Hallo ihr Lieben,
ich bin mitlerweile an einem Punkt angekommen, an dem ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß und wende mich hiermit an euch, da ihr eventuell schon Erfahrungen damit habt.
Hier die Geschichte:
Meine beste Freundin kenne ich seit dem Kindergarten also seit 16 Jahren und wir sind sehr eng befreundet. Sie ist 20 Jahre alt und ich 19. Wir machen zur Zeit beide Abitur und wollen auch beide studieren.
Angefangen hat alles am Anfang des Jahres. Sie war noch nie ein Mensch der wohl viel Freude am Leben hat.. Sie hatte oft Vorurteile und wenn sie sich eine Meinung gebildet hatte, hat sie diese auch nicht mehr geändert. Eine ihrer schlechtesten Angewohnheiten - bis heute andauernd - ist das übermäßige Schlafen. Jeder schläft gerne aber sie ist - vorausgesetzt, sie wird nicht gezwungen wach zu bleben - eventuell 5 Stunden am Tag wach und DAS WARS! Aber damals hab ich mir noch nichts dabei gedacht, sie meinte immer sie wäre so müde.
Dann hat es richtig angefangen: wir haben mit ein paar anderen Leuten eine Fahrgemeinschaft zu unserer Schule und auf einmal hat sie Angstzutände bekommen wenn sie bei jemandem mitfahren musste - sie hat sich immer eingebildet ihr Körper würde das nicht mitmachen d.h. sie dachte sie bekommt gleich Durchfall oder/und Erbrechen. Wenn ich sie gezwungen haben zum Mitfahren musste sie sich tatsächlich erbrechen. Seit dem hab ich sie nicht mehr gezwungen.
Sie hat bald darauf selbst gemerkt, dass es so nicht weitergeht weil das ihr Leben ja total einschränkt und ist zu einem Psychater gegangen. Seit dem nimmt sie Antidepressiva, da heraus gekommen ist dass sie Angsterkrankung durch Depressionen zustande gekommen sind. Ich dachte dann, es würde sich jetzt alles beruhigen.
Doch bald darauf hab ich bemerkt, dass sie immer dünner wird.. als ich sie darauf angesprochen habe, meinte sie, das sei wegen den Antidepressiva (seit dem sie weiß, dass sie depressiv ist, schiebt sie ALLES auf die Depressionen, z.B. wenn sie zu faul ist für die Abschlussprüfungen zu lernen)
Dazu muss man auch sagen, dass ihre Psychologin (ich kenne sie nicht persönlich, da diese meint eine Gruppensitzung mit mir sei Zeitverschwendung) wohl total unkompetent ist, denn als diese bemerkt hat, dass meine Freundin immer dünner wird hat sie nur gemeint "sie sollten jetzt damit aufhören und wieder normal essen, sonst bekommen wir zusätzlich zu den depressionen auch noch eine Essstörung hinzu und das können wir wirklich nicht gebrauchen"
- zu diesem Zeitpunkt reduzierte sich ihr Gewicht von 54 kg auf 42 (und sie war vorher schon äußerst schlank, sie ist nämlich nur 158 cm groß)
Dann gab es - auf mein Drängen hin - von der Psychologin die doppelte Dosis Antidepressiva. Meine Freundin hatte es eingesehen, dass sie mittlerweile aussieht wie ein Strich in der Landschaft (früher war sie immer so stolz auf ihre weiblichen Rundungen, die jetzt vollständig verschwungen sind) und hat wieder 3 kg zugenommen.
Ich weiß, dass depressive gerne lügen und ich informiere mich im Internet und bei Bekannten, doch jedesmal wenn ich denke es wird besser setzt sie noch einen drauf und es wird noch schlimmer.
Und um jetzt nicht noch mehr zu schreiben (sorry übrigens dafür ist echt viel Text):
Heute höre ich von der Schwester von meiner besten Freundin per SMS: "Sie hat sich gerade im Spiegel angesehen und gesagt: Jetzt habe ich schon wieder so einen Bauch bekommen! Ab Montag wird wieder abgespeckt!"
Leider meint sie das 100 % ernst.
Was jetzt?
Es heißt auf Fachärztenseiten, man solle ein "offenes Gespräch" führen:
- ich spreche sie darauf an, dass sie extrem dünn geworden ist und das nicht gut aussieht
- ich frage sie was und wie viel sie gegessen hat
-> sie gibt zu, oft auch gar nichts zu essen an manchen tagen das sei ihre bestrafung, wenn es kein guter tag gewesen sei!
Bitte helft mir, ich will ihr nicht zusehen, wie sie sich selbst zerstört!
DANKE!!