Meine Mum ist alkoholikerin!
Hallo ihr Lieben,
bin jetzt erst zum zweiten Mal hier im Forum aber ich denke das ihr hier gute Ratschläge gebt und deswegen schreibe ich euch einfach mal...viell. tut es mir auch einfach gut, mir alles von der Seele zu reden.
Meine Mum ist alkoholikerin und das schon seit ich denken kann. Ich bin jetzt 21 Jahre alt und ich wohne mit meinem Freund seit ein paar Wochen zusammen. Aber jeden Mittag nach der Arbeit gehe ich zum Essen nach Hause zu meiner Mum. Also sie ist nicht immer betrunken, sondern nur ein oder zwei Wochen, dann ist wieder eine Woche normal und ich liebe diese Zeit, denn dann kann ich mit ihr so viel unternehmen, wir können über alles reden und es ist einfach wunderschön. Denn ich liebe meine Mum über alles, sie ist eine so tolle Mutter, wenn sie nüchtern ist. Naja also iwi sollte ich mich wahrs. schon daran gewöhnt haben, aber so ist es nicht...jedes Mal wenn diese Wochen wieder sind, geht es mir so schlecht, ich bin furchtbar traurig und gleichzeitig so wütend. Und es quält mich sie so zu sehen. Ich habe auch schon versucht ihr zu helfen, ich habe ihr gesagt, dass ich mir wünsche das sie aufhört, ich habe dabei geweint, ich habe ihr auch einen Brief geschrieben, ich habe sie schon angeschrien, als es einmal ganz schlimm war. Aber es hat alles nichts geholfen. Entweder hat sich gar nichts geändert oder es wurde schlimmer oder meine Mum war böse auf mich, weil sie dachte ich würde ihr etwas schlimmes wollen, obwohl ich ihr doch nur mitteilen möchte, wie schlimm die ganze Situation für mich ist und das ich Angst um sie habe. Sie war auch schon einmal im Krankenhaus deswegen, vor ein paar Jahren, da hat sie gesagt sie hört auf und ist auch in eine Gruppe gegangen, aber nach einem Jahr oder so hat sie damit aufgehört und wieder angefangen. Und eines der schlimmen Dinge ist, das seit ich denken kann, ich mir schon immer Sorgen gemacht hab, über alles und ich habe immer Angstzustände, nicht sehr schlimm, aber schon. Ich glaube langsam ich habe wirklich einen seelischen knacks oder sowas. Ich kann mich auf nicht 100 % konzentrieren, ich habe im Kopf immer meine Mutter und die Angst das ihr etwas passiert. Immer. Ich bin sooo glücklich mit meinem Freund, alles läuft gut, er will mich viell. sogar heiraten und wir wohnen zusammen, es ist so schön...doch egal was wir machen oder wo wir sind, ich bin mit halbem Kopf immer Zuhause. Es quält mich, denn ich kann mich nie 100 % über etwas freuen. Ich fühle mich als hätte ich einen Stein im Hals oder in der Seele, ich kann sogar fast spüren wie es immer weh tut. Es ist unerträglich. Ich kann mit niemandem darüber sprechen, nicht einmal mit meiner allerbesten Freundin, obwohl ich ihr blind vertraue und sie zu unserer Familie gehört. Und ich habe auch Angst davor, dass es schlimmer wird, sollte ich es jemandem sagen. Meine Mum würde mich wahrs. verstoßen. Ich weiß einfach nicht weiter...ich habe schon daran gedacht, es zu ignorieren, mich damit abzufinden, doch ich kann nicht. Ich überlege schon, ob ich zu einer Beratung gehen soll...aber was sage ich dann da?! Ich versuche mir einfach nichts anmerken zu lassen, aber ich bin so oft so traurig, kann mich auch nicht richtig auf meine Arbeit konzentrieren und manchmal ist mir alles so egal. Ich würde am liebsten sterben, dann würde ich nichts mehr sehen, fühlen und hören von allem.
So, tut mir leid das es so lang ist...aber viell fühl ich mich jetzt auch ein bisschen besser. Zum ersten Mal hab ich mir alles von der Seele geredet.
Wär schön, wenn ihr mir euere Meinungen und Gedanken schreibt.
Vielen lieben Dank, eure sweetblondie
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Kopf hoch es gibt immer eine Hoffnung
Ich finde es wirklich gut, dass du dich um deine Mutter sorgst, aber es bereitet dir eine unerträgliche psychische Belastung. Du fühlst dich besser nachdem du deine Sorgen von der Seele geschrieben hast. Das ist ein gutes Zeichen und ich fände es gut wenn du eine Selbsthilfegruppe von Menschen mit alkoholabhängigen Angehörigen besuchen würdest. Dort triffst du Leute, die gleichgelagerte Probleme haben wie du und ihre Erfahrungen mit dir teilen. Du wirst mehr über die Problematik der Sucht erfahren und Lösungswege besprechen um deine Mum von der Sucht zu heilen. Deiner Mum Vorhaltungen zu machen und versuchen ihr das Versprechen abzuringen nicht mehr zu trinken wird auf unfruchtbaren Boden fallen. Meine Meinung ist,deine Mum sollte eine Entzugstherapie machen, also nicht nur eine Entgiftung in einer Klinik sondern nachfolgend eine längerfristige Entzugsbehandlung. Es wird schwer sein Deine Mum dazu zu bewegen, aber mit den Erfahrungen, die du in der Sebsthilfegruppe sammelst ist eine berechtigte Hoffnung in der Zukunft möglich. Noch einen Rat, wenn du dich in einer Selbsthilfegruppe verstanden und wohl fühlst, wechsel in eine andere.
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Kopf hoch es gibt immer eine Hoffnung
Ich finde es wirklich gut, dass du dich um deine Mutter sorgst, aber es bereitet dir eine unerträgliche psychische Belastung. Du fühlst dich besser nachdem du deine Sorgen von der Seele geschrieben hast. Das ist ein gutes Zeichen und ich fände es gut wenn du eine Selbsthilfegruppe von Menschen mit alkoholabhängigen Angehörigen besuchen würdest. Dort triffst du Leute, die gleichgelagerte Probleme haben wie du und ihre Erfahrungen mit dir teilen. Du wirst mehr über die Problematik der Sucht erfahren und Lösungswege besprechen um deine Mum von der Sucht zu heilen. Deiner Mum Vorhaltungen zu machen und versuchen ihr das Versprechen abzuringen nicht mehr zu trinken wird auf unfruchtbaren Boden fallen. Meine Meinung ist,deine Mum sollte eine Entzugstherapie machen, also nicht nur eine Entgiftung in einer Klinik sondern nachfolgend eine längerfristige Entzugsbehandlung. Es wird schwer sein Deine Mum dazu zu bewegen, aber mit den Erfahrungen, die du in der Sebsthilfegruppe sammelst ist eine berechtigte Hoffnung in der Zukunft möglich. Noch einen Rat, wenn du dich in einer Selbsthilfegruppe verstanden und wohl fühlst, wechsel in eine andere.
Berichtigung
Entschuldige ich bin manchmal etws schusselig, wenn du dich in einer Selbsthilfegruppe wohlfühlst, dann wechsel sie natürlich nicht. Wechsel sie wenn u dich unverstanden fühlst.
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Deine Mom trinkt...
Hallo Sweetblondy!
Ich habe Deinen Beitrag gelesen und muss schon sagen, er macht mich traurig.
Natürlich machst Du Dir um Deine Mutter große Sorgen. Verständlich!
Was zugleich bedeutet, dass Du viel zu viel Verantwortung für Deine Mutter übernommen hast. Du glaubst, dass das Wohl und Weh Deiner Mutter allein von Dir abhängt - stimmts? Das ist normal! Du weißt es nicht anders!
Wie lange trinkt Deine Mutter denn schon? Hat sie schon getrunken, als Du noch ein kleines Kind warst?
Kinder von Alkoholikern entwickeln ein zu hohes Verantwortungsgefühl. Sie glauben, sie müssen sich ständig um den trinkenden Elternteil kümmern, damit diesem nichts zustößt. Deine Schilderungen weisen darauf hin, dass Du Dich sehr mit dem Wohl und Weh Deiner Mutter gedanklich beschäftigst. Darum läßt Du Dir für Dein eigenes Leben zu wenig Freiraum. Du quälst Dich zusehends und kannst nicht mehr los lassen, was das Alkoholproblem Deiner Mutter angeht. Du musst unbedingt Abstand gewinnen von dem Problem!!
SChon deshalb,weil Du schon bei Dir selbst psychische Belastungen erkennst, wird es höchste Zeit, eine Selbsthilfegruppe (SHG) aufzusuchen. Dein Argument: "Ich weiß nicht, was ich dort erzählen soll...!" greift nicht, denn Deine Sorgen konntest Du hier ja auch schildern. In einer SHG wird man behutsam auf Dich eingehen, denn DU BIST KEIN EINZELFALL!! SChon allein, dass Du darüber sprechen kannst, wird Dir große Erleichterung verschaffen. Hole Dir Tipps und höre, wie es anderen damit geht, Trinker in der Familie zu haben.
Wenn Du glaubst, dies wäre Verrat an Deiner Mutter, so ist dieser Gedanke typisch für Menschen in Deiner Situation! Du unterstützt unbewußt das Trinken Deiner Mutter dadurch, dass du SIE beschützt, verstehst du das?
Lese Bücher über dieses Thema! Es gibt genügend Bücher, die sich mit diesem Problem befassen!
Suche Dir HIlfe beim Kreuzbund, oder bei den Al-Anon-Gruppen, oder bei den Freundeskreisen Hilfe! Es gibt möglicherweise sogar Gruppen für Kinder von Alkoholikern. Erkundige Dich und tu was! So kann es nicht weiter gehen!
Ausserdem: Auch Du hast ein Recht auf EIN EIGENES LEBEN !
Du kannst nicht alles auf Deine trinkende Mutter ausrichten, auch wenn Du sie noch so liebst, was klar ist.
Noch ein klares Wort zu ihr:
Wenn sie die Therapie abgebrochen hat, ist sie selbst schuld!
NICHT DU !
Mache ihr klar, dass du sie nicht mehr besuchen kommst, wenn sie nicht sofort etwas gegen ihre Trunksucht aktiv zu tun bereit ist!
Mach ihr Druck, wenn Du sie nicht irgendwann tot unter dem Tisch vorfinden willst! (Entschuldige meine krasse Ausdrucksweise - aber mit zärtlichen Worten ist hier niemandem geholfen!). Auch Du kannst etwas tun, wenn Du sie unter Druck setzt! Natürlich wird sie auf "beleidigt" machen, wenn sie erst gemerkt hat, dass du Sie nicht mehr unterstützt! Doch nur dieser krasse Kehrt-schwenk-Marsch kann was bewegen!
Ich wünsche Dir viel Erfolg und bleibe hart! NUR SO VERÄNDER SICH WAS!
Hilfeseiten gibts genug!
Guck mal bei Kreuzbund.de, Al-Anon.de usw.
Infos und Adressen speziell für Angehörige gibts unter "Diesuchtanderer" im Internet!
Viel Erfolg und halte durch!
Liebe Grüße
Therry
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