmiert.
Allgemein ist es wohl so, dass das Wechseln des Bechers eine grössere Sauerei ist als bei einem Tampon, schon nur weil sich das Geschmiere beim Tampon auf einen Finger beschränkt, beim Becher auf die halbe Hand. Dafür ist aber die Gebärmutterschleimhaut im Becher drin, nicht wie beim Tampon, der an den starken Tagen oft Fäden zieht.
Wenn man neben dem Klo ein Waschbecken hat, ist das klar von Vorteil.
Für das wechseln auf öffentlichen Toiletten empfehle ich Feuchttücher! Oftmals wird ja geraten, den Cup und die blutigen Hände mit einer Wasserflasche zu reinigen. Ein Liter ist dafür aber echt knapp .
Ich wasche vorher meine Hände sauber, ziehe den Cup raus, leere ihn aus, reinige dann meine Hand mit einem Feuchttuch, spüle den Cup allenfalls mit etwas Wasser aus der Flasche oder aber reibe ihn nur mit Klopapier aus, setze ihn wieder ein, nochmals ein Feuchttuch, dann Hände waschen. Das reicht für zwischendurch längstens. Zuhause reinigt man dann ja wieder gründlich.
Aber es ist ja wie gesagt so, dass man den Cup wiiirklich nicht allzu oft wechseln muss. Gerade am Anfang war ich da sehr unsicher und wollte alle 2h nachsehen, ob er auch ja noch nicht voll ist und gleich auslaufen wird. Aber wie gesagt, einmal in 6h reicht auch an den starken Tagen bei mir völlig, während der leichteren Tagen reicht bei mir sogar nur alle 12h, so das Wechseln auf öffentlichen Toiletten ja auch oft vermieden werden kann, im Gegensatz zu den Tampons...
Also habt Mut