canbetamedHallo canbetamed,
Hobbys haben mir geholfen, es war nur nicht leicht etwas zu finden, was mich wirklich fesselt. In der Klinik gabs ja so Ergotherape, da haben wir gebastelt, mit Ton gearbeitet, gemalt, sogar Stricken habe ich gelernt.
Du wirst lachen- Stricken und Häkeln tue ich viel, und puzzeln. Dann sind meine Hände und mein Kopf beschäftigt und ich denke nicht ans Essen und kann es ja auch nicht so leicht nebenher wie z.B beim Fernsehen. Ich wollt ja auch immer nähen, aber da bin ich eine absolute Niete. :roll:
Außerdem gehe ich viel Wandern- ich bin echt so ein Naturjunkie geworden. Ich fahre auch gern Rad oder Inliner, aber mit Sport muss ich aufpassen, dass ich es nicht übertreibe.
Wenn ich wandern bin, esse ich auch immer ein Stück Kuchen oder so, wenn wir (bin meist mit meinem Freund unterwegs) wo einkehren.
Zur Achtsamkeit: Das hatte für mich schon fast was meditatives. Wir lagen auf dem Boden mit Kissen, also ganz bequem. Augen am besten zu. Der Therapeut hat dann gesagt worauf wir achten sollen z.B irgendwelche Geräuche oder wir sollen fühlen worauf wir liegen. Es werden da eben die verschiedenen Sinne angesprochen.
Damit nimmt man sich selbst besser wahr, aber zusammen mit der Umwelt. Wir mussten auch versuchen, dass was wir hören, fühlen, etc. nicht zu bewerten bzw. uns davon nicht stören lassen, sonder einfach nur wahrnehmen.
Das Problem ist oft (bei mir wars so), dass ich entweder mich selbst als störend empfunden habe oder z.b Geräusche in meiner Umgebung.
Wenn wir also gerade auf unseren Körper achten und da irgendetwas fühlen sollten, bin ich halb wahnsinnig geworden, weil ich mich in meinem Körper so unwohl gefühlt habe. Ich hatte immer den Eindruck ich bin so ein fetter Wal, der den ganzen Raum braucht und allen anderen im Weg ist. Das ist mit den Übungen besser geworden. Ich kann jetzt realistischer einschätzen wie mich meine Umwelt sieht.
Ein anderes Beispiel: Ich war immer so getresst, total unter Stom. Und mich haben dann alle möglichen Geräusch gestört. Ich konnte das nicht ausblenden, im Gegenteil, die sind mir immer lauter vorgekommen. In der Übung habe ich gelernt sie zwar wahrzunehmen, aber sie haben mich nicht mehr so agressiv gemacht.
Verstehst du das?
So richtig frei bin ich beim Essen noch nicht. ich schaffe es noch nicht, keine Kalorien zu zählen. Da ist wie ein kleiner Ticker, der immer mitrechnet. Kann ich nicht abschalten. Ab 2200 kcal kriege ich auch Angst. Ich bin ja froh, dass ich bei dieser normalen Mege angekommen bin. Manchmal ist die Grenze auch niedriger, so bei 1800 (sehr selten) oder 2000.
Im Sommer mache ich mehr Sport, da werdens auch mal 2400 kcal!
Aber ich schaffe es auch, mehr als diese Grenze zu essen, die 2000 z.B hat man ja schnell überschritten, wenn man sich mal einen Eisbecher gönnt oder nach einer Party nachts noch ne Currywurst isst.
Außerdem esse ich, wenn ich merke, dass ich wirklich Hunger habe- auch wenn ich damit echt Probleme habe, wenn es sozusagen keine Essenszeit ist. Es ist verdammt schwer die Esspläne loszulassen.Ich übe noch meinem Körper zu vertrauen. ;-)
Ich halte mein Gewicht ziemlich konstant zwischen 48 und 51 kg, aber mit 51 kg tue ich mich noch sehr schwer, da fühle ich mich unwohl. Mit 48 kg hingegen sehe ich sogar, dass ich ziemlich dünn bin. Rein logisch müßte ich mit 51 kg ja dann perfekt sein, aber in der Hinsicht sind Essgestört wohl irgendwie gaga :bete:
Liebe Grüße,
lescourgettes