Passiv statt aktiv
Die Mama der Freundin meines großen Bruders hatte auch Brustkrebs gehabt, ist schon ein paar Jahre her, und hat es gut überstanden. Sie hat zwar ziemlich zugenommen (Cortison) und Ihre Haare sind jetzt ziemlich grau geworden.
Das war damals eine schwere Zeit für Ihre Tochter, und Sie hat wirklich viel geweint. Die meisten Leute haben das aber nicht wirklich mitbekommen.
Mein Bruder hat die Mama auch oft besucht, allerdings immer mit seiner Freundin. Er hat sich immer ganz normal Ihr gegenüber verhalten, und sich immer passiv eingefügt.
Wenn die Mama angefangen hat über Ihre Krankheit zu sprechen, hat er mit Ihr drüber geredet, wenn Sie nach alltäglichen Dingen gefragt oder geredet hat, hat er eben das Thema weiter geführt.
Ich glaube Du solltest deinem Freund sagen, dass Du seine Mama gerne unterstützen möchtest und Er mit Dir zu Ihr gehen sollte. Wenn Er sich nicht weiter dafür interessiert, kann es auch sein, dass er der Krankheit bestmöglichst aus dem Weg gehen will. Es ist eine lebensbedrohliche Krankheit, und davor hat er sicher Angst. Ich wüsste auch nicht, was ich machen würde.
Und fang bloß nicht mit der Alternativmedizin an...
Sowas solltest Du gar nicht erst erwähnen und das Thema ist mit äußerster Vorsicht zu genießen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-84162355.html
Ich habe einer guten Freundin von mir, die vor knapp 7 Monaten die Diagnose gestellt bekommen hat, immer mal wieder kleine Geschenke gemacht, parfumfreie ph-neutrale Duschgele (Kriegt man in jeder besseren Drogerie oder Apotheke), einen gemeinsamen Besuch zur Massage und ein Breast Care Set von Valeo (http://www.valeotherapy.com/information/valeo-pflege-bei-brustkrebs) nach Ihrer OP.
Zur Unterstützung reicht es aus, dass Du da bist und nicht wie die meisten abwendest.
Liebe Grüße
Lourinha