Hallo!
Ich bin 23 und seit Jänner 2014 mit meinem Freund zusammen. Anfang Februar, also einen Monat später, bekam ich eine hartnäckige bakterielle Blasenentzündung, die erst nach 3 Monaten weg war, aber seitdem ist mein gesundheitlicher Zustand speziell in der vaginalen Region nicht mehr zum Normalzustand zurückgekehrt.
Ich habe leider fast durchgehend seit der BE Schmerzen oder ein unangenehmes Gefühl im Harnröhren- und Blasenbereich, sogar am Scheideneingang und hab jetzt schon eine Odysee an Arztbesuchen hinter mir.
Ich war solche hartnäckigen Blasenprobleme nicht gewöhnt, weshalb mein Freund und ich - so wild, wie wir eben aufeinander waren - zu Beginn immer wieder miteinander geschlafen haben (auch ohne Kondom), was meine Situation manchmal nicht beeinträchtigt und manchmal sehr stark verschlimmert hat.
Wir hatten anfangs mehr Sex, mittlerweile können wir uns, gezwungenermaßen, sehr gut im Zaum halten. Wenn wir rummachen: mein Höschen bleibt dabei immer an, speziell dann, wenn ich Antibiotika oder ähnliches verwende
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Vor einigen Wochen, als ich mich seit langem wieder wohler gefühlt habe und auch schon mehrere Tage nicht die geringsten Anzeichen für ein unangenehmes Gefühl in der hatte, hatten wir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Sex mit Kondom. Ich hatte beim zweiten Mal ein sehr unangenehmes Gefühl in der Scheide im Bereich der Blase, aber nur weil er diese Stelle eben (nicht beabsichtigt, aber sie ist nun mal kaum zu vermeiden) auch penetriert hat. Während dem Sex selbst versuche ich solche Dinge manchmal auszublenden, weil ich es wahnsinnig vermisse, mit meinem Freund zu schlafen und es angesehen davon sehr angenehm ist.
Mittlerweile habe ich schon Angst nie wieder Sex haben zu können, ohne mich im Nachhinein mit BEs u Schmerzen herumschlagen zu müssen.
Ich brauche Sex nicht unbedingtt, aber ich liebe meinen Freund sehr, er hat wahnsinnig viel Verständnis und weigert sich deshalb auch, mit mir zu schlafen. Und vor allem fehlt mir diese Art von Verbindung mit ihm, weil es für mich einfach (in der kurzen zeit, in der ich gesund war) wunderschön und beflügelnd ist, mit ihm Sex zu haben. Ich weiß nicht, wie ich das genau beschreiben soll, aber ich habe bei ihm das erste Mal das Gefühl gehabt, mich vollkommen fallen lassen zu können und habe an und für sich auch eine recht aktive Libido.. Und es macht mich so wahnsinnig traurig, da mir diese Art von Verbindung mit ihm schrecklich fehlt. Der Wunsch mit ihm zu Schlafen kollidiert aber mit der Angst wieder Schmerzen zu bekommen, wenn wir Sex hatten (und ich mache wirklich alles Mögliche, um das Vorzubeugen). Selbst wenn wir einmal miteinander Schlafen, ohne Konsequenzen, kann ich mich in den nächsten paar Tagen meiner Lust, schwer nachgeben, weil ich Angst davor habe, meinen Unterleib damit wieder zu überreizen.
Es macht mich mittlerweile echt fertig und ich frage mich, ob ich jemals wieder ganz gesund untenrum bin und überhaupt wieder bedenkenlos Sex haben kann.
Ich weiß, dass Sex nicht alles ist, aber wenn man die richtige Person gefunden hat, bei der man sich voll fallen lassen kann, ist es umso schöner... Mein Freund ist wundervoll und ich finde ihn wahnsinnig anziehend, weshalb es mich richtig deprimiert, dass nicht wirklich können.
Außerdem finde ich mich selbst nicht besonders anziehend, obwohl mir mein Freund immer wieder versichert, wie hübsch und sexy er mich findet. Dennoch bekomme ich immer wieder Komplexe nicht begehrenswert zu sein, da sich mein Freund, weil wir nicht miteinander schlafen können, auch nicht mehr oft auf das Gefühl einlässt, dass er mich vernaschen will. Und irgendwie führt das dazu, dass ich mich weniger begehrenswert fühle, mit meinem Körper immer weniger zufrieden bin und Angst habe, dass er lieber mit anderen Frauen schlafen würde oder sich heimlich vorstellt es mit anderen zu machen - während ich einfach nicht kann. Er sagt, dass er das nicht macht und irgendwie glaube ich ihm das auch, aber die Angst, dass er mich nicht mehr will (1.körperlich später 2.emotional?) und eben lieber andere, hübschere Frauen, mit denen ich nicht mithalten kann, ist dennoch sehr präsent. Wenn sich dieser Teufelskreis nicht so auf mein Selbstbewusstsein schlagen würde, dann würde ich mir darüber wahrsch. keine Gedanken machen...
Mein Freund sagt immer, dass alles wieder wird, was mir leider nicht wirklich weiterhilft. Ich weiß auch, dass manche weitaus länger als 10 Monate mit solchen gesundheitlichen Problemen gekämpft haben / kämpfen, aber ich hab jetzt schon keine Nerven mehr dafür. Ich bin jetzt 23, hab jetzt meine zweite Beziehung (bzw meinen 2. Sexualpartner) und habe aus der ersten Beziehung viele schlechte Erfahrungen an Sex mitgenommen und war so froh, jemanden gefunden zu haben, mit dem es schön ist...
Falls es jemand geschafft hat sich durch alles zu lesen und einen Tipp hat, vielleicht eine ähnliche Geschichte durchgemacht hat, ich wünsche mir von Herzen ein paar Ratschläge, wie man mit so einer Situation umgehen kann, weil ich echt schon manchmal den Tränen nahe bin.