Ich vermute Narzissmus - liebe ihn aber wirklich - gibt es keine Lösung?
Hallo ihr Lieben,
Ich habe ein wirklich schwerwiegendes Problem und hoffe mich in diesem Forum austauschen zu können und auch meinen Frust von der Seele zu schreiben. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll....zuerst mal zu meiner Person, bevor über andere geurteilt wird: Ich bin 29 Jahre alt und zur Zeit arbeitslos, hoffe aber auf eine Stelle im Frühjahr da ich Gartengestalter bin und wir im Winter nicht arbeiten. Ich würde mich selbst als Borderline-Perönlichkeit einschätzen da ich eigentlich wenig Selbstvertrauen habe, aber doch ein sehr starker Mensch bin. Ich hatte keine so schöne Kindheit, mir hat es zwar an nichts gefehlt doch meine Eltern ließen sich scheiden als ich 4 war und meine Mutter hat mich ziemlich fertiggemacht, psychisch und physisch, ich war mit 14 magersüchtig, hab mich früher geritzt, etc. Ich war immer schon ziemlich emphatisch bzw. intelligent so hab ich immer mitbekommen, was eigentlich abläuft.
Ich hab gedacht, ich hätte die schwersten meiner psychischen Probleme überwunden, weil ich mich viel mit mir selbst beschäftigt habe, Therapien gemacht habe, selbstbewusster geworden bin. Vor ziemlich genau 3 Jahren hab ich mich aus einer sehr schwierigen Beziehung gekämpft, ich war abhängig von ihm, hab in seinem Haus mit seiner Großmutter gelebt, etc. Bin allein in eine Wohnung und hab eine Lehre angefangen, war also ziemlich hart, weil ich von meiner Chefin auch nur ausgenutzt wurde.Viele halten mich für naiv, doch ich bin nicht leichtgläubig (prüfe alle Argumente), sondern schenke leicht jemand Vertrauen, weil ich mir denke warum sollte jemand böse sein wenn ich ihm nichts getan habe? Es fällt mir oft schwer, all die grausamen Taten die sich Menschen gegenseitig antun, zu verstehen, versuche es aber immer wieder.
(Tut mir wirklich leid, dass ich soviel schreibe, ich hoffe es ist nicht zu mühselig zu lesen. Es muss einfach alles mal raus.)
Ok, genug zu mir, jetzt zu meinem eigentlichen Problem:
Mir ging es also grad ziemlich beschissen (vor 3jahren) als plötzlich der Lichtblick kam: mein Traummann. Er war einfühlsam, romantisch,attraktiv, selbstbewusst, wir konnten lachen und Spaß haben, seine Eltern waren supernett, seine Freunde haben mich gut aufgenommen, alles war super. Bis der Alltag kam. Ca. ein dreiviertel Jahr später ist er zu mir gezogen, ca. 120km von seinem Zuhause entfernt.
Die Streits zwischen uns begannen mit Kleinigkeiten, die zu Riesen Diskussionen über Grundsätzlichkeiten wie Respekt, zuhören, Verständnis führten, die sich immer wieder wiederholten.
Mittlerweile sind wir fast 3 Jahre zusammen und vor einem halben Jahr hab ich mir ein Haus in der Nähe seines Wohnorts gekauft. Dafür hab ich mein Grundstück verkauft, hab also wirklich viel investiert um mit ihm glücklich zu werden. Ich dachte wirklich im Haus würde es besser werden, da mehr Platz und somit auch mehr Freiraum da ist für jeden. Hab vorher monatelang Gespräche geführt, dass wir uns beide ändern müssten um so einen großen Haushalt zu führen. Er versprach mir alles mögliche, er werde sich bemühen, er möchte ja auch ein schönes Zuhause, er werde den Führerschein machen und und und.
Aus all diesen Versprechen ist leider nichts geworden, doch es geht nicht nur um den Haushalt.
Immer wieder habe ich versucht mit ihm zu reden, kaum habe ich Kritik an seinem Verhalten losgelassen, hat er mich wegen etwas ganz anderem beleidigt oder heruntergemacht. Immer wieder aus dem Nichts heraus Sticheleien, Anspielungen, gemeine Aussagen. Wenn wir drüber geredet haben rechtfertigte er sich mit: "Du hast mich ja gekränkt, deswegen hab ich dich verletzt."
Mittlerweile ist es so, dass er nach langer Arbeitslosigkeit endlich einen Job in einer hohen Position gefunden hat.
Nun ist es noch schlimmer geworden, dauernd führen wir Diskussionen wegen dem Geld, er hat mittlerweile ca. 8000 Schulden bei mir, zahlt bis heute keine Betriebskosten, etc., kümmert sich nicht um den Müll zB und gibt dann mir die Schuld.
Es waren schon so viele Dinge dass ich gar nicht alles aufzählen kann, doch ich hätte mir nie gedacht dass es vielleicht eine Persönlichkeitsstörung sein könnte. Bis ich vor kurzem viel über Narzissmus gelesen habe, und draufgekommen bin das sehr viele Eigenschaften eines Narzissten auf ihn zutreffen.
Für ihn gelten zB. andere Rechte, er ist unfähig mit Kritik umzugehen, hört mir nicht zu (macht danach immer das Gegenteil von dem was ich gesagt habe), beleidigt mich wenn er sich angegriffen fühlt, kann sich nicht in andere hineinversetzen, lügt mich an wegen Kleinigkeiten, hat oft gewalttätige Wutausbrüche, lässt mir keinen Freiraum wenn ich diesen brauche, wir machen nichts mehr gemeinsam, er entschuldigt sich zwar für seine Fehler aber macht am nächsten Tag dasselbe wieder, er fühlt sich aber von mir dominiert, wirft mir Dinge vor die niemals so waren,lässt mich die 'Mama' spielen die sich um alles kümmert, etc.
Ich kann aber nicht sagen, das es dazwischen keine schönen Momente gab (die er mir auch immer wieder vor Augen führt, wenn ich etwas anderes kritisiere).
Er sagt mir immer wieder, dass er mich liebt und nicht verlieren will, bringt mir persönliche Aufmerksamkeiten oder kocht was gutes, lässt ein Schaumbad ein, usw.
Zur Zeit überwiegt allerdings das Schlechte und ich kann ihm immer weniger verzeihen. Ich kann einfach nicht mehr, fühle
mich ausgelaugt und ausgenutzt, hab keine Kraft mehr.
Trotzdem möchte ich nicht alles einfach aufgeben, ich dachte wirklich dass wir Seelenpartner sind, wir denken oft gleich, ich hab seine Liebe wirklich gespürt und weiß dass er mich auch jetzt noch wirklich liebt. Ich weiß das es keinen zweiten gibt der so ist wie er, kann ihn einfach nicht aufgeben.
Im Forum und auf Narzissmus Seiten habe ich immer wieder gelesen, dass sich Narzissten nicht ändern und sehr schwer therapierbar sind, weil sie ja sehr charmant rüberkommen und den Therapeuten so manipulieren können. Er wäre sogar bereit zu einer paartherapie. Ich hab das Gefühl, dass er das alles wirklich nicht absichtlich macht, sagt er auch immer wieder, er ist also kein bösartiger Narzisst sonst wäre ich schon längst gegangen. Ich glaube er ist auch in seiner Persönlichkeit gefangen so wie ich in meiner Opferrolle.
Wie ich gelesen habe, wird immer dazu geraten sich zu trennen, da es immer wieder dasselbe sein soll. Ich möchte aber die Hoffnung nicht aufgeben, möchte mich aber auch nicht selbst zerstören.
Ich bin verzweifelt. Sollte ich wirklich den Mut haben, ihn auf den Narzissmus anzusprechen? Obwohl überall steht dass das der größte Fehler ist?
Wie kann man damit umgehen, gibt es denn keine Lösung außer ihn rauszuschmeißen? Ich möchte ihm nicht schaden, aber er hätte nichts ohne mich, wüsste nicht, wohin.
Er hat mir das Gefühl gegeben, etwas besonderes zu sein, und ich hab die Anerkennung gebraucht. Ich weiß dass ich genauso eine psychische Störung habe, Minderwertigkeitskomplexe, etc. Deswegen möchte ich ihn aber auch nicht verurteilen.
Ich möchte weiter mit ihm zusammenbleiben, möchte aber auch nicht meine Persönlichkeit aufgeben oder das Leben verlieren, das wir uns gemeinsam aufgebaut haben.
Habt ihr einen Rat für mich ?
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PN an mich
Bin selbst narzistisch. Gebe Dir Rat !!!
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