Hab schon mal einen Threat aufgemacht, hab aber leider kaum Resonanz erhalten. :-(
Ich suche Hilfe zum Erfahrungsaustausch, oder auch Tipps... :-(
Bin 27 Jahre alt, Einzelkind, Halbdeutsche, Arzthelferin und Krankenschwester vom Beruf (Berufsauswahl hatte nix mit der Krankheit meiner Mama zu tun), wohne mit meinem Freund in einer kleinen Wohnung.
Meine Mutter, 48 Jahre, ist psychotisch, leidet seit ca.8 Jahren an einer paranoiden Psychose. Sie hat vorallem einen Verfolgungswahn, wenns extrem wird hat sie akustische, optische und taktile Halluzinationen. Ist aber nicht Krankheitseinsichtig.
Sie ist seit ca. 4 Jahren in Behandlung. Hat zu Beginn Zyprexa genommen, wurde etwas besser. Glaube ich. Denke aber, dass die nur soweit geholfen haben, dass meine Mutter ihre Symptome verstecken konnte. Diese hatte sie auch nur unregelmäßig genommen. Letztes Jahr an Ostern wurde sie in eine Psychiatrie eigewiesen. Wg. akuter Eigengefährdung. Kein Selbstmord. Sie wollte mit Messer, Benzin usw. ihre Wanzen im Körper loswerden... Dort war sie 3 Monate. Wurde auf Abilify umgestellt. Die nimmt sie komischerweise regelmäßig ein. War dann 2 Wochen zu Hause, anschließend 3 Monate Reha. Mittlerweile hat sie eine Schwerbehinderung von 50% und Rente wurde beantragt. Arbeitsvertrag wurde aufgehoben. Seitdem sitzt sie zu Hause und macht nix. Ok, Haushalt schafft sie, aber keine Arbeit, keine Hobbys, keine Freunde.. Papa wohnt zu Hause. Aber da er Südländer ist, konnte er mit der Krankheit nicht gut umgehen. Mittlerweile, seit der Reha bessert es sich. Mittlerweile weiß man, woher ihre Psychose kommt. Man hat entdeckt, dass sie leichte Veränderungen im Gehirn hat, wie als ob ihr Gehirn schrumpft...
Als KS hat man ja einen "besonderen Blick" für Veränderungen. Achte bei Telefonaten und auch Treffen immer auf ihre Stimmung, Gesten/Mimiken. In der Hoffnung, Verschlechterungen rechtzeitig zu erkennen und gegenzulenken.
Steh in der Sache immer unter Strom. Hoffe immer, dass sie weiterhin regelmäßig ihre Medis nimmt, dass es nicht schlimmer wird und in einen chronischen Zustand kommt, wo sie nicht mehr ohne Halluzinationen sein wird. Schlimm ist es, dass das Thema tabu ist. Sie ist überhaupt nicht krankheitseinsichtig.
Find es schlimm, dass sie seit Monaten die ganze Zeit zu Hause sitzt und nicht wirklich was macht. Haushalt, Garten, Körperpflege, Essen kriegt sie schon hin. Aber sich in einen Sportverein, Bastelgruppe o.ä. anzumelden geht nicht. Sie ist so ängstlich, hat überhaupt kein gutes Selbstwertgefühl, kann vieles nicht alleine machen. Da wir beide ein paar Pfunde zu viel haben, dachte ich mir, wir melden uns im Fitnessstudio an. Vor der Tür hat sie nen Rückzieher gemacht. Sie traue sich nicht. Sie ist net mal mit rein gegangen um sich das mal anzuschauen. Ich hab mich angemeldet und geh fleißig ins Training. Speckröllchen sind leider noch nicht weniger geworden. Sie traut sich nicht mal mit dem Auto zu mir in meine Wohnung zu fahren. (wohne ca. 7 km weit weg), aber zu ihrem Vater, der 110 km entfernt wohnt, fährt sie regelmäßig.
Könnte noch vieles weiterschreiben, aber ich glaub, das würde zuviel werden.
Gibt es da draußen jemand, dem es ähnlich geht? Fühl mich sehr alleine... Meinem Freund will ich nicht die ganze Zeit damit belasten. Bin dadurch selbst depressiv geworden. Besuche bei mehreren Psychologen/Psychiatern haben leider nix gebracht. Meinten nur: akute Belastungsreaktion. Na prima, das weiß ich selbst... :evil: Die meisten sind irgendwie seltsam... Haben mir nur Medis verschreiben wollen, aber das ist auch nicht die Lösung.
Möchte sehr gerne meine Mutter aus der mehr oder weniger selbstgewählten Isolation rausholen. Sie lebensfroher machen... Mir fällt nix mehr ein. Sie sagt immer nur "ja, werd ich tun" aber im Endeffekt passiert nix.
Habt ihr Ideen? Was macht ihr? Wie gehts eucht dabei?
Bitte meldet euch doch...
LG Mäusle