Darum hab ich ihn hier einfach mal reinkopiert:
Wie schön das Leben sein könnte, ohne unsere Essstörung.
Einfach Spaß haben und das Leben genießen, das wäre doch mal wieder herrlich. Ich würd so gern mal einen Tag nicht die ganze Zeit ans Essen denken müssen.
Nur einen einzigen.
Und wenn ich denk, jaa, heut hab ichs geschafft, dann kommt wieder ein Rückfall.
So wie gestern. Bin gestern erst um 13.00Uhr aufgestanden (das erste mal in meinem Leben hab ich so lang geschlafen, immer noch unbegreiflich für mich ;) ) und war dann nach duschen und so um ca. 14Uhr mit frühstücken fertig. Um 16.ooUhr hats Kuchen gegeben. Obwohl ich keinen Hunger hatte hab ich ein Stück mitgegessen (sonst hättes bei mir daheim wahrscheinlich Stress gegeben à la "du hast den ganzen Tag über heut grad mal ein Toastbrot gegessen und da willst du uns erzählen du hast keinen Hunger?"). So, dann ging alles bis um 19Uhr wunderbar. Ich hatte schon wieder keinen Hunger, aber irgend nen Drang, ne Kleinigkeit zu essen. Meine Eltern sind auch Bekannte besuchen gegangen - also waren nur noch ich und meine ach so geliebte (wers glaubt) Schwester daheim. Mein Bruder war auch weg.
Dann gings los. Zuerst mal ein Brot mit Quark und Marmelade. Geht ja noch. Der Rollmops war auch noch ok. Danach nochmal ein Brot, mit Butter und Honig. Noch eins mit Nutella.
Dann kam der Heißhunger auf Schokolade. Und das ist kein gutes Zeichen. Der Anfang vom Ende könnte mans nennen.
Alles schnell aufgeräumt und ins Wohnzimmer gegangen, die Süßigkeitenschublade aufgemacht und angefangen. Am Ende war dann ne halbe Tafel Mandel-Schoki und ne ganze Packung RitterSport-Minis weg.
Toll.
Ich bin so froh, dass ich mich dazu aufgerafft hab, und ner Therapeutin ne Email geschrieben hab.
Nur das Problem ist, dass ich eigentlich wollte, dass meine Eltern nichts davon mitbekommen. Aber das geht natürlich nicht. 1. wegen dem Bezahlen (ist nicht grad billig, sowas...:( )
2. weil sie gesagt hat, dass alles wie son Zahnrad funktioniert und sie da meine Eltern bzw meine Familie miteinbindet.
Ich kopiers mal von der Mail hier rein:
"Essstörungen haben oft etwas mit Beziehungen untereinander in der Familie zu
tun und du bist vielleicht nur diejenige, die es mit ihrem Essverhalten
ausdrückt. Deshalb schaue ich immer auch auf die anderen Familienmitglieder
um besser verstehen zu können, wie ihr miteinander lebt, sprecht und umgeht.
Stell es dir wie ein Uhrwerk vor, in dem viele Zahnräder laufen, die alle
miteinander verzahnt sind. Drehst du an einem Rad, drehen sich auch viele
andere mit. Veränderst du ein Zahnrad, wirkt sich das auch auf alle anderen
aus."
Mal sehen, ob es zustande kommt. Sonst hab ich keine Hoffnung mehr. Allein schaff ichs nicht.
Lg