Hallo,
Bitte bei diesen Vortrag nicht lachen. Ich glaube ich bin selbstmordgefährdet. Ich stecke in einer wirklich sehr schlimmen Lage.
Ich bin jetzt 38 Jahre und habe einen Freund seit 2002. Am Anfang haben wir uns wenigstens noch geküßt und hatten auch ab und zu Sex. Auch wenn das nicht so hundertprozentig war, reichte es mir und ich dachte, daß man darauf ja aufbauen kann. Dann bin ich aber so nach und nach der Vergangenheit hinterhergelaufen. Ich wohnte etwa 15 Kilometer von ihm entfernt und fuhr regelmäßig zu ihm. Er ist nicht so oft zu mir gefahren.
Ich könnte jetzt noch endlos schreiben. Ich will es gleich auf den Punkt bringen. Wir haben jetzt seit bestimmt, na, 2 Jahren keinen Sex, keine Zärtlichkeiten mehr. Wir haben eine Tochter. Ihm zuliebe habe ich damals gesagt, daß ich das Kind bekomme worüber ich auch sehr froh bin. Aber in der Schwangerschaft, in der wohl jede Frau wenigstens ein paar Streicheleinheiten braucht, vielleicht auch Sex, habe ich einmal kurz Sex bekommen, ansonsten gar nichts. Ich hatte auch schon öfter Auseinandersetzungen deswegen mit ihm. Ob ich es im guten versucht habe oder im bösen, es führte jedesmal zu nichts. Ich war auch schon bei caritativern Beratungsstellen deswegen, einmal alleine und dann er alleine. Zu zweit wollten wir auch hin, aber da hatten wir den Termin verpaßt. Außerdem sagt er jedesmal, daß ich warten muß bis er auf mich zukommen kann. Mal ist es weil ich schlechte Laune hatte am Tag, mal ist es weil es ihm vielleicht nicht gut geht usw. Die Liste der Ausreden ist endlos.
Zu meinen Pech kommt noch dazu, daß wir beide arbeitslos sind und eine Bedarfsgemeinschaft bilden. Wir wohen zusammen in einer Wohnung. Ich muß sagen, daß er sich um unsere Tochter sehr gut kümmert, wenn er da ist. Er geht jeden 2. Tag ins Fitnesstudio, wo er dann so ca. 2-3 Stunden weg ist. Er trifft sich aber nicht mit anderen Frauen, daß weiß ich. Ich fühle mich wie im Gefängnis und weiß keinen Ausweg mehr. So "verstehen" wir uns schon, fast blind. Aber wie gesagt, es gibt so gut wie keine Beziehung und was dazu gehört. Er sagt zwar, daß er auch nichts von mir bekommt, aber wenn ich auf ihn zukam, z. B. ihn gestreichelt habe um einen Anfang zu finden, dann hat er meißtens vor dem Fernseher gesessen, oder er lag im Bett und ich wollte Zuneigung von ihm und er hat gesagt "ich bin doch jetzt auch müde". Und das schon so lange. Ich weiß keinen Rat mehr. Jetzt kommt noch dazu, daß ich wegen der Entfernung eines Brustkrebses bei mir eine Chemotherapie machen muß und eigentlich auch nur Berührungen haben will. Auch die gibt er mir kaum/nie. Alles in allen ist er ein prima Vater, das wars dann auch. Wie gesagt, habe ich schon unzählige male mit ihm geredet. Ich will ein neues Leben beginnen. Nur wie? Vor ein paar Wochen hatte ich mich auch noch in meinen Arzt verguckt, der weiß aber nichts davon. Außerdem hat der selber eine Frau und Kinder. Ich bin so irrsinnig verzweifelt. Ich sehe aber muß ich selbst sagen dabei noch sehr gut aus, so als wäre nichts. Und ich frage mich, wer denn diese Leere in meinen Augen sehen kann. Jetzt bei diesen Beitrag muß ich weinen. Mir wurde gesagt, daß ich erst meine Chemo machen soll. Also eins nach dem anderen. Dann bekomme ich Bestrahlungen. Danach Imuntherapie. Jeden Tag eine Tablette fünft Jahre lang.
Ich will weg. Ich möchte neue Freunde, kann lustig sein, tanze gern. Ich habe mit ihm auch schon mal einen Tanzkurs gemacht, er stellte sich dabei gar nicht blöd an. Aber tanzen gehen wir nicht. Nur ab und zu mal was essen. Meine Mutter und mein Vater sind auch erst 2005 und 2007 gestorben.
Ich habe eine Stiefmutter, die aber in meinen Heimatort lebt und auch nicht so auf mein Kind aufpassen kann.
Ich habe so viele Probleme. Es ist wirklich gut, daß ich hier anonym bleiben kann. Es wäre echt gut, wenn mir hier jemand antworten könnte, der Bescheid weiß, ein Rechtsanwalt oder Psychater. Ich schäme mich auch ein bißchen, weil es einfach so viel ist. Bitte helft mir!!!