Hallo, meine lieben.
Ich bin heute in der Schule mal wieder (zum dritten mal) umgekippt, langsam werden auch die Lehrer misstrauisch.. Es gab riesigen Stress mit meiner Mutter, sie will mich einweisen lassen.. Sie meint, ich soll mich bis heute abend entschieden haben. Außerdem hat sie mir an den Kopf geworfen, dass ich mich nie um andere sondern immer nur um meine eigenen Probleme kümmere und es nur ein zwei Menschen in meinem Leben gibt, die mir wirklich etwas bedeuten.
Ich wiege auf einer Größe von 1.59m 38.3kg und habe damit schon ziemlich viel zugenommen. Ich bin in Therapie und würde bei 36.5kg zwangseingewiesen werden.
Die Therapie bringt nicht viel.
Ich fühle mich fett, BIN es irgendwie auch - schließlich wird mir kaum gesagt, ich wäre dünn, ja ich bin dünn, aber nicht dünn genug, nicht krankhaft genug, nicht besonders genug.
Ich habe seit einigen Jahren schwere Depressionen, immer wieder tiefe Abstürze etcetc, da war auch schon oft von Einweisung die Rede, aber letztendlich haben die da alle keinen Bock drauf, so ein junges Mädchen einweisen zu lassen, ich bin zu schlecht in manchen Fächern, ich würde das nicht mehr aufholen können. Es ist mir egal aber meinen Eltern anscheined nicht.
Meine Oma und meine Mutter hatten ebenfalls Esstörungen (beide Bulimie) aber meine Mutter kann das trotzdem überhaupt nicht nachvollziehen, sie meint ich mache das weil ich Aufmerksamkeit will und leiden will.. blabla.. bin echt sauer auf sie grade.
Ich habe jetzt sehr lange geweint, sehr viel gegessen, sehr viel nachgedacht. Ich weiß, dass ich gesund werden und mich für oder gegen Klinik entscheiden muss und hoffe, dass jemand das hier liest und mir vielleicht helfen kann.
Ich habe Angst, dass ich ohne die Magersucht keinen Sinn mehr in meinem Leben sehe, ich habe kaum noch Freunde, da ich in der Schule eher apathisch rumsitze, bis es wieder zu einem Zusammenbruch kommt und ich dann wieder anfange zu essen, nur um das ganze Spielchen noch einmal zu wiederholen.
Kann es sein, dass ich durch die Magersucht versuche, meine Depressionen zu "vergessen"/"verdrängen". etc.. ?
Und ich weiß nicht, ich würde alles für ein gutes Leben tun, ich wäre gerne endlich glücklich, aber das erscheint mir unmöglich. Ich habe Angst vor der Leere und Sinnlosigkeit, die damit verbunden wäre: Ich wäre so unglücklich, traurig und suizidgefährdet wie vorher.
Wäre eine Einweisung das richtige? Es ist zwar so, dass ich häufig tagelang unter 100 Kalorien esse und ziemlich viel Sport treibe, vor manchem Essen habe ich auch Angst, aber ab und zu esse ich schon ein Stück Schokolade.
Ich denke, dass ich essen kann aber es nur nicht will, das schlechte gewissen danach, außerdem will ich nämlich nicht fett werden, ich will einfach bloß respektiert werden und endlich die dünnste aus der Klasse sein, nicht das normalgewichtige Mädchen. das hab ich als krasse beleidigung empfunden als meine Freundin neulich zu mir sagte, ich wäre normalgewichtig und solle mich nicht so haben, als ich keine Pizza essen wollte.
Was meint ihr? Ich brauche dringend Rat! Klinik oder nicht Klinik? (Ich würde vermutlich in eine in der lühneburger heide kommen)
Liebe Grüße!