staci_12760091@ladylice
Was war bei euch passiert?
Das kenne ich auch, dass ich erst in den Himmel gehoben und dann übel abgewertet wurde.
Wenn ich z.B. nicht so tickte wie er das wollte.
Anfangs war ich lieb und habe viel Rücksicht auf ihn genommen, irgendwann hatte ich es satt, dass er die Nähe und die Distanz in unserer Beziehung "kontrolliert".
Dann habe ich auch noch den "Fehler" gemacht, dass ich mich weitergebildet habe. Ich habe meinen Job verloren und hab mir ein Fernstudium vom Mund abgespart, da das Arbeitsamt mir nichts bewilligen wollte. Es ist für mich existenziell, aber er fühlte sich von mir "zurückgewiesen" und schimpfte, ich würde mich "ja gar nicht mehr um ihn kümmern".
Ich war sauer, weil wir dennoch fast täglich skypten. Ich habe ihm gesagt, dass es für mich zu viel Stress und Zeitaufwand wäre, immer nur zu Skypen und ich das auch nicht verstehen könne, wenn man sich in einer Stunde sehen könne.
Dass telefonieren einfacher ist und ich auch noch viele andere Dinge zu managen habe - trotz Alg2.
* Mein Kind, das ich über alles liebe
* es ist im Internat und da gibt es Elterntermine
* mein Kind hat Lernprobleme, ich lerne viel mit ihm
* Wochenend- und Ferienplanungen mit meinem Kind
* meinen Freundeskreis (für den ich kaum Zeit habe)
* meine Haustiere
* meine Familie (obwohl da von mir gewünscht wenig Kontakt)
* mein Studium
* mein Minijob in einer Unternehmensberatung
* daheim nach 3 Jahren Wohnungsrenovierarbeiten
* meine Scheidung und Ehegattenunterhaltsverfahren
* Ämtergänge und Beantragung von Zuschüssen
* Gerichtsverfahren 2 Stück und Anwaltstermine
* ich hatte einen komplizierten Beinbruch im März
* ich muss regelmäßig zur Physiotherapie
* jetzt soll ich auch noch 3 x wöchentlich ins Fitness-Studio
* meinen Haushalt
* Umgangstermine, Besuchswochenenden mit dem Exmann
* mein Fernstudium Psychologie, das auch heftig ist
* mich regelmäßig im Bewerbertreff bewerben
Ich weiß so schon nicht wo mir der Kopf steht. Und dann wollte er fast immer nur noch skypen. Ich hab gesagt "lass uns doch treffen an den Wochenenden und sonst telen", aber er "telefoniert nicht gern". Ich soll mich also in allem nach ihm richten. Da hatte ich irgendwann keine Lust mehr zu.
Eine Beziehung besteht aus Geben und Nehmen. Das muss auch er einsehen, finde ich. Das habe ich ihm auch so klar und deutlich gesagt. Das hat ihm nicht gepasst.
Er war auch sauer, wenn ich mit jemandem geskypt habe wegen dem Fernstudium, wo ich über ein Fallbeispiel diskutieren musste. Er meinte, warum ich das blöde Studium überhaupt bräuchte.
Weil ich mich seit fast 2 Jahren verzweifelt bewerbe vielleicht und als Sekretärin keinen Job finde? Und ich schon mal 3 Jahre einen Kindergarten geleitet, aber keine Ausbildung habe und hoffe, dass wenn es bis zum Ende des Fernstudiums mit einem Bürojob noch nicht geklappt hat, dass ich dann in der sozialen oder psychologischen Richtung möglicherweise einen Job finden kann.
Ich hatte ihn gefragt, ob er mit mir zusammen ziehen mag, aber das wollte er nicht. Er hatte Angst, weil er schon von vielen ausgenutzt wurde. Von Frauen. Und er dachte, ich sei wie die. Das hat mich traurig und wütend gemacht.
Auch seine Aussage, ich würde ihn nur auf Sex reduzieren, das habe ich nie gemacht.
Ich bin am Überlegen, ob ich mich nochmal via Skype mit ihm aussprechen soll. Vllt hat das Ganze dann nochmal eine Chance?
Aber eine Reaktion hat mich geängstigt von ihm: er erzählte mir, dass er in letzter Zeit öfter Aggressionsschübe hätte und er würde denken, er hat ein Burnout. Ein Demonstrant lief ihm neulich nach und zupfte ihm am T-Shirt und wollte ihm einen Flugzettel in die Hand drücken, da holte er einfach aus und schlug die Nase des Demonstranten blutig. Das war für mich das Stichwort, mich noch mehr zurück zu ziehen.
Als er dachte, ich würde mir einen anderen suchen, nur weil ich mit einem Kerl aus war, der mir eine Theatergruppe zeigen wollte, glaubte er mir das nicht und betrank sich.
Da habe ich mich noch mehr zurück gezogen. Er war in einer Psychoklinik aber ist vor dem Psychologen geflüchtet. Er hatte Angst. Und konnte sich nicht einlassen. Ja, wie er immer vor allem wegrennt und sich nicht einlassen kann.
Trotzdem sind da natürlich noch Gefühle von meiner Seite. Ich frage mich, ob ich ihn via Skype nochmal anschreiben soll und mit ihm sachlich sprechen soll - ohne jegliche Gefühle und Duseleien. Ich war immer sehr emotional und habe vergessen, dass er eher auf der sachlichen Ebene zuhört. Er ist schließlich ein Mann.
Trotzdem vermute ich, auch wegen dem Fernstudium, dass er schizoid ist. Ich muss mich ja mit vielen Formen und Diagnosen beschäftigen. Und da meine Mutter total psycho war und mein Exmann auch, habe ich Angst, dass ich wieder an einen Psycho geraten bin.
Vielleicht haben meine Ängste aber auch nur dazu geführt, dass ich ihn vorschnell verurteile und in eine Schublade stecke, die so nicht stimmt?
Was denkt Ihr?
LG
Lichterspiele