wlodek_877318Oi
das ist nicht schön zu lesen.
Ich kann bzw will dazu jetzt gar nichts weiter sagen, weil mir im Moment nur abgedroschene Phrasen einfallen. Die will ja nun wirklich keiner hören ;)
Zur Bulimie.
Freut es mich, dass du es nicht so hinnimmst sondern dir Gedanken darüber machst. Das ist ein gutes Zeichen. Ein Anfang.
Und es stimmt; je eher du dir Hilfe suchst, desto besser sind die Heilungschancen.
Wenn du sonst niemanden hast, den du ins Vertrauen ziehen möchtest, kannst du auch alleine zu einer Beratungsstelle gehen. Auf hungrig-online.de findest du zB Adressen.
Dort frisst dich niemand. Es wird dir auch niemand Vorwürfe machen und versuchen dich zu belehren. Also ich war noch nie bei einer Stelle, aber ich denke, was sie dort tun, ist dir die Krankheit zu erklären. Mögliche Ursachen zu durchleuchten und dir ihren Verlauf näher zu bringen um dir dann Perspektiven aufzuzeigen, wie du dagegen angehen kannst.
Du könntest dir das Gebäude erstmal ansehen, von außen und von innen, um erstmal Vertrauen zu fassen und dann vielleicht später noch einmal hingehen.
Es hilft schon ungemein, wenn man sich den ganzen Furst mal von der Seele reden kann, anstatt ihn in Form von Essen in sich reinzustopfen und alles via Erbrechen rauszulassen.
Wenn es ganz akut ist, kannst du auch bei der Telefonseelsorge anrufen. Sie ist anonym, was es oft erstmal leichter macht. Die Nummer ist kostenfrei und taucht auch auf der Telefonrechnung nicht auf.
http://www.telefonseelsorge.de/# Hier findest du Nummern. Es gibt auch eine E-Mail und Chatberatung, falls reden erstmal zu schwer ist.
Ich würde dir auch empfehlen ein Diättagebuch zu führen. Was du gegessen hast, was du erbrochen hast.
Aber anstatt wie üblich die Kalorien dahinter zu schreiben, überleg dir, WARUM hast du gegessen. Langeweile, negative Gefühle?
Und hier würde dann therapeutische Hilfe ansetzen. Das Tagebuch zeigt dir auf, warum du dich vollstopfst. Der Therapeut hilft dir, mit diesen Gefühlen umzugehen und sie "positiv" umzusetzen. Es ist wichtig, dass du lernst, deine Gefühle anders auszudrücken. Wenn du zB sauer auf deine Mutter bist, es ihr zu sagen, anstatt die Schokolade zu fressen.
Das alles kostet sicher erstmal sehr viel Mut und Kraft, aber ich kann dir garantieren, dass es sich lohnt.
Und ich bin sicher, dass die Stärke in dir drin ist.
Wenn du dich für die Bulimie entscheidest, entscheidest du dich für ein Leben in Einsamkeit. Für die Stimme, dir die 24h am Tag sagt, was du alles falsch machst und natürlich wird sich dein ganzes Leben nur noch ums Essen drehen. Dafür muss dann auch Geld her, also wirst du irgendwann auf die Dinge, die dich noch im Leben halten (zB Ausgehen, Shoppen, was du eben gerne machst) verzichten,
nur um dich vermeintlich gut zu fühlen.