Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen, wir haben zwei Kinder, ein Haus und sind eigentlich sehr glücklich.
Ich lese im Forum meistens, dass die Frauen keinen Sex wollen und Ausreden finden. Bei meinem Mann und mir ist es anders. Mein Mann hat eine sexuelle Störung, die sich darin äußert, dass er beim Geschlechtsverkehr zu früh kommt. Das hört sich nun nicht so schlimm an, aber mit "zu früh" kommen meine ich, dass er kommt, sobald er mit seinem Penis in mich eingedrungen ist. Es ist gar keine Bewegung möglich, da es sofort vorbei ist!
Das mache ich nun seit ca fünf Jahren mit. Als die Kinder geboren wurden hatte ich zunächst keine Lust auf Sex und es kam wirklich zu einer "Funkstille" zwischen uns von über einem Jahr. Wir haben zu der Zeit sehr selten miteinander geschlafen, da ich einfach keine Lust hatte. Nach dem zweiten Kind ist die Lust aber sofort wieder da gewesen und seitdem fällt mir einfach auf, dass wir gar keinen Sex mehr haben können.
Ich habe wirklich sehr viel Verständnis für meinen Mann und so toll er auch ist, ich vermisse die körperliche Nähe. Er ist auch nicht der Typ, der es mir dann anders besorgt oder mich befriedigt, weil er einfach der passivere Part von uns im Bett ist. Er würde am liebsten einfach auf dem Rücken liegen und sich bedienen lassen. Das würde mich nicht wirklich stören, wenn wir dann aber richtgen Sex haben könnten und ich auch mal zum Höhepunkt kommen würde. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich selbst zu befriedigen, was ich auch sehr genieße.
Nun habe ich aber nach fünf Jahren ein SEHR starkes Bedürfnis danach mit einem Mann zu schlafen. Mit allen, was dazu gehört! Ich kann mich gar nicht mehr daran erinner, wie sich das anfühlt.
Ich spreche meinen Mann seit Jahren darauf an und er ist einfach nicht der Typ, der gegen sein Problem etwas unternimmt. Er ist beruflich sehr eingespannt und er hat ja alles. Eine perfekte kleine Familie, zwei tolle Kinder, eine Frau, die alles organisiert und um ihn herum erledigt.
ICh bin wirklich traurig, weil ich das Gefühl habe, auf der Strecke zu bleiben und ich denke mir sehr häufig, dass das ja nicht alles im Leben gewesen sein könnte. Mein Mann hat sich auf meine Unzufriedenheit hin ein Buch gekauft. Darin geht es um frühzeitigen Samenerguss und was man dagegen unternehmen kann. Das Buch hat er nur halbherzig durchgeblättert und danach ist wieder nichts mehr passiert. Nun ist wieder ein Jahr vergangen und ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht mehr länger aushalte und ich möchte, dass er zum Urologen geht. Er hat sich bisher noch keinen Termin gemacht und ich glaube, dass er da auch nicht wirklich hin möchte.
Vor Kurzem habe ich nachgedacht und herausgefunden, dass er Tabletten nimmt, damit ihm die Haare nicht ausfallen. Der Wirkstoff ist Finasterid und ich habe sehr viel über die Nebenwirkungen gelesen. Ich bin ziemlich sicher, dass die Potenzstörung daher kommt, da der Zeitpunkt des frühen Samenergusses mit der Einnahme der Pillen zusammenhängt. Mein Mann möchte sich natürlich den Urologen und sonstige Therapien ersparen und sagt, dass er nun die Tabletten absetzen würde.In den Nebenwirkungen von Finasterid habe ich aber auch gelesen, dass die Nebenwirkungen, vor allem bezüglich der Potenz etc irreversibel sind.
Was soll ich nun machen? Er ist nicht interessiert irgendwas zu ändern, außer, dass er "irgendwann" mal die Tabletten absetzen will.
Ich würde so gerne eine Affäre anfangen, da mir ja "nur" der Sex fehlt. Ist das fair? Ich brauche einfach ganz viele Ideen und Meinungen, da ich selbst sehr unsicher bin und eigentlich meine kleine "perfekte"Familie so behalten möchte. Ich bin aber trotzdem sehr unglücklich mit der Situation.