Hey,
wow, das nenn ich mal 'ne lange Antwort ;)
Also.
Bis zu diesem Satz
"Ein Ansatzpunkt liegt trotzdem bei deiner Therapeutin"
gebe ich dir erstmal zu 100% Recht, denn genau das ist es.
So egoistisch das klingt, ich wollte schon immer irgendwie mehr Aufmerksamkeit haben als andere. Oder nicht unbedingt mehr, aber zumindest genausoviel. Bis vor 2 Jahren hatte ich zB den völlig falschen Freundeskreis, in dem ich immer das "Opfer" darstellte, was zwar eigentlich aus Spaß gemeint war, aber mich jedesmal sehr getroffen und geärgert hat. Beispielsweise war ich einmal, als wir alle ca 13 waren, nicht in der Schule, weil ich unendliche Bauchschmerzen hatte. Als das meine "Freundin" erfuhr, hat sie mit einer sozusagen schadenfrohen/gehässigen Stimme gefragt "Naa, Bauchschmerzen? Hat da etwa jemand seine Tage?" Seit diesem Tag hatte ich UNGLAUBLICHE Angst davor, meine Tage zu bekommen und deswegen dann ausgelacht/verspottet zu werden. Ich konnte NIE meine offene Meinung sagen, weil diese immer als total bescheuert, kindisch, falsch, einfach dumm abgestempelt wurde. Ich war sozusagen das 5. Rad am Wagen, habe mich nie wirklich dazugehörig gefühlt.
Locker bin ich mit denen zwar noch befreundet, aber mein "Grund-freundeskreis" hat sich nun geändert und ich kann mir jetzt auch keine besseren Freunde als meine jetzigen vorstellen! :super:
Ich denke, daher brauche ich diese Aufmerksamkeit. Und mir ist selbst schonmal aufgefallen, dass ich diese nicht neutral, sondern entweder durch etwas extrem positives oder eben extrem negatives brauche.
Als Positives sehe ich da GANZ besondere Erfolge beim Tanzen- meinem Lebensinhalt quasi, ich liebe es über alles ;) Da mir aber, weil wir nicht soo oft Auftritte haben und so, nicht so oft die Möglichkeit geboten wird, auf mich aufmerksam zu machen, bleibt mir quasi nur das Negative.
Und wenn man dünn ist, fällt das nunmal auf. Und DESHALB ist es so schrecklich für mich, dass meine Oma gesagt hat, ich wäre nicht mehr so dünn, obwohl ich nur 2kg zugenomen habe. Seit ein paar Jahren habe ich mich manchmal noch geritzt, einerseits wollte ich es unbedingt verstecken weil mir das unendlich peinlich war, andererseits aber wollte ich unbedingt wissen, wie Freunde (auf KEINEN Fall meine Familie!!!) darauf reagieren würden, dann würden die ja auch sehen, dass es mir schlecht geht. :/
In dem Punkt mit der Therapeutin gebe ich dir größtenteils auch Recht, ich habe wirklich Angst, mich ihr anzuvertrauen weil es mir unangenehm ist, wie sie dann über mich denken würde. Dass sie Schweigepflicht hat, weiß ich aber ;)
Aber ich habe auch einfach Angst vor ihrer Person. Diese Frau und diese schreckliche Umgebung da an sich lösen bei mir soo Angst und Unwohlsein aus, die ist mir so abgrundtief unsymphatisch und ich kann die einfach gar nicht leiden. Die ganze Woche über habe ich Angst vor diesem Termin, könnte heulen. Wie es bei jemand anderes wäre, weiß ich nicht, aber diese Frau geht mir eifnach nur gegen den Strich, aus dem Grund, den du gesagt hast, sicherlich auch, aber hauptsächlich ist es wirklich die Frau an sich.
Ich überlege mir aber mal, ob ich nach den Ferien vielleicht doch noch 1x hingehe, um das mit diesem Gedankenspiel auszuprobieren, aber danach würde ich auf jeden Fall aufhören. Ich würde es dann am liebsten erstmal so versuchen, ohne Therapie, obwohl ich eigentlich weiß, dass das nicht klappt. Aber MIT Therapie hat es ja auch nicht geholfen, ich bin mir sicher, hätte ich keine Therapie gemacht, würde ich jetzt am gleichen Punkt stehen, und ich mache das ja schon seit einem Jahr.
Hmm...