Anderer Meinung
Hm, also ich wollte mich eigentlich nicht einmischen, aber so einseitig wollte ich das jetzt doch nicht stehen lassen.
"Minnie Maud ist schwachsinn"
Ach echt? Versuchen nicht mehr nur sichere Lebensmittel zu essen, eine kalorienzufuhr essen bei dem der Körper sich regenerieren kann, keinen exzessiven Sport mehr machen, sich nicht mehr wiegen, ein Gewicht zu erreichen dass nicht ein wahrlos festgelegter minimal BMI ist sondern der eigene Set point und bei diesem Gewicht dann versuchen intuitiv zu essen?
Also ich sehe den Schwachsinn nicht, aber ich kann ja mal meine Lupe suchen ;)
"kann sogar gefährlich sein"
Jein. Also das eine was mich an minnie maud stört und was denke ich auch gefährlich sein kann ist die Theorie von "extreme hunger". Ich denke nicht dass man wenn man nach einer Hungerphase gescheit reinhaut von extremem Hunger reden kann, aber 6000 oder gar 10000 Kalorien sind schon exzessiv und für einen geschwächten und nicht mehr an diese Mengen gewöhneten Körper sicher auch gefährlich.
Bei den anderen Prinzipien von minnie maud sehe ich jetzt nicht die Gesundheitsschädigung, aber ich lass mich auch gerne eines besseren belehren.
Zu meiner Erfahrung mit minnie maud:
Also, als ich um Weihnachten herum mit BMI 13 anfangen wollte zu "recovern" war ich total besessen darauf die perfekte Methode dafür zu finden.
Ich fand das Prinzip von minnie maud sehr reizvoll, doch ängstigte mich die Vorstellung 3000 kalorien zu essen zutiefst. Einerseits kam mir das viel zu viel vor, andererseits war ich mental eigentlich nicht zu einer Zunahme bereit. Dazu kommt noch dass keine Ernährungsberaterin dir zu einer "so hohen" Kalorienzahl raten wird - mein hat mir damals geraten dass essen ganz sein zu lassen und stattdessen 3x täglich einen in Wasser angerührten abnehmshake zu trinken. (das wären dann 600 kalorien täglich gewesen, da wog ich 36 kg und nahm 1kg pro Woche ab)
Ich hab mich dann sozusagen für eine restriktive Zunahme entschieden und bereue das bis heute. Habe 8 kg von relativ wenig kalorien und nur low low low fat zugenommen und sehr darunter gelitten.
Ich hab von 2000 kalorien immer weiter zugenommen, jedoch nebenbei immer über minnie maud gelesen - leicht träumerisch. Irgendwann dann fasste ich den Entschluss zu steigern, auf 2500 kcal. Nach 4 Wochen auf die Waage gestellt und hatte ein halbes KG angenommen - wohl gemerkt, mit 2000 kcal hatte ich da noch zugenommen. Mit 2500 hab ich auch weiterhin nicht zugenommen, aber ich war erst bmi 16 und hatte auch noch mehr Hunger also hab ich schließlich den Sprung gewagt und auf 3000 gesteigert. In der ersten Woche hab ich 2kg zugenommen, dann ging es langsamer und ich glaub nicht dass ich ich der letzten Zeit überhaupt zugenommen hab. Bin jetzt etwas bmi 17.5, (bin wg Schule schon aktiv aber mache keinen extra Sport außer spazierengehen) und gefalle mir besser als je zuvor. Das Gewicht hat sich auch super verteilt, auch an die Stellen die vorher viel zu knochig waren, nicht nur an die "Problemzonen" :D. Haare glänzen wieder, Gesicht sieht erwachsener aus und ich bin einfach wieder glücklich.
Ich finde den Richtwert 2000 kcal persönlich viel zu niedrig. Ich glaube Ich kenne keine gesunde Person die so wenig isst, meine Freunde verdrücken gerne mal eine ganze Schachtel Kekse, so was macht man einfach mal. Auch meine Mutter z.B. Sie ist ja schon etwas älter und bewegt sich auch fast nicht, aber 3000 kalorien isst sie auf jeden Fall, manchmal mehr, und hält seit Jahren ohne zählen bmi 21.
Gerade für einen Geschädigten Körper der zunehmen muss und reparieren muss um wieder richtig zu funktionieren sind 2000 viel zu niedrig.
Ich weiß dass das gegen manches geht was hier im Forum gesagt wird, aber wenn man trotz "ausreichender" kalorienzufuhr von 2000 kalorien (hmmmmm) noch Hunger hat dann ist doch sch**ß egal ob das jetzt am leptin Spiegel oder am Blutzucker oder an sonst was liegt - dann sollte man eben einfach noch was essen?? Nicht zu essen wenn man Hunger hat ist doch das PROBLEM und nicht die Lösung, so hat das ganze Schlamassel doch überhaupt erst angefangen??
Sicherlich gibt es Unterschiede. Meine Erfahrungen mit minnie maud sind subjektiv, ich tendiere nicht zu binge eating aber es gibt sicher Leute die nach MS damit Probleme haben und ich habe auch genetisch einen schnellen Metabolismus und musst nicht befürchten durch MM bei BMI 30 zu landen ( die Zahl ist jetzt aus der Luft gegriffen). Aber Im Prinzip kommt es Doch darauf an wieder gesund zu sein, körperlich und mental, und ob man das bei einem festgelegten Standard Minimum Gewicht sein kann und den obligatorischen "2000 kalorien und drei Mal die Woche 45 Minuten sport"? Naja ich bezweifle es - ich zumindest könnte das nicht.
Das Langzeit Ziel ist doch auch irgendwann mühelos ein Gewicht zu halten, durch intuitives essen nach Hunger und nicht nach kalorien. Wie will man das den anstellen wenn man weniger isst als man eigentlich Hunger hat? Dann isst man ja entweder für immer restriktiv oder man muss sich doch Irgendwann umstellen.
Ob 2500, 2700, 3000 oder 3500 für dich richtig sind kannst nur du entscheiden. Fakt ist ich wollte kein minnie maud machen, also hab ichs anders gemacht, bin auf die Fresse gefallen und nach fast einem Jahr dann plötzlich die minnie maud guidelines befolgt ohne das eigentlich zu wollen, einfach weil es so für mich richtig war.
Ich sehe minnie maud nicht als gefährlich oder schwachsinn. Es ist sicherlich nicht der Heilige Gral der recovery - Methoden, aber für mich war es das richtige und ohne es wäre ich jetzt noch mitten drin.
(bitte beachten dass ich das alles aus dem Blickwinkel einer magersüchtigen geschrieben hab, mit MM bei bulimikern kenne ich mich nicht gut genug aus um eine Meinung zu haben)
LG,
Nordwindchen