Ich versteh dich sehr gut
Es ist die absolute hölle, jemandem nicht helfen zu können. ich musste das selbst vor kurzem durchmachen. mein schwiegervater hatte lungenkrebs. es wurde ca. vor einem jahr festgestellt. zuerst ging er noch freiwillig in die lungenklinik, hat chemo bekommen und bestrahlung und dann hatte er die schnauze voll. ende august fing es an, dass es ihm immer schlechter ging. er hat nichts mehr gegessen, fast den ganzen tag geschlafen, extrem abgenommen und war zeitweise kaum mehr ansprechbar. wir wollten ihn ins krankenhaus bringen und er meinte, wenn wir das tun, bringt er sich um. er hatte sich aufgegeben und wir konnten nichts tun. irgendwann kam der punkt, an dem wir das akzeptieren mussten und dann blieb uns nur noch übrig, ihn richtung tod zu begleiten. das haben wir auch getan und schließlich ist er mitte september verstorben.
das einzige was du tun kannst ist folgendes - sei für deinen partner da, geh normal mit ihm um, rede mit ihm über die krankheit, wenn er darüber reden will... wenn er nicht reden will, dann lass ihn. zwing ihn zu nichts, es ist sein leben, sein körper, seine entscheidung. es gibt nichts was du tun kannst, um das zu ändern. ich weiss, das ist leicht gesagt, aber glaub mir, wir haben das durchgemacht und geschafft und wenn du mal siehst, wie ein mensch leidet, immer weniger wird und nur noch vor sich hin vegetiert, dann ist der tod selber gar nicht mehr so schlimm, denn dann weisst du, dass derjenige es jetzt hinter sich hat, keine schmerzen mehr hat und dass es ihm jetzt gut geht.
ich wünsche dir ganz ganz viel kraft.